Dax entfernt sich deutlich von Jahrestief

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der deutsche Aktienmarkt hat sich gefangen. Nach dem gestrigen Sturz auf ein Jahrestief geht es für den Dax wieder aufwärts. Im Blick der Anleger bleibt weiter: VW.

Das sah gestern nicht immer gut aus für den Dax. Mit 9325 Punkten war der deutsche Leitindex zwischenzeitlich auf ein neues Jahrestief gefallen. Ganz so bitter kam es am Ende zwar nicht. Nach einem Auf und Ab ging der Dax aber immer noch mit einem Minus von 0,35 Prozent auf 9450 Punkten aus dem Handel. Nicht schön, aber verschmerzbar - zumal sich zur Wochenmitte Besserung abzeichnet.

Gestützt von deutlichen Kursgewinnen in Asien startet der deutsche Aktienmarkt mit einem klaren Plus in den Handel. Besonders die japanische Börse hat sich von den zuletzt heftigen Kursverlusten erholt. Der Nikkei-225-Index in Tokio stieg im um 2,7 Prozent und entfernte sich damit von seinem Jahrestief. Der Dax folgte den asiatischen Vorgaben und kletterte zum Start in den Mittwochshandel ebenfalls um gut 2 Prozent auf über 9600 Punkte.

Wackelige Konjunkturaussichten

Wie weit die Erholung in Japan trägt, ist aber ungewiss. Die Industrieproduktion dort ist im August überraschend den zweiten Monat in Folge zurückgegangen und nährt damit Rezessionssorgen in der weltweit drittgrößten Volkswirtschaft. Ein kleiner Dämpfer gibt es auch für die deutschen Konjunkturerwartungen: Der Einzelhandel hat im August nicht an die starke Umsatzentwicklung des Vormonats anknüpfen können. Heute werden zudem noch die Arbeitslosenzahlen für Deutschland und die Eurozone veröffentlicht - man darf gespannt sein.

In den USA dürfte sich der Blick weniger auf den Einkaufsmanagerindex für die Region Chicago richten, als vielmehr auf diverse Reden von Mitgliedern der US-Notenbank Fed, glauben die Devisenexperten der Commerzbank. Die Aussagen würden vor allem auf Signale hinsichtlich des Zeitpunkts einer ersten Zinserhöhung seit der Finanzkrise abgeklopft. “Noch jedenfalls ist der Markt nicht überzeugt, dass die Fed wirklich noch dieses Jahr aktiv wird. So gesehen gäbe es noch einiges zu tun, um die Markterwartungen zu schärfen”, hieß es weiter.

Folgen des Abgas-Skandals

Aus Unternehmenssicht dürften wie an den Vortagen erneut Autowerte im Anlegerfokus stehen: Die obersten Aufseher von Volkswagen wollen heute über erste Ergebnisse aus den konzerninternen Ermittlungen zum Abgas-Skandal beraten. Das fünfköpfige Präsidium des Kontrollgremiums kommt nach Medienberichten am Nachmittag zu einem erneuten Krisentreffen zusammen.

Die Rating-Agentur Fitch erwartet indes, dass der Abgas-Skandal die gesamte Autobranche verändern wird. Unter anderem dürften die Kontrollen strenger werden und damit die Kosten für Forschung und Entwicklung steigen. Volkswagen jedoch wird zunächst mit den direkten Folgen der Affäre zu kämpfen haben. Der Konzern hat gestern einen Aktionsplan zur Nachbesserung von Dieselwagen mit manipulierter Software vorgestellt und will fünf Millionen Fahrzeuge der Marke VW in die Werkstätten holen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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