Börse am Morgen

Dax schwächelt – Metzler empfiehlt Zalando – BMW mit starkem Schlussquartal

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Gestern erholte sich der Dax und beendete den Tag über 16.700 Punkte. Diese Marke verlor der Leitindex im heutigen frühen Handel und liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 0,24 Prozent im Minus bei 16.675 Punkten.

Marktteilnehmer warten auf die amerikanischen Inflationsdaten, die am Donnerstag veröffentlicht werden. 

Empfehlung von Metzler treibt Zalando-Erholung an 

Eine Kaufempfehlung des Bankhauses Metzler hat am Dienstagmorgen den Erholungsversuch der Aktien von Zalando unterstützt. Die Papiere des Online-Modehändlers gewannen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss 2,6 Prozent auf 19,85 Euro. Nach gut einer Stunde Xetra-Handel gab die Aktie diese Gewinne wieder ab und notiert nur knapp über dem Vortageskurs.

Metzler-Analyst Felix Jonathan Dennl sieht mittelfristig Luft bis zu seinem Kursziel von 26 Euro und nahm daher die Bewertung der Aktien mit Kaufen auf. Laut Händlern wirken am Dienstag zusätzlich gute Geschäftszahlen des Modekonzerns Urban Outfitters positiv. 

Mit Kursgewinnen auf Xetra würde die Zalando-Aktie an die Vortageserholung anknüpfen. Da hatten sie letztlich 1,5 Prozent zugelegt, nachdem sie am Vormittag mit 18,25 Euro noch auf den tiefsten Stand seit Herbst 2014 abgerutscht waren. Ein Grund der Kurserholung im Montagverlauf: Optimistische Äußerungen von Mitgliedern der US-Notenbank zur Inflationsentwicklung in den USA. Die Hoffnungen auf baldige Leitzinssenkungen wurden damit wieder größer. 

Mit dem jüngsten Kursrutsch hatten sich Zalando zunächst weiter dem Rekordtief von gut 17 Euro genähert, das ebenfalls aus dem Herbst 2014 stammt und kurz nach dem Börsengang erreicht worden war. Der Ausgabepreis hatte damals bei 21,50 Euro gelegen. 

Im noch jungen Börsenjahr 2024 summieren sich die Zalando-Kursverluste - die für Dienstag erwartete Erholung ausgeklammert - immer noch auf fast zehn Prozent, was den letzten Platz im Dax bedeutet. 

Bereits 2023 waren die Papiere mit einem Jahresminus von gut 35 Prozent Schlusslicht im deutschen Leitindex; 2022 waren sie mit einem Verlust von mehr als der Hälfte Vorletzter gewesen. Die Bestmarke von fast 106 Euro von Mitte 2021 ist weit entfernt. Damals - mitten während der Lockdowns - brummte der Online-Handel. 

Im tristen Konjunkturumfeld sorgen sich Anleger um die Geschäftsentwicklung des Dax-Konzerns. Erst am vergangenen Donnerstag hatte eine Gewinnwarnung des britischen Sport- und Freizeitmodehändlers JD Sports Fashion die Branchenstimmung zusätzlich getrübt.

Am Montag hatte Analyst Richard Chamberlain von der kanadischen Bank RBC zudem auf gestiegene Frachtraten wegen der Probleme im Roten Meer und der Passage durch den Suez-Kanal verwiesen. Sie seien aber eine zu bewältigende Belastung für die europäischen Modehändler, denn die Frachtraten kämen von einem niedrigen Niveau und machten einen vergleichsweise geringen Teil der Kosten aus, schrieb er. Mit einem Kursziel von 44 Euro und der Einstufung Outperform blieb er denn auch für Zalando optimistisch.

BMW mit starkem Absatz im Schlussquartal - Auch 2024 Elektroplus anvisiert 

Der Autobauer BMW hat im vergangenen Jahr dank eines starken Schlussquartals noch einmal zulegen können. Insgesamt verkaufte der Münchener Dax-Konzern im vergangenen Jahr 2,56 Millionen Autos und damit 6,5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Damit erreichte der Autobauer nach Angaben vom Dienstag einen Rekordwert.

Schub gaben vor allem vollelektrische Autos, deren Anteil am Gesamtabsatz wie geplant auf 15 Prozent stieg. Die Marke BMW steigerte den Absatz von batterieelektrischen Autos (BEV) um 92,2 Prozent auf 330.596 Pkw.

Im neuen Jahr will BMW insgesamt mehr als eine halbe Million vollelektrische Autos absetzen, die dann für ein Fünftel der Neuwagen stehen sollen. Im wichtigsten Einzelmarkt China stiegen die Verkäufe der Marken BMW und Mini im vergangenen Jahr um 4,2 Prozent auf 824.932 Autos.

Samsung abermals mit deutlichem Gewinnrückgang - Aktie gibt nach 

Angesichts der Kaufzurückhaltung der Verbraucher hat der Elektronik-Riese Samsung das sechste Quartal in Folge einen Rückgang des operativen Gewinns verzeichnet. Der Gewinn aus der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit fiel im vierten Quartal 2023 im Jahresvergleich um 35 Prozent auf 2,8 Billionen Won (etwa 1,95 Milliarden Euro), hieß es am Dienstag in einer Börsenmitteilung des südkoreanischen Konzerns auf Basis vorläufiger Zahlen. Samsung Electronics führt den Markt bei Smartphones und Speicherchips an. 

Die Zahlen für die Monate Oktober bis Dezember lagen einer Umfrage des Finanzdatendiensts der nationalen Nachrichtenagentur Yonhap unter den Markterwartungen. Analysten rechneten damit, dass sich der operative Verlust in der Halbleitersparte von Samsung im vergangenen Jahr auf zwei Billionen Won belaufe, hieß es. Die Aktie gab rund zwei Prozent nach. 

Beim Umsatz erwartet Samsung für das Schlussquartal einen Rückgang um 4,9 Prozent auf 67 Billionen Won (46,6 Milliarden Euro). Genauere Zahlen legt das Unternehmen traditionell erst zu einem späteren Zeitpunkt vor. 

Ein Überangebot in der Chipbranche haben Samsung lange schwer zu schaffen gemacht. Zudem hatte die hohe Inflation die Konsumlaune eingetrübt, was auch die Halbleiterproduzenten zu spüren bekamen. Vor diesem Hintergrund hatte Samsung die Produktion gedrosselt. Die Südkoreaner gingen jedoch zuletzt davon aus, dass die Talsohle bei Speicherchips erreicht worden sei.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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