Dax-Anleger bleiben zurückhaltend
Bislang ist der Oktober glänzend verlaufen. Mittlerweile aber scheint am Aktienmarkt ein wenig die Luft raus zu sein. Anleger schnaufen erstmal durch.
Wird es ein goldener Oktober? Kommt die Jahresendrally? Nach dem gestrigen Handelstag lautet die Antwort auf diese Fragen: Vielleicht. Die bisherige Oktoberbilanz kann sich zwar sehen lassen. Fast 500 Punkte hat der Dax seit Ende September gewonnen. Doch mittlerweile scheint die Luft etwas raus zu sein.
Zum Start in die neue Woche hatte sich der deutsche Aktienmarkt gestern uneinheitlich gezeigt. Der Dax verteidigte zwar die Marke von 10.000 Punkten und schloss sogar 0,2 Prozent höher bei 10.120 Zählern. Der MDax der mittelgroßen Unternehmen verlor indes 0,7 Prozent auf 20.050 Punkte. Für den Technologiewerte-Index TecDax ging es um 0,4 Prozent auf 1756 Punkte nach unten.
Nach der jüngsten Gewinnserie bleiben Anleger offenbar zurückhaltend. In den Dienstag startete der Dax so verhalten, büßte in den ersten Handelsminuten rund 0,5 Prozent ein und fiel unter 10.100 Zähler. Durchwachsene Signale sendeten die Aktienmärkte in Asien: In Tokio sank der Nikkei um 1,1 Prozent auf 18.234 Punkte. In China drehte der Markt nach anfänglichen Verlusten ins Plus. Der Index der Börse in Shanghai legte 0,1 Prozent zu
Chinesischer Außenhandel schwächelt weiter
Aus China kamen abermals wenig erfreuliche Konjunkturmeldungen. Der Außenhandel bleibt trotz der Yuan-Abwertung schwach. Sorgen bereitet vor allem der starke Importrückgang, der sich im September noch einmal beschleunigt hat. Der jetzt elfte Rückgang in Folge ist ein Indiz für die lahmende Binnenkonjunktur der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft.
Die Importe gingen nach Angaben der Zollverwaltung vom Dienstag im Vergleich zum Vorjahr um ein Fünftel auf 145,2 Milliarden Dollar zurück. Bei den Exporten betrug das Minus 3,7 Prozent auf knapp 205,6 Milliarden Dollar. Die Ausfuhren fielen damit aber nicht mehr so stark wie im Juli und August. Hier habe sich bereits die jüngste Abwertung der chinesischen Währung Yuan positiv ausgewirkt, ließ die Zollverwaltung verlauten.
ZEW-Index mit Spannung erwartet
In Deutschland richten Anleger ihre Aufmerksamkeit ebenfalls auf Konjunkturzahlen. Hier steht besonders der ZEW-Indes im Fokus, der am Vormittag erwartet wird. Von ihm erhoffen sich Anleger Hinweise darauf, ob und wie stark sich die Abgasaffäre von Volkswagen auf die Stimmung der Börsenprofis niedergeschlagen hat.
Die Inflation in Deutschland bleibt indes weiter ungewöhnlich schwach. Im September hätten die Verbraucherpreise zum Vorjahresmonat stagniert, teilte das Statistische Bundesamt und bestätigte damit eine erste Schätzung. Im Monatsvergleich gingen die Verbraucherpreise, wie schon in der ersten Schätzung prognostiziert, um 0,2 Prozent zurück.
Berichtssaison rückt näher
Frische Geschäftszahlen geben heute schon einmal einen Vorgeschmack auf die heiße Phase der Berichtssaison. Während der Autozulieferer Leoni die Anleger mit einem unerwartet pessimistischen Blick auf dieses und das kommenden Jahr schockte, sorgte SAP mit seinen Ergebnissen für Freude. Europas größter Softwarekonzern verdiente im dritten Quartal operativ überraschend viel, wie das Unternehmen in der Nacht bekannt gab.
SAP habe die Markterwartungen durch die Bank übertroffen, schrieb Analyst Mark Moerdler von dem US-Analysehaus Bernstein Research. Das Unternehmen habe die Stärken im Kerngeschäft unter Beweis gestellt und zudem seine Einschätzung bestätigt, dass die Neuausrichtung in die Cloud zu Umsatzsteigerungen führe. Zum Handelsstart stiegen die Aktien um rund 5 Prozent.
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