Börse am Morgen

Dax legt Verschnaufpause ein – Markt wartet auf US-Arbeitsmarktbericht am Freitag

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Die Rekordjagd des Dax ist am Donnerstag etwas ins Stocken geraten. Markteilnehmer sprachen von einer gesunden Atempause. Sie halten die Marktlage teils für überkauft. Gut eine Stunde nach Handelsbeginn liegt der Dax mit über 0,3 im Minus bei 16.602 Punkten. Damit hat der deutsche Leitindex seit Anfang November ein Plus von über zehn Prozent hingelegt. Gestern erreichte er mit 16.727 Punkten ein neues Rekordhoch.

Der weitere wichtige Konjunkturindikator steht am Freitag an, wenn der US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht wird. Sollte der Arbeitsmarktbericht ein Abflauen der Beschäftigungszunahme oder einen weiteren Anstieg der Arbeitslosenquote zeigen, wäre es einfacher, Zinssenkungen zu rechtfertigen, schrieben die Strategen von UBS. Die UBS mahnte an, dass die Märkte eventuell zu weit gegangen wären bei der Einpreisung von Zinssenkungen.

Einen Vorgeschmack auf den offiziellen Arbeitsmarktbericht könnten Daten aus der US-Privatwirtschaft geben. Diese schuf im November deutlich weniger Stellen als erwartet. Die Abschwächung am Arbeitsmarkt dürfte der US-Notenbank Fed bei ihrer Inflationsbekämpfung entgegenkommen, lässt damit doch tendenziell der Aufwärtsdruck bei Löhnen und Gehältern nach. Dieses Szenario hatte die Aktienkurse an der Wall Street in den vergangenen Wochen befeuert.

Fast alle Marktteilnehmer rechnen mit Zinssenkungen ab Frühjahr 2024. Allerdings hat Fed-Präsident Powell immer wieder darauf hingewiesen, dass die Frage nach einer Erhöhung bzw. Senkung der Zinsen von Sitzung zu Sitzung entschieden wird. Powell schloss eine straffere Geldpolitik nicht aus, sollte das Ziel der Inflationsbekämpfung nicht erreicht werden. Die Fed peilt eine Inflation von zwei Prozent pro Jahr an.

Deutschland: Gesamtproduktion fällt fünften Monat in Folge 

Die Industrie in Deutschland hat sich im Oktober den fünften Monat in Folge schwach entwickelt. Im Monatsvergleich sank die Gesamtproduktion um 0,4 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag in Wiesbaden mitteilte. Damit ist die Fertigung in den Industriebetrieben seit Juni ununterbrochen gesunken. Analysten wurden von dem erneuten Rückschlag überrascht. Sie hatten im Schnitt mit einem Anstieg der Produktion um 0,2 Prozent gerechnet. 

„Der Produktionsrückgang im Oktober ist zu einem Großteil auf den Bereich Maschinenbau zurückzuführen“, heißt es in der Mitteilung des Bundesamtes. Hier habe es im Monatsvergleich einen Rückgang um 6,3 Prozent gegeben. Das Bundeswirtschaftsministerium sprach in einer Stellungnahme von einer „schwachen konjunkturelle Lage“.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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