Dax Tagesrückblick 01.02.2024

Aktien leicht im Minus - Delivery-Hero-Erholung verpufft

onvista · Uhr
Quelle: travelview/Shutterstock.com

Der deutsche Leitindex Dax beendete den Handel am Donnerstag wie schon am Mittwoch mit einem leichten Verlust. Zum Handelsschluss um 17:30 Uhr lag der Index bei 16.859 Punkten oder ein Viertelprozent unterhalb des Vortages-Schlusskurses. Auch der Index der mittelgroßen Werte in Deutschland, MDax, büßte in etwa in dieser Größenordnung ein und beendete den Handel bei einem Stand von 25.903 Punkten.

Angesichts der in Sachen Zinssenkungen weiterhin zurückhaltenden US-Notenbank Fed, die gestern den Leitzins unverändert in der Spanne von 5,25 bis 5,50 Prozent belassen hatte, kommen die Aktienmärkte aktuell nicht voran. Fed-Chef Jerome Powell sagte, man sei bereit, das hohe Niveau länger beizubehalten. Beobachter rechnen frühestens nach der kommenden Sitzung im März mit einer Zinssenkung. Denn bisher scheint es so, dass es der Fed gelungen ist, den Preisanstieg abzuschwächen, ohne die Wirtschaft vollends auszubremsen.

Deutsche Bank verpasst Dax-Spitze knapp

Nach Vorlage der Geschäftszahlen für das Jahr 2023 ging es für die Aktie der Deutschen Bank um drei Prozent nach oben. Die Dax-Spitze verpassten die Frankfurter damit knapp. Hier war mit einem Plus von 3,7 Prozent ebenfalls nach Vorlage von Geschäftszahlen der Erlanger Medizintechnik-Konzern Siemens Healthineers zu finden. 

Im vergangenen Jahr hatte die Deutsche Bank zwar unter dem Strich einen Gewinnrückgang verzeichnet: Der auf die Anteilseigner entfallende Überschuss sank um rund 16 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro. Analysten hatten jedoch einen deutlich stärkeren Rückgang erwartet, nachdem die Bank im Vorjahr von einer einmaligen Steuergutschrift in Milliardenhöhe aus ihrem US-Geschäft profitiert hatte.

Vor Steuern erzielte das Institut 2023 mit fast 5,7 Milliarden Euro den höchsten Gewinn seit 16 Jahren. Daher zog Chef Christian Sewing eine positive Bilanz: Die Bank sei stärker gewachsen als geplant. Die Erträge - also die gesamten Einnahmen - stiegen um sechs Prozent auf rund 28,9 Milliarden Euro. Bis 2025 sollen sie auf rund 32 Milliarden wachsen und damit deutlicher als bisher geplant. Das Jahr 2024 habe "sehr stark begonnen", sagte Sewing. Er sieht die Bank auf Kurs, im nächsten Jahr eine Rendite von mehr als zehn Prozent auf das materielle Eigenkapital zu erzielen. Im vergangenen Jahr lag sie gerade einmal bei 7,4 Prozent.

Delivery Hero erholt sich nur kurz

Auch bei den Aktien von Delivery Hero sah es am Donnerstag lange so aus, als könnten sie die Spitze ihres Index, dem MDax, erobern. Ausgehend vom Hoch bei 22,54 Euro um die Mittagszeit ging es dann aber noch steil bergab um rund einen Euro auf 21,50 Euro zum Handelsschluss. Das zwischenzeitliche Plus von knapp sechs war auf nur noch ein Prozent zusammengeschnurrt. 

Für Auftrieb gesorgt hatte zwischenzeitlich eine positive Studie der Schweizer Großbank UBS. Analyst Jo Barnet-Lamb rät weiter zum Kauf mit einem Kursziel von 45 Euro. Daten für die Transaktionsvolumina von Essenslieferungen in Südkorea belegten für den Dezember eine Wachstumsbeschleunigung gegenüber den beiden Vormonaten, schrieb der UBS-Experte. Die Daten seien ein guter Indikator für das dortige Geschäft des Unternehmens. Zudem könnten Konkurrent Coupang und der 2021 übernommene Anbieter Woowa von den neuen Regulierungsmaßnahmen der südkoreanischen Regierung für E-Commerce-Unternehmen ausgenommen werden.

Delivery Hero ist seit 2017 an der Börse notiert. Die Aktien wurden für 25,50 Euro das Stück platziert. In der Corona-Pandemie hatte das Papier wegen der hohen Nachfrage nach Essenslieferungen zeitweise mehr als 145 Euro gekostet. Delivery Hero war damals an der Börse fast 40 Milliarden Euro wert und das Papier war auch zeitweise im Dax gelistet. Inzwischen liegt der Börsenwert bei nur noch etwas mehr als sechs Milliarden Euro. Größter Aktionär ist die niederländische Beteiligungsholding Prosus, die fast 30 Prozent der Aktien hält. (mit Material von dpa-AFX)

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