Börse am Morgen 10.04.2024

Dax im Plus – BMW verkauft mehr E-Autos und teure Modelle – Deutsche Firmen klagen über China

onvista · Uhr
Quelle: NothingIsEverything/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt hat sich zur Wochenmitte vor wichtigen Wirtschaftsdaten aus den USA von seiner Vortagesschwäche erholt. Der Leitindex Dax liegt gut eine Stunde nach Handelsbeginn mit 0,65 Prozent im Plus bei 18.194 Punkten.Die 21-Tage-Linie, die als Indikator für den kurzfristigen Trend derzeit etwas darunter bei 18 158 Punkten verläuft, bleibt im Blick.

Im Fokus stehen am Nachmittag die Verbraucherpreise aus den USA für den Monat März. Die Teuerung ist der wesentliche Einflussfaktor für die Geldpolitik der US-Notenbank Fed. Die Hoffnung auf baldige Zinssenkungen durch die Fed waren zuletzt geschwunden, was den Rekordlauf der Aktienbörsen gebremst hatte.

Sollte die Teuerung anziehen, wäre dies ein erneuter Rückschlag für die Wall Street.

Christian Henke (IG)

Auch die Zinssitzung der Europäischen Zentralbank (EZB) am Donnerstag rückt bereits in den Blick. Nach Einschätzung von Ökonomen wird die EZB ihren Leitzins voraussichtlich nicht antasten. Notenbank-Präsidentin Christine Lagarde dürfte jedoch eine Zinssenkung für Juni signalisieren. Womöglich käme die EZB dann der Fed mit der Zinssenkung zuvor. Hinweise auf eine baldige Zinswende kämen an den europäischen Börsen vermutlich sehr gut an, kommentierte Experte Henke.

BMW-Absatz wächst mit E-Autos und teuren Modellen

BMW hat im ersten Quartal rund 595.000 Autos verkauft und damit 1,1 Prozent mehr als vor einem Jahr. Wachstumstreiber waren vollelektrische Fahrzeuge sowie hochmotorisierte und Luxusautos, wie das Unternehmen am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der verkauften Batterieautos (BEV) stieg um fast 28 Prozent auf 82.700. Der Absatz von Autos im oberen Preissegment stieg um fast 22 Prozent. Mit verschiedenen Antriebsarten könne BMW auf sich ändernde Kundenwünsche eingehen. Dass sich diese Strategie bewähre, zeige sich jetzt, sagte Vertriebsvorstand Jochen Goller.

In Europa wuchs die Nachfrage nach Autos der Münchner um 5,5 Prozent auf rund 228.000. In den USA stieg der Absatz um 1,2 Prozent auf rund 91.000 Autos. Im wichtigen chinesischen Markt dagegen gingen die Auslieferungen um 3,8 Prozent auf rund 187.000 Autos zurück.

Der Verkauf der Marke Mini fiel weltweit sogar um 9,4 Prozent auf knapp 83.000 Fahrzeuge. Die Vorbereitungen für den Marktstart der neuen Mini-Familie liefen auf Hochtouren, teilte der Konzern mit.

Für 2024 peilt BMW ein leichtes Wachstum der Auslieferungen an. Vollelektrische Fahrzeuge und Modelle aus dem oberen Premiumsegment sollen zweistellig zulegen. Im vergangenen Jahr hatte BMW 2,55 Millionen Autos verkauft und damit deutlich mehr als je zuvor. Die Finanzzahlen des ersten Quartals will der Konzern am 8. Mai vorlegen. Die Hauptversammlung folgt am 15. Mai.

Umfrage: Deutsche Firmen klagen über unfairen Wettbewerb in China

Vor dem China-Besuch von Bundeskanzler Olaf Scholz hat die Auslandshandelskammer (AHK) auf die anhaltenden Probleme deutscher Firmen in China aufmerksam gemacht. In einer Umfrage beklagten rund zwei Drittel der im Reich der Mitte tätigen Firmen aus der Bundesrepublik unfairen Wettbewerb, wie die AHK am Mittwoch in Peking mitteilte. „Die Erwartung ist, dass Bundeskanzler Scholz die Herausforderungen, die wir haben, hier verständlich macht“, sagte Maximilian Butek, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Deutschen Handelskammer in Ostchina.

Nachteile entstehen den Unternehmen der Umfrage nach zum Beispiel durch einen erschwerten Marktzugang. Zudem seien die Regierung, lokale Behörden und öffentliche Ausschreibungen für die Firmen schwerer zugänglich.

An der Umfrage beteiligten sich 150 der mehr als 2000 AHK-Mitgliedsunternehmen. Ein Großteil kam demnach aus den Branchen Maschinenbau, Autoindustrie und Business-Dienstleistungen. Mit 52 Prozent sind chinesische Privatunternehmen die Hauptwettbewerber für die Deutschen. Fast alle Befragten (95 Prozent) sahen in dem verschärften Wettbewerb Auswirkungen auf ihr Geschäft und nannten etwa erhöhten Kostendruck, verminderten Gewinn und geringere Marktanteile als Hauptfolgen.

Bundeskanzler Olaf Scholz reist am Samstag für drei Tage in die Volksrepublik und will dort Chinas Staats- und Parteichef Xi Jinping treffen. Es ist die zweite Reise des Kanzlers nach China seit seinem Amtsantritt im Dezember 2021.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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