Dax-Anleger bleiben zurückhaltend – Bayer und Fresenius arbeiten an Mega-Deals

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Wall Street war am Montag geschlossen, und so geht es auch am deutschen Aktienmarkt eher ruhig zu - wären da nicht Bayer und Fresenius

Es fehlen die Impulse der Wall Street. Da die US-Börsen wegen eines Feiertages geschlossen waren, dümpelte der Dax gestern bereits ohne nennenswerte Ausschläge vor sich hin. Nachdem er am Montagmorgen noch auf 10.740 Punkte gestiegen war, schmolzen die Gewinne im Handelsverlauf zusammen. Am Ende stand ein Minus von 0,1 Prozent auf 10.672 Zählern.

Ohne die Vorgaben der Aktienmärkte in den USA, aber immerhin vor dem Hintergrund verhalten freundlicher Börsen in Asien eröffnete der deutsche Aktienmarkt am Dienstag im Plus - wenn auch nur leicht. In den ersten Handelsminuten kletterte der Dax um 0,3 auf etwas über 10.700 Punkte.

Aus konjunktureller Sicht stehen am Dienstag keine Hochkaräter zur Veröffentlichung an. Am Morgen teilte das Statistische Bundesamt mit, dass die deutsche Industrie im Juli weniger Aufträge erhalten hatte als erwartet. Demnach gingen 0,2 Prozent mehr Bestellungen ein als im Juni, Analysten hatten im Mittel jedoch einen Zuwachs um 0,5 Prozent erwartet.

Abseits der Konjunkturdaten sind es aber vor allem zwei Dax-Konzerne, die die Aufmerksamkeit auf sich ziehen: Bayer und Fresenius. Die beiden Unternehmen arbeiten jeweils an Mega-Deals für ihre Branche.

Übernahme-Poker geht in die nächste Runde

Im Poker um die Übernahme des umstrittenen US-Gentechnikkonzerns Monsanto hat Bayer sein Übernahmeangebot noch einmal aufgestockt. Statt 125 US-Dollar will der Leverkusener Chemiekonzern nun 127,50 US-Dollar pro Anteilsschein zahlen. Sollte es zu einem Zusammenschluss kommen, würde der deutsche Chemie- und Pharmakonzern zur weltweiten Nummer eins im Agrarchemiegeschäft aufsteigen.

Bayer wäre nach eigenen Angaben nur “unter der Voraussetzung einer einvernehmlichen Übernahme bereit”, den erhöhten Aktienpreis zu zahlen. Ein Vertragsabschluss der beiden Parteien, die in “fortgeschrittenen Verhandlungen” über die geplante Übernahme von Monsanto stünden, sei nicht gewährleistet. Die genauen Konditionen stünden noch nicht fest. “Die genauen Bedingungen einer endgültigen Transaktionsvereinbarung müssen vom Aufsichtsrat der Bayer AG genehmigt werden”, hieß es in einer Bayer-Mitteilung.

Rekord-Übernahme in der Krankenhausbranche

Der Medizinkonzern Fresenius steht vor dem größten Zukauf seiner Unternehmensgeschichte: Für 5,76 Milliarden Euro will das Unternehmen aus Bad Homburg den spanischen Krankenhausbetreiber Quirónsalud mit 43 Kliniken und 35.000 Mitarbeitern übernehmen. Quirónsalud ist den Angaben zufolge die größte private Klinikkette in Europa außerhalb Deutschlands.

tütet damit nach gut zwei Monaten an der Firmenspitze die größte Übernahme in der Geschichte des Konzerns ein. “Zwei in Qualität und Größe führende Unternehmen schließen sich zusammen”, sagte der Fresenius-Chef Stephan Sturm. Für die Fresenius-Kliniktochter Helios, die bisher nur in Deutschland tätig ist, sei die Übernahme strategisch ein wichtiger Schritt.

Helios hat 2014 bereits zahlreiche Krankenhäuser des Konkurrenten Rhön geschluckt und damit seine Position als größter privater Klinikbetreiber in Deutschland und Europa gestärkt. In der Bundesrepublik kann Helios seitdem aus Kartellgründen nicht mehr im großen Stil zukaufen – und sah sich deshalb auch in anderen Märkten um.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Taina Sohlman/shutterstock.com

Neueste exklusive Artikel