ROUNDUP: Bayer plant Zulassungsantrag für Mittel gegen Wechseljahresbeschwerden

dpa-AFX · Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Bayer will nach einer weiteren Studie zum Wirkstoff Elinzanetant die Zulassung des Mittels gegen bestimmte Wechseljahresbeschwerden beantragen. Diese nicht-hormonelle Behandlung vasomotorischer Symptome zeigte in der Phase-III-Studie Oasis 3 eine statistisch signifikante Verringerung der Häufigkeit moderater bis schwerer Hitzewallungen, wie der Dax-Konzern am Dienstag mitteilte. Ein kommerzieller Erfolg könnte Bayer helfen, eine zunehmend größere Erlöslücke wegen auslaufender Patente für die Milliardenmedikamente Xarelto, ein Blutverdünner, und Eylea, ein Augenmittel, zumindest ein wenig zu verkleinern. Gleichwohl hat mit der japanischen Astellas Pharma ein Wettbewerber ein zu Elinzanetant vergleichbares Mittel in den USA vergangenem Jahr auf dem Markt.

"Oasis 3 wurde konzipiert, um die wichtige Frage zum Langzeitprofil von Elinzanetant zu beantworten", sagte Christian Rommel, Leiter der Pharma-Forschung und Entwicklung von Bayer. Die vollständigen Studiendaten sollten demnach nun auf medizinischen Konferenzen vorgestellt werden, während der Zulassungsantragung vorbereitet wird.

Elinzanetant wäre im Fall einer Zulassung eine Alternative für Frauen, die keine Hormonersatztherapie möchten oder eine solche aus gesundheitlichen Gründen nicht nutzen können. Bayer hatte das Mittel nach der 2020 erfolgten Übernahme des britischen Biotech-Unternehmens Kandy Therapeutics in sein Entwicklungsportfolio aufgenommen. Der Medikamentenkandidat wird aktuell in eine weitere Studie (Oasis 4) auch an Brustkrebspatientinnen getestet. Die leiden oftmals unter Wechseljahresbeschwerden, da Hormonsenkungstherapien zu einem niedrigeren Östrogenspiegel führen.

Die aktuelle Ankündigung von Bayer sei positiv, doch müssten erst einmal detaillierte Daten abgewartet werden, um das Mittel besser mit Veozah des Pharmakonzerns Astellas Pharma vergleichen zu können, erklärte Analyst Richard Vosser von der Bank JPMorgan in einer ersten Einschätzung. Die Daten werde Bayer auf anstehenden Fachkonferenzen vorstellen.

Astellas hat einen Vorsprung vor Bayer, denn das Medikament der Japaner ist seit Mai 2023 in den USA zugelassen. Der US-Verkaufsstart verlief allerdings eher träge. Auch daher dürften Investoren aktuell eher verhalten auf das kommerzielle Potenzial von Elinzanetant schauen, so Analyst Vosser. Gleichwohl könnte Bayer von seiner guten Aufstellung im Bereich Frauengesundheit profitieren. Er selbst setzt in seinem Bewertungsmodell für Bayer aktuell noch keinen Wert für das Mittel an.

Bayer-Pharmachef Stefan Oelrich traut Elinzanetant derweil laut früheren Angaben zu, ein Blockbuster zu werden. Damit ist ein Jahresspitzenumsatz von mehr als einer Milliarde Euro gemeint./mis/nas/men

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