Aktien von RWE brechen ein

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der zarte Aufschwung der RWE-Papiere ist schon wieder beendet. Nachdem der Energiekonzern seine Geschäftszahlen vorgelegt hat, stürzt die Aktie ans Dax-Ende.

Ein satter Gewinnsprung - aber nur dank Sondereffekten. Ansonsten sieht es mau aus für RWE. Der zweitgrößte deutsche Energiekonzern bleibt auf Talfahrt. Unter dem Strich verbuchte der Dax-Konzern in den ersten neun Monaten des Jahres zwar einen kräftigen Gewinnanstieg von 95 Prozent auf knapp zwei Milliarden Euro. Dabei machte sich aber der Sondergewinn aus dem Verkauf der Öl- und Gasfördertochter Dea im ersten Quartal bemerkbar.

Der um Sondereffekte bereinigte Nettogewinn sank um fast 29 Prozent auf 545 Millionen Euro. Belastet wird das Ergebnis besonders vom Verfall der Strompreise im Großhandel, da dadurch die Großkraftwerke von RWE immer weniger verdienen. Hinzu kommen hausgemachte Probleme im britischen Stromgeschäft. Zudem belastete eine hohe Steuerquote.

An der Börse zeigten sich die Anleger von den Geschäftszahlen enttäuscht. Aktien von RWE verloren am Donnerstagvormittag deutlich und sackten über 7 Prozent ab. Zuletzt notierten die Papiere bei rund 11,50 Euro.

Keine Abschreibungen auf Kraftwerke

Anders als der Konkurrent Eon, der am Vortag einen Rekordverlust vermelden musste, verzichtete RWE auf weitere Abschreibungen auf seine Kraftwerke. An der Prognose hielt der Vorstand fest. Demnach soll das um Sondereffekte bereinigte Nettoergebnis weiter bei 1,1 bis 1,3 Milliarden Euro landen, 2014 waren es noch 2,3 Milliarden. RWE schränkte allerdings ein, dass die Vorgabe eventuell nur knapp erreicht werde.

Beim betrieblichen Ergebnis erwartet das Management einen Rückgang von bis zu gut zehn Prozent auf 3,6 bis 3,9 Milliarden Euro. Während es im Energiehandel schlechter läuft als ursprünglich erwartet, rechnet der Vorstand in der Osteuropa-Sparte nun mit einem deutlich besseren Ergebnis als vor einem Jahr. Hauptgrund ist eine Änderung bei der Bilanzierung der slowakischen Tochter VSE. Als immer stärkere Stütze erweist sich auch das Geschäft mit erneuerbaren Energien.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Heller Joachim/shutterstock.com

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