Dax-Anleger zeigen sich untentschlossen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Gestern war großer Bilanztag im Dax. Heute ebbt die Zahlenflut ab. Entsprechend ruhiger geht es im deutschen Leitindex zu.

Griechenland ist seit einigen Tagen aus den Köpfen. Anleger konzentrieren sich wieder auf das große Wesentliche: Unternehmenszahlen und Geldpolitik. Doch die griechischen Schulden bleiben ein Thema.

Heute gehen die Verhandlungen zwischen den Kreditgebern und der griechischen Regierung in die entscheidende Phase. Die Gläubiger-Staaten werden direkt Kontakt mit Finanzminister Euklid Tsakalotos und Wirtschaftsminister Giorgos Stathakis aufnehmen. Mit raschen Entscheidungen über neue Hilfskredite rechnen Mitarbeiter der Regierung in Athen allerdings nicht. So können sich Börsianer vorerst auf andere Dinge konzentrieren

Zahlenflut und US-Leitzins

Gestern schwappte eine Flut von Quartalsberichte über den deutschen Aktienmarkt. Zudem stand die Sitzung der US-Notenbank Fed auf der Agenda und sorgte für Gesprächsstoff. Beides jedoch konnte die Börse in Deutschland nicht entscheidend bewegen.

Dax und MDax haben zwar am Donnerstag weiter zugelegt. Der Leitindex ging jedoch nur mit 0,4 Prozent höher bei 11.257 Punkten aus dem Handel. Aber immerhin schloss er den dritten Tag in Folge im Plus. Der MDax mittelgroßer Werte legte hingegen nur 0,1 Prozent auf 20.565 Punkte zu.

Bilanzzahlen von Nebenwerten

Zum Wochenschluss dürfte sich der Dax kaum bewegen. Die Anleger verarbeiten weiterhin die bislang eher durchwachsene Berichtssaison der Unternehmen. Am Freitag werden lediglich einige Quartalsbilanzen aus den Nebenwerte-Indizes MDax und TecDax erwartet. Der Dax zeigte sich so zum Handelsauftakt am Freitag nahezu unbewegt.

Mit zumindest ein wenig Spannung warten Börsianer auf die Inflationsdaten für die Euro-Zone, die am Vormittag veröffentlicht werden. Zudem richten sich die Blicke in den USA, wo der Chicago Einkaufsmanagerindex und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan anstehen. Zudem dürfte das Rätselraten weitergehen, wann die US-Notenbank Fed zum ersten Mal nach der Finanzkrise den Leitzins erhöhen wird.

Eurokurs etwas gefestigt

Der Euro hat sich am Freitag nach deutlichen Verlusten seit der Wochenmitte vorerst stabilisiert. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 1,056 US-Dollar gehandelt und damit etwa zum gleichen Kurs wie am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hat den Referenzkurs zuletzt am frühen Donnerstagnachmittag auf 1,0955 US-Dollar festgesetzt.

Seit Mittwochabend hatte der Euro etwa anderthalb Cent nachgegeben und war am Vortag zeitweise unter 1,09 Dollar gerutscht. Auslöser für die Talfahrt waren Aussagen der US-Notenbank, die auf die erste Zinserhöhung in den USA seit der schweren Finanz- und Wirtschaftskrise hindeuten. Dagegen gibt es in der Eurozone unter Experten keinen Zweifel, dass die EZB ihre extrem lockere Geldpolitik noch für längere Zeit fortsetzen wird.

Kursplus dank guter Zahlen

Gute Geschäftszahlen bescherten Hochtief zum Handelsauftakt Kursgewinne von knapp 2 Prozent. Der Baukonzern profitierte im zweiten Quartal vor allem von gut laufenden Geschäften in Australien und der Euro-Schwäche. Aber auch Nordamerika und Europa entwickelten sich besser als vor einem Jahr.

Für die Airbus-Aktien ging es leicht hoch. Der Luftfahrt- und Rüstungskonzern verbuchte zwar eine hohe Sonderbelastung nach dem Absturz eines Militärtransporters A400M und musste im zweiten Quartal einen operativen Gewinnrückgang hinnehmen. Überschuss und Umsatz lagen aber dennoch höher als vor einem Jahr. Damit übertraf das Unternehmen durchweg die Erwartungen der Analysten.

OnVista/dpa-AFX
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