Börse am Morgen 05.02.2024

Dax stabil – Über 30 Prozent im Plus: Cannabis-Legalisierung treibt diese deutschen Aktien nach oben

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: Bigc Studio/Shutterstock.com

Nach dem kurzen Ausflug auf ein Rekordhoch am Freitag zeigt sich der Dax zu Wochenbeginn zunächst nur wenig bewegt. Starke Arbeitsmarktsignale aus den USA dämpfen aktuell wieder etwas die Zinssenkungsfantasien vieler Investoren, sprechen andererseits aber auch für konjunkturelle Stärke.

Der Dax lag in den ersten Handelsminuten am Montag mit 0,03  Prozent im Plus bei 16.923. Der Leitindex blieb damit auf Tuchfühlung zur Marke von 17.000 Punkten und dem knapp darüber liegenden Rekord. Gestützt auf eine Erholung der Delivery-Hero-Aktie legte der MDax am Morgen um 0,21 Prozent auf 25.704 Punkte zu.

Überraschend starke US-Arbeitsmarktdaten hatten den kurzzeitig rekordhohen Dax am Freitag noch gebremst wegen der Sorge, dass dies neuen Inflationsdruck verursachen könnte und erwartete Zinssenkungen bremst. Gleichwohl unterstrichen die Jobdaten, dass die US-Wirtschaft in guter Verfassung ist. Das wurde am Freitag an der Wall Street letztlich positiv interpretiert, denn die Rekordrally war an den New Yorker Börsen weiter gegangen.

Cannabis-Legalisierung treibt Synbiotic und Cantourage an

Die bevorstehende Legalisierung von Cannabis in Deutschland treibt die Synbiotic-Aktie nach oben. Nach langem Ringen der Bundesregierung war am Freitag bekannt geworden, dass die letzten Einzelheiten zur Legalisierung von Cannabis geklärt sind und ein Gesetz dazu am 1. April in Kraft treten kann. Neben Synbiotic ist auch Cantourage ein Profiteur am Aktienmarkt.

Am Freitag war der Kurs von Synbiotic um 36 Prozent hochgeschnellt. Am Montag kommt nun nach gut einer Stunde Handel ein Anstieg um 34,9 Prozent Prozent auf 7,96 Euro hinzu. Bei Cantourage, einem stärker auf medizinische Anwendungen spezialisierten Unternehmen, ging es am Freitag zunächst um 11 Prozent hoch und nun um 48,6 Prozent auf 9,90 Euro.

Vor allem Synbiotic war in den vergangenen beiden Jahren ein Spekulationsobjekt, der Aktienkurs war aber zuletzt stark gefallen wegen der schwindenden Fantasie für das Thema. Nun sollen aber Eigenanbau und Besitz bestimmter Mengen für Volljährige ab 1. April 2024 erlaubt werden.

Adidas weiter erholt - RBC sieht Rückenwind durch neue Produkte

Eine Empfehlung der kanadischen Bank RBC hat am Montag die Erholung der Adidas-Aktie vorangetrieben. Der Aktienkurs des Sportmodekonzerns liegt gut eine Stunde nach Handel um 2,7 Prozent auf 179,72 Euro und damit an der Spitze des Dax.

Damit setzen sich die Aktien weiter von der 21- sowie von der 200-Tage-Linie ab, die sie am Freitag ein Stück weit hinter sich gelassen hatten. Die Indikatoren für den kurz- und den längerfristigen Trend liegen beide aktuell zwischen gut 173,50 und knapp 174 Euro.

RBC-Analyst Piral Dadhania stufte die Papiere nach der seit Mitte Dezember schwachen Kursentwicklung bei einem unveränderten Kursziel von 200 Euro von "Sector Perform" auf Outperform hoch. Der Konzern habe aktuell einen der stärkeren Produktzyklen der Branche, erklärte der Experte. Zudem seien die Markterwartungen für 2024 mittlerweile "zurückgesetzt". Damit spielt Dadhania auf Geschäftsausblick an, mit dem Adidas vergangene Woche viele Anleger enttäuscht hatte. Die zurückgesetzte Erwartungen schafften sogar Spielraum für positive Überraschungen, glaubt der Analyst.

Die anfängliche Enttäuschung über den Ausblick hatte den Aktienkurs bis auf fast 160 Euro gedrückt. Mitte Dezember hatten die Papiere noch fast 200 Euro gekostet.

Deutsche Exporte sinken deutlich stärker als erwartet

Der deutsche Außenhandel hat Ende des vergangenen Jahres einen unerwartet starken Dämpfer verzeichnet. Die Ausfuhren fielen im Dezember im Monatsvergleich um 4,6 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Dies ist der stärkste Rückgang seit Ende 2022. Analysten hatten zwar schrumpfende Exporte erwartet, waren aber im Schnitt nur von einem Dämpfer um 2,8 Prozent ausgegangen.

Zudem waren die Exporte im November nicht so stark gestiegen wie bisher bekannt. Das Bundesamt revidierte den Zuwachs auf 3,5 Prozent nach unten, von zuvor 3,7 Prozent.

Die Einfuhren nach Deutschland fielen ebenfalls deutlich stärker als erwartet. Hier wurde ein Rückgang um 6,7 Prozent gemeldet, während der Markt nur ein Minus von 1,9 Prozent erwartet hatte. Auch hier wurde der Anstieg im November etwas nach unten revidiert. Bei der Handelsbilanz für Dezember meldete das Bundesamt einen Überschuss von 22,2 Milliarden Euro.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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