Börse am Morgen 08.02.2024

Dax hält die 16.900– Talanx: Rekordgewinn – Nemetschek erreicht Ziele - Adyen übertrifft Prognosen

onvista · Uhr
Quelle: T. Schneider/Shutterstock.com

Nach einem Rekordhoch des Dax am Dienstag und einem Rücksetzer zur Wochenmitte halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt zurück. Kursverluste des Schwergewichts Siemens nach Geschäftszahlen der Münchener trugen dazu bei. Der Dax liegt nach gut einer Stunde Handel mit 0,05 Prozent im Minus bei 16.912 Punkten. Damit rückte der Leitindex etwas weiter vom Rekordhoch bei 17.049 Zählern ab.

„Obwohl sich der deutsche Leitindex gestern ein Stück vom neuen Rekordhoch entfernt hat, waren die Umsätze so hoch wie noch nie in diesem Jahr“, merkte Thomas Altmann vom Vermögensverwalter QC Partners an. Möglicherweise sei das Hoch für die Ersten eine gute Gelegenheit gewesen, „um aus Buchgewinnen hartes Geld zu machen“. Der Analyst sprach von einem „ersten zaghaften Trend zu mehr Absicherung“.

Versicherer Talanx verdient 2023 so viel wie noch nie

Der Versicherungskonzern Talanx (HDI) hat im abgelaufenen Jahr wie geplant einen Rekordgewinn erzielt. Nach vorläufigen Zahlen rechnet der Vorstand mit einem Überschuss von 1,58 Milliarden Euro, wie das im MDax gelistete Unternehmen am Donnerstag in Hannover mitteilte. Analysten hatten im Schnitt mit 1,6 Milliarden gerechnet. Vorstandschef Torsten Leue hatte sich ursprünglich rund 1,4 Milliarden Euro vorgenommen, das Ziel im Oktober jedoch auf „deutlich mehr“ als 1,5 Milliarden angehoben.

Alle Geschäftsbereiche hätten ihre Ergebnisse gesteigert, teilte Talanx weiter mit. Für 2024 peilt Leue weiterhin einen Gewinn von mehr als 1,7 Milliarden Euro an. Seit 2023 berechnen große Versicherer ihre Geschäftszahlen nach neuen Regeln. Die vergleichbare Gewinnhöhe von 2022 nannte Talanx am Donnerstag noch nicht.

Im abgelaufenen Jahr steigerte der Konzern seinen Versicherungsumsatz um rund neun Prozent auf 43,2 Milliarden Euro. Zu Talanx gehören unter anderem die Hauptmarke HDI und die Mehrheitsbeteiligung an dem weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück. Dieser hatte bereits am Dienstagabend einen Rekordgewinn von 1,8 Milliarden Euro gemeldet. Davon fällt gut die Hälfte dem Mehrheitseigner zu.

Seine endgültigen Geschäftszahlen will Talanx wie geplant am 21. März veröffentlichen. Dann will sich das Unternehmen auch zur Gewinnausschüttung für 2023 äußern. Der Vorstand strebt an, die Dividende von zuletzt 2 Euro je Aktie anzuheben. Von der Nachrichtenagentur Bloomberg befragte Analysten gehen im Schnitt von 2,40 Euro je Aktie aus.

Bausoftwareanbieter Nemetschek erreicht Ziele am oberen Ende

Der Bausoftwarespezialist Nemetschek hat trotz der mauen Lage in der Bauwirtschaft seine Jahresziele am oberen Ende der Prognosespannen erreicht.

Vorläufige Jahreszahlen 2023 Nemetschek im Überblick

Mit den Zahlen schnitt Nemetschek etwas besser ab als von Analysten erwartet. Angaben zum Nettoergebnis machte das Unternehmen nicht.

Vorstandschef Yves Padrines wertete die Resultate als Beleg, „dass die Nemetschek Group weiterhin auf ihren erfolgreichen Wachstumskurs ist - trotz des teilweise herausfordernden Marktumfelds und Wirtschaftsklimas“. Der Konzern will Geschäftsbericht am 21. März vorstellen und dann auch eine detaillierte Prognose für das neue Jahr geben.

Adyen übertrifft im zweiten Halbjahr Erwartungen deutlich

Der niederländische Zahlungsdienstleister Adyen hat im zweiten Halbjahr neue Marktanteile gewonnen und dadurch einen deutlichen Sprung bei Umsatz und operativem Gewinn hingelegt.. Noch im ersten Halbjahr hatte Adyen mit den Folgen hoher Inflation und Preiskämpfen in Nordamerika gehadert. Investoren hatten daraufhin Zweifel, ob der Konkurrent von Paypal und Stripe überhaupt noch seinen Umsatz steigern kann.

Halbjahreszahlen H2/23 Adyen im Überblick

Noch im ersten Halbjahr war der operative Gewinn eingebrochen, weil die Geschäftsführung rund um Co-Konzernchef Pieter an der Does viele neue Positionen besetzen wollte und die Einstellungskosten die Bilanz drückten. „Der Aufbau unseres Teams innerhalb der vergangenen zwei Jahre war eine antizyklische Entscheidung im Vergleich zum Großteil der Branche“, verteidigte der Vorstand seine Strategie in einem Brief an die Aktionäre. Auch im zweiten Halbjahr stellte Adyen Hunderte neue Mitarbeiter ein.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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