Alles Gute – aber keinen guten Rutsch!

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Rund 10 Prozent Dax-Steigerung im alten Jahr - na also, das ist doch wirklich nicht übel! Heute, als Abspann sozusagen, noch ein paar Takte zu den allerneuesten Umfragen und Prognosen. Ob Ihr voll bullisch oder eher verhalten optimistisch seid - freuen wir uns schon mal auf ein voraussichtlich wieder bewegtes, abwechslungsreiches 2016. Doch, wir nehmen auch die Crash-Propheten weiter zur Kenntnis.

Mit Verhaltensstudien will ich Euch jetzt aber nicht mehr langweilen, meine Freunde. Nur der Vollständigkeit halber ein paar Brocken aus einer gestern vorgelegten Untersuchung des Bankenverbands. Das Ergebnis ist nicht nur „The same procedure as last year“, sondern teilweise noch schlimmer. Gut jeder zweite Anleger ist mit der Wertentwicklung seiner Anlage 2015 zufrieden. Damit hat der Zufriedenheitsgrad sogar noch zugenommen. Häh? (Randbemerkung: Beim abschließenden Redigieren dieses Kommentars entdeckte ich, dass meine Pfoten automatisch „Unzufriedenheitsgrad“ eingetippt hatten - weil das eigentlich Sinn machen würde, aber eben falsch ist). Dabei haben nur 48 (im Vorjahr noch 57) Prozent der Deutschen überhaupt Geld angelegt - wenn wundert’s angesichts des Dauer-Zinstiefs. Und der Hammer ist, dass auf die Frage, ob sie künftig mehr Risiko einzugehen bereit sind, um höhere Renditen zu erzielen, folgendes herauskommt: 72 Prozent sagen nö, kann ich mir gar nicht vorstellen, nochmal 19 Prozent antworten mit „eher nicht“. Langsam glaub ich wirklich, dass nur noch die Einführung von Strafzinsen der Banken auch für Private die träge Masse zum sinnvollen Investieren bewegen kann.

Keine Überraschung nach den jüngsten Vorhersagen ist auch, was bei der traditionellen Handelsblatt-Bankenumfrage herausgekommen ist. Diesmal wurden 35 Profis angesprochen. Deren Durchschnittsprognose für Ende 2016 kommt auf einen Dax von 11.793 Punkten. Interessant: Gut die Hälfte der Analysten hat Schätzungen zwischen 11.800 und 12.000 abgegeben. Das wären nochmal etwa 10 Prozent Wertsteigerung - was willst du mehr?

Ich weiß ja, dass viele von Euch Namen hören und lesen wollen. Okay, hier noch zwei Listen. Zunächst die zehn Lieblingsaktien der unabhängigen Vermögensverwalter. Euch wird gleich auffallen, auch die haben ein Faible für bekannte heimische Werte (grins, nicht nur ich bin für den sogenannten Home Bias): Ganz oben stehen Daimler, dann folgenden Allianz, Bayer, BASF, Münchner Rück, Nestlé, Berkshire Hathaway, SAP, Siemens und Apple. Wär’s internationaler haben will, bitte mal den schon früher hier erwähnten BCDI-Index des TM Börsenverlags anschauen, weil auf diesen noch jungen, aber voll geilen Defensiv-Index auch ein Zertifikat aufgelegt wurde (Deutsche Bank, WKN: DTOBAC). Hier findet Ihr ganz andere Titel (in alphabetischer Reihenfolge): Altria, British American Tobacco, Church & Dwight, Colgate-Palmolive, Diageo, Fielmann, H&M, McDonald’s, Nestlé und Novo Nordisk (= meine Lieblingsaktie).

Macht was draus, mit welchen Aktien auch immer - und macht’s gut! An interessanten Märkten, Themen und Einzelwerten herrscht ja kein Mangel. Und kommt erst mal gut ins neue Jahr, meine Freunde! Ich wünsche Euch von ganzem Herzen alles Gute für 2016 - nur keinen guten Rutsch…

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