Adidas kann hohe Erwartungen nicht erfüllen – Aktie bricht ein

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Umsatz und Gewinn von Adidas sind gestiegen - doch nicht so hoch wie erwartet. Börsianer sprechen von durchwachsenen Zahlen und strafen die Aktie ab.

Die Geschäfte in Westeuropa, Nordamerika und China florieren. Der Umsatz von Adidas stieg im dritten Quartal um knapp 14 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Vor allem die Hausmarke Adidas mit ihren Sport- und Lifestyleprodukten war gefragt. Die Aktionäre reagierten dennoch enttäuscht. Die Papiere von Adidas verloren am Donnerstag rund 7 Prozent und notierten mit 136 Euro so niedrig wie zuletzt im Juli. Mitte Oktober noch hatte die Adidas-Aktie mit rund 160 Euro ein Hochstand markiert.

Da der Konzern nicht bei allen Kennziffern die Markterwartungen erfüllt habe, könnten einige Marktteilnehmern ihre Anteile nun verkaufen und Gewinne mitnehmen, schrieb die DZ Bank in. Nach Einschätzungen von Börsianern habe der Sportartikelhersteller nach einigen herausragenden Quartalen nun durchwachsene Ergebnisse vorgelegt.

Das Betriebsergebnis im abgelaufenen Quartal verbesserte sich zwar um 11,5 Prozent auf 563 Millionen Euro. Allerdings ging die Bruttomarge wegen negativer Wechselkurseffekte zurück. Auch mit höheren Preisen für seine Produkte konnte der Konzern nur bedingt gegensteuern. Der Gewinn aus fortgeführtem Geschäft stieg um rund 15 Prozent auf 387 Millionen Euro.

“Ich bin sehr glücklich, CEO eines Unternehmens zu sein, das in so guter Verfassung ist”, sagte Kasper Rorsted, der seit Oktober den Konzern führt. Das dritte Quartal, über das Adidas am Donnerstag berichtete, war das letzte seines Vorgängers Herbert Hainer. Dieser hatte im laufenden Jahr mehrfach die Prognosen angehoben und damit die Börse verwöhnt, aber auch die Latte für seinen Nachfolger hoch gelegt. Dass Rorsted nun den Ausblick lediglich bestätigte, sorgte ebenfalls für etwas Enttäuschung unter den Anlegern.

2016 soll der Umsatz weiterhin währungsbereinigt im hohen Zehnprozent-Bereich wachsen. Beim Gewinn traut sich Adidas zu, die Milliarden-Euro-Grenze zu knacken. Nachjustieren wollen die Franken bei der Tochter Reebok, die in ihrer Entwicklung der Marke Adidas hinterher hinkt. Für das zweite Halbjahr hat der Konzern Einmalkosten in Höhe von 30 Millionen Euro veranschlagt. Davon werden 20 Millionen Euro im vierten Quartal verbucht und das Ergebnis entsprechend belasten.

OnVista/dpa-AFX
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