Börse am Morgen

Dax leicht höher– Bayer mit positiver Studie – Export schwächelt weiter – Verbraucherstimmung mies

onvista · Uhr
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Der Dax nach einer Stunde Handel nur moderat zugelegt. An seinem jüngsten Konsolidierungskurs änderte das nur wenig. Zuletzt legte er leicht zu um 0,1 Prozent höher auf 16.611 Punkte. 

Die Erwartungen an rasche Leitzinssenkungen durch die Fed und die EZB in diesem Jahr sind zuletzt etwas gesunken. Nach seiner Jahresendrally müssen sich die Marktteilnehmer vorerst damit abfinden, dass das Rekordhoch von 17.003 Punkten etwas aus dem Blick gerät.

Bayer weiter erholt - positive Pharmastudiendaten 

Bayer sieht sich nach positiven Studiendaten zu einem Medikamentenkandidaten gegen Wechseljahresbeschwerden auf einem weiteren Weg der Erholung.

Der Dax-Konzern sieht sich angesichts Daten zum Wirkstoff Elinzanetant auf Kurs zu einer möglichen Zulassung. Vor entsprechenden Anträgen gilt es aber noch Daten einer weiteren Studie abzuwarten. Gleichwohl hinkt Bayer mit dem Mittel dem japanischen Wettbewerber Astellas Pharma ein gutes Stück hinterher, denn der darf schon seit Mai 2023 in den USA ein vergleichbares Medikament verkaufen. Entscheidend werden zudem genaue Daten zur Effektivität von Elinzanetant, die erst noch auf Kongressen vorgestellt werden. 

Mit den sich abzeichnenden Kursgewinnen würde die Bayer-Aktie ihre Erholung fortsetzen, nachdem sie im November nach einem schweren Rückschlag in der Medikamentenentwicklung eines Blutgerinnungshemmers sowie Rückschlägen in den Glyphosat-Rechtsstreitigkeiten in Amerika bis auf 30,22 Euro eingebrochen waren – ein 17-Jahrestief.

Export schwächelt auch im November - Minus in den ersten elf Monaten 

Der deutsche Export ist auch zum Jahresende nicht richtig in Schwung gekommen. Zwar stieg der Wert der Warenausfuhren im November gegenüber dem Vormonat um 3,7 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag mitteilte. Dies ist deutlich mehr als von Analysten erwartet und der größte Anstieg seit Februar 2022. Zum Vorjahresmonat allerdings sanken die Exporte um 5 Prozent. Insgesamt wurden Waren im Wert von 131,2 Milliarden Euro ins Ausland geliefert. 

Die Importe verringerten sich im November gegenüber dem Vorjahresmonat um 12,2 Prozent auf 110,8 Milliarden Euro. Im Vergleich zum Oktober stiegen sie um 1,9 Prozent und damit ebenfalls deutlich stärker als erwartet. 

Die Schwäche der Weltkonjunktur dämpft die Nachfrage nach „Made in Germany“ und belastet den deutschen Außenhandel. In den ersten elf Monaten sank der Wert der Warenexporte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 1,1 Prozent auf 1,44 Billionen Euro. 

2022 hatte der deutsche Außenhandel auch wegen teils deutlicher Preiserhöhungen noch ein Rekordergebnis erzielt. Genau beziffern lassen sich die Effekte allerdings nicht, da die Statistiker keine preisbereinigten Daten zum Außenhandel erheben.

Verbraucherstimmung verschlechtert sich nach kurzem Aufschwung wieder 

Die Verbraucher in Deutschland sind nicht besonders zuversichtlich ins neue Jahr gestartet. So hat sich die Konsumstimmung dem Handelsverband Deutschland (HDE) zufolge im Vergleich zum Vormonat etwas verschlechtert, bleibt insgesamt jedoch über dem Vorjahresniveau. Das geht aus dem Konsumbarometer hervor, das der HDE am Montag in Berlin veröffentlicht hat. 

Mit Hilfe der repräsentativen Umfrage unter 1.600 Teilnehmern ermittelt der Verband monatlich einen Index, der die Anschaffungsneigung der Verbraucher abbildet.

Nachdem die Stimmung im Dezember einen deutlichen Anstieg verzeichnete und so gut war wie seit Ende 2022 nicht mehr, fällt sie nun wieder ab. Die Sparneigung der Verbraucher ist unverändert hoch, abgeflaut ist derweil die zuletzt schon nicht besonders große Bereitschaft für Anschaffungen. 

Die Studienautoren führen dies auf die vielfach eingetrübten wirtschaftlichen Prognosen sowie die Haushaltsentscheidungen der Bundesregierung und die daraus resultierende Unsicherheit vieler Verbraucher zurück. Aus Sorge vor weiteren Kostensteigerungen und Belastungen würden nicht notwendige Anschaffungen hinten angestellt. Die Zurückhaltung hat noch einen weiteren Grund: Viele Verbraucher rechnen damit, dass sich ihr verfügbares Einkommen verringert.

Schweiz: Inflation steigt im Dezember auf 1,7 Prozent 

Die Teuerung in der Schweiz ist im Dezember relativ stark gestiegen. Sie bewegt sich aber weiter in der von der Schweizerischen Nationalbank (SNB) angepeilten Bandbreite von 0 bis 2 Prozent. 

Die Inflation lag konkret bei 1,7 Prozent, wie das Bundesamt für Statistik (BFS) am Montag mitteilte. Das heißt: Schweizer Konsumgüter waren im Dezember 1,7 Prozent teurer als im entsprechenden Vorjahresmonat. Von der Schweizer Nachrichtenagentur AWP befragte Ökonomen hatten für die Jahresinflation leicht tiefere Werte zwischen 1,4 und 1,6 Prozent geschätzt. 

Im November hatte die Inflation bei 1,4 Prozent gelegen. Davor hatte sie sich über Monate von über 3 Prozent zurückgebildet, wobei sie im Juni 2023 erstmals seit Januar 2022 wieder unter die 2-Prozent-Marke gefallen war. 

Nach dem Jahreswechsel berechnet das Statistikamt jeweils auch die Daten zur durchschnittlichen Jahresteuerung. Sie lag im vergangenen Jahr 2023 bei 2,1 Prozent. Im Jahr 2022 hatte die durchschnittliche Teuerung bei +2,8 Prozent gelegen, 2021 bei +0,6 Prozent. 

Der Anstieg sei insbesondere auf höhere Preise für Elektrizität und Gas sowie auf höhere Wohnungsmieten zurückzuführen, so das BFS. Demgegenüber seien die Preise für Erdölprodukte, gewisse Telekomprodukte sowie für Medikamente gesunken. 

Mit dem Wert von 2,1 Prozent blieb die Inflation in der Schweiz auch 2023 relativ moderat. In Deutschland etwa lag sie im Jahresdurchschnitt 2023 bei 5,9 Prozent.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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