Dax Tagesrückblick 25.03.2024

Dax mit neuem Rekordhoch – Zalando erholt sich weiter – Aareal Bank plant Squeeze-Out – Öl steigt

onvista · Uhr
Quelle: KarbonatErol/Shutterstock.com

Auch nach einer siebenwöchigen Gewinnserie hat der Dax zum Auftakt der verkürzten vorösterlichen Börsenwoche keine nennenswerte Schwäche gezeigt. Mit 18.285 Punkten erklomm der deutsche Leitindex am Montagnachmittag ein weiteres Rekordhoch und schloss 0,30 Prozent fester bei 18.261 Punkten.

Nach wie vor setzen die Anleger ihre Hoffnungen auf bald sinkende Zinsen in den USA und Europa. „Wer derzeit Aktien hat, gibt sie nicht her und wer keine hat, ist immer stärker gezwungen, auf den fahrenden Börsenzug aufzuspringen und treibt damit die Kurse weiter nach oben“, analysierte der Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Broker Robomarkets die Lage. Irgendwann könnten aber Gewinnmitnahmen einsetzen, warnte er.

Rüstungswerte waren angesichts der weltweit brisanten Sicherheitslage auch am Montag gefragte Investments und setzten ihren jüngsten Rekordlauf fort. Die Aktien des Elektronikspezialisten Hensoldt erklommen ein weiteres Rekordhoch und endeten als klarer MDax-Spitzenreiter mehr als zehn Prozent im Plus. Im laufenden Jahr summiert sich der Gewinn auf 67 Prozent. Auch die Papiere von Rheinmetall (plus 1,4 Prozent) und des Börsenneulings Renk (plus 7,6 Prozent) verbuchten Höchststände.

Zalando erholt sich weiter

Die Zalando-Aktie hat sich am heutigen Montag mit plus 1,87 Prozent weiter erholt. Sie ging mit 25,12 Euro aus dem Handel. Doch Adam Cochrane, ein Analyst der Deutschen Bank, ist überzeugt: Da geht noch mehr! Er hob das Kursziel von 29,50 Euro auf 32 Euro an. Damit ergäbe sich ein Kurspotenzial von über 27 Prozent.

Der Modehändler habe zur Vorlage der Jahreszahlen überzeugende mittelfristige Aussagen gemacht, mit einem vernünftigen Gleichgewicht zwischen Umsatzwachstum und Margenausweitung. Cochrane sieht sich trotz einiger Gegenreaktionen darin bestätigt, die Aktie zu einem der Top-Picks für 2024 ausgewählt zu haben. Dafür verwies er auf eine „realistische Prognose für 2024 und auch mittelfristig, kombiniert mit einem erwarteten Umsatzwendepunkt im zweiten Halbjahr und sinkenden Zinsen“.

Aareal-Bank-Eigentümer wollen Minderheitsaktionäre herausdrängen

Die neuen Eigentümer der Aareal Bank wollen die verbliebenen Minderheitsaktionäre per Barabfindung aus dem Unternehmen drängen. Das im Dezember angekündigte sogenannte Squeeze-out ist zentraler Tagesordnungspunkt der virtuellen Hauptversammlung am 3. Mai, wie der Gewerbeimmobilienfinanzierer am Montag in Wiesbaden mitteilte. Die Abfindung für die Kleinaktionäre wurde demnach auf 33,20 Euro je Namensaktie festgesetzt.

Ein Squeeze-out ist ein Verfahren, bei dem Minderheitsaktionäre gezwungen werden, ihre Aktien an den Hauptaktionär (Mehrheitsaktionär) zu verkaufen.

Die Finanzinvestoren Advent und Centerbridge sowie der kanadische Pensionsfonds CPPIB hatten die Aareal Bank im vergangenen Jahr übernommen. Über die gemeinsame Bietergesellschaft Atlantic BidCo halten die Investoren rund 95,50 Prozent der Aareal-Bank-Anteile. Von der Börse hat sich die lange im Nebenwerte-Index SDax gelistete Aareal Bank bereits verabschiedet.

Ölpreise legen zu

Die Ölpreise haben am Montag zugelegt. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Mai 86,87 US-Dollar. Das waren 1,44 Dollar mehr als vor dem Wochenende. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 1,50 Dollar auf 82,13 Dollar.

Mit dem Terroranschlag rückt am Rohölmarkt Russland stärker in den Fokus. In einem Veranstaltungszentrum bei Moskau hatten am Freitag mehrere Täter wahllos auf Besucher geschossen und dabei mehr als 130 Menschen getötet. Obwohl sich die Terrorgruppe Islamischer Staat zu der Tat bekannt hat, sieht der russische Präsident Wladimir Putin eine ukrainische Spur. Die Tat könnte die ohnehin hohen geopolitischen Spannungen weiter erhöhen.

Schon in der vergangenen Woche hatten Ereignisse in dem großen Förderland für Aufmerksamkeit gesorgt. So sollen Angriffe ukrainischer Drohnen einen nicht unerheblichen Teil der russischen Raffineriekapazität beschädigt haben.

Russland führt mit Saudi-Arabien den großen Förderverbund Opec+ an, der sein Angebot seit Monaten knapp hält und damit für Preisauftrieb am Ölmarkt sorgt. Am Montag berichtete die Nachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf Delegierte von Opec+, dass bei dem Treffen in der nächsten Woche eine Beibehaltung der Förderbeschränkungen geplant sei.

Devisen: Euro legt zum US-Dollar zu

Der Euro ist am Montag mit Kursaufschlägen in die neue Woche gestartet. Am Nachmittag kostete die Gemeinschaftswährung 1,0837 US-Dollar. Das war etwas mehr als der am Freitagabend erreichte dreiwöchige Tiefstand von 1,0802 Dollar. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs am Montag auf 1,0835 (Freitag: 1,0823) Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9229 (0,9239) Euro.

Der Euro machte so einen kleinen Teil seiner jüngsten Verluste wieder wett. Commerzbank-Experte Ulrich Leuchtmann sieht keine fundamentale Berechtigung für die Entwicklung in der vergangenen Woche. Er erwartet daher eine Korrektur. „Nicht die Dollar-Stärke an sich, aber zumindest das jüngst erreichte Ausmaß steht auf wackeligen Beinen“, schreibt Leuchtmann in einem Kommentar. Der Wochenbeginn am Devisenmarkt verlief insgesamt in ruhigen Bahnen. Im Euroraum wurden am Vormittag keine wichtigen Konjunkturdaten veröffentlicht.

Daten vom US-Immobilienmarkt belasteten den Dollar ein wenig. So sind die Verkäufe von neuen Häusern im Februar unerwartet gefallen. Der Immobilienmarkt kann sich auch auf den privaten Konsum auswirken. Daher beobachtet die US-Notenbank Fed die Entwicklung genau.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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