Börse am Morgen

Dax kurz über 16.200 Punkte – Markt rechnet mit Zinssenkungen – Deutsche Bank an Dax-Spitze

onvista · Uhr
Quelle: Below the Sky/Shutterstock.com

Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen in den USA und in der Eurozone haben den Dax im frühen Handel über die Marke von 16.200 Punkten getrieben. Wenige Minuten nach Handelsbeginn kletterte der Dax auf 16.220 Punkte. Danach setzte die Gegenbewegung ein und nach gut einer Stunde Handel liegt der deutsche Leitindex mit 0,06 Prozent im Plus bei 16.175 Punkten.

Die Anleger warten auf die US-Inflationsdaten, die heute um 14:30 MEZ veröffentlicht werden. Die Mehrheit der Experten geht von rückläufigen Zahlen aus. Gestern sprach Fed-Direktor Christopher Waller von möglichen Zinssenkungen, sofern die Inflation weiter fällt. Waller gilt als Verfechter einer straffen Geldpolitik, um die Inflation auf das Ziel von zwei Prozent zu senken. Für Marktteilnehmer bedeutet dies: Sinkt die US-Inflation, folgen im nächsten Jahr Zinssenkungen.

Unterstützung kam zudem von starken Einzelhandelsumsätzen aus Deutschland. Die Jahresendrally ist wieder in Gang und das Rekordhoch von 16.528 Punkten rückt in Reichweite.

Deutsche Bank dank JPMorgan-Studie an Dax-Spitze 

Die Aktie der Deutschen Bank hat im frühen Handel klar die Nase vorn. Mit gut 3 Prozent Kursplus erklommen sie mit 11,618 Euro einen neuerlichen Höchststand seit März. 

Der bekannte Banken-Analyst Kian Abouhossein von JPMorgan nahm die Aktien der Frankfurter in seinem europäischen Branchenausblick auf 2024 in sein Favoritenportfolio auf. Sie stehen dort nun neben den ebenfalls neuen UBS, BBVA und Natwest sowie der ING und Intesa. 

Experte Abouhossein sieht Deutsche-Bank-Aktien vergleichsweise etwas risiko- aber auch chancenreicher und setzt dabei auf steigende Erträge im Investmentbanking. Natwest und UBS zogen ebenfalls deutlich an. Letztere gehören als branchenübergreifender Top-Wert nun auch zur „Analyst Focus List“ von JPMorgan.

Nuways belässt Borussia Dortmund auf „Buy“ - Ziel 5,50 Euro 

Das Analysehaus Nuways hat die Einstufung für Borussia Dortmund (BVB) nach dem Sieg des Teams beim AC Mailand auf „Buy“ mit einem Kursziel von 5,50 Euro belassen. Der BVB kehrt mit Taschen voller Geld aus Mailand zurück, schrieb Analyst Philipp Sennewald in einer am Donnerstag vorliegenden Studie. Denn zu der Siegprämie von 2,8 Millionen Euro kämen noch 9,6 Millionen Euro an weiteren Prämien hinzu. Der Experte räumt dem BVB gute Chancen ein, in der K.O.-Runde unter die letzten vier zu kommen. Das sei auch wichtig, denn der europäische Fußballverband UEFA erhöhe ab der kommenden Champions-League-Runde die Prämien deutlich.

Nach dem Weiterkommen in der Champions League sprang die BVB-Aktie um 7,6 Prozent auf 3,83 Euro. Derzeit liegt sie bei 3,73 Euro.

Einzelhandel setzt mehr um 

Die Umsätze der Einzelhändler in Deutschland sind im Oktober gestiegen. Im Vergleich zum Vormonat erlösten die Geschäfte bereinigt um Preiserhöhungen (real) 1,1 Prozent mehr als im Vormonat, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte. Einschließlich Preiserhöhungen (nominal) hatte der Einzelhandel 0,7 Prozent mehr in der Kasse als im September. Gegenüber dem Vorjahresmonat stieg der Umsatz nominal um 2,6 Prozent. Real gab es ein Minus von 0,1 Prozent. Die Differenz spiegele das gestiegene Preisniveau im Einzelhandel wider, erläuterten die Statistiker. 

Das zeigte sich besonders im Lebensmittelhandel. Dort sanken die Umsätze in der Jahresfrist real um 1,6 Prozent, einschließlich Preiserhöhungen legten sie dagegen um 4 Prozent zu. Die Preise für Nahrungsmittel sind in den vergangenen Monaten überdurchschnittlich stark gestiegen. Seit dem Tiefpunkt im Dezember 2022 hat aber auch das preisbereinigte Geschäft im Lebensmittelhandel um 2,4 Prozent zugelegt. 

Das Geschäft mit Nicht-Lebensmitteln wie Textilien, Büchern oder Möbeln verbuchte im Oktober ein reales Umsatzplus von 0,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Der preisbereinigte Umsatz des Internet- und Versandhandels lag dagegen um 1,2 Prozent unter dem Niveau des Oktobers 2022. Gegenüber dem Vormonat gab es ein Plus.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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