Dax startet mit Gewinnen – Daimler stark

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Rund 300 Punkte ist der Dax in zwei Tagen gefallen. Heute startet der Index die Gegenbewegung. Anleger blicken weiter auf Quartalszahlen. Besonders gut schneidet Daimler ab.

Nach zwei Verlusttagen geht es am deutschen Aktienmarkt heute wieder aufwärts. Der Dax legte zum Handelsstart 0,8 Prozent auf rund 11.600 Zähler zu, musste seine Gewinne jedoch teilweise wieder abgeben. Gestern noch hatte die Abwärtsbewegung an der Wall Street den Dax mit ins Minus gerissen. Er schloss 0,7 Prozent schwächer bei 11.521 Punkten. Heute verleiht ein freundlicher Börsentrend in Fernost und die Stabilisierung der US-Indizes dem deutschen Leitindex Auftrieb.

Mit voller Kraft drängt zudem die heimische Berichtssaison in den Fokus der Anleger. Einige Unternehmen aus dem DAX wie Daimler, aber auch aus dem MDAX und TecDAX legen ihre Quartalszahlen vor. Von konjunktureller Seite könnten frische US-Konjunkturdaten am Nachmittag die deutschen Aktien beeinflussen. So stehen um 14.30 Uhr die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe und um 16 Uhr die Frühindikatoren für Juni auf der Agenda. Im Euroraum werden am Nachmittag Daten zur Verbraucherstimmung veröffentlicht.

Daimler an der Dax-Spitze
Der Autobauer Daimler schwimmt weiter auf einer Erfolgswelle. Stark anziehende Autoverkäufe, ein gutes Lkw-Geschäft und der schwache Euro haben Umsatz und Gewinn im zweiten Quartal nach oben getrieben. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) kletterte um 54 Prozent auf 3,78 Milliarden Euro. Damit übertraf Daimler die Erwartungen der Experten deutlich, der Aktienkurs stieg am Morgen um knapp 2 Prozent.

Gut läuft es auch für die Software AG. Unterm Strich stieg der Gewinn um 40 Prozent. Aktien der Software AG klettern in den ersten Handelsminuten prompt um mehr als 6 Prozent. Frische Bilanzzahlen präsentieren heute zudem die Commerzbank-Tochter Comdirect, der Personaldienstleister Amadeus Fire und der Geldautomatenhersteller Wincor Nixdorf. Auf europäischer Ebene legen sich die Schweizer Konzerne Roche, Credit Suisse und Syngenta ihre Berichte vor.

Griechenland verabschiedet neues Reformpaket
Das Dauerthema der vergangenen Wochen ist derzeit ein wenig aus dem Fokus geraten. Doch auch in Griechenland tut sich was. Das Parlament in Athen hat ein weiteres entscheidendes Reformpaket gebilligt und damit den Weg für Verhandlungen über Milliardenhilfen geebnet. 230 von 300 Abgeordneten stimmten am frühen Donnerstagmorgen in Athen für die Maßnahmen, die Reformen im Bereich der Justiz und der Banken vorsehen.

Die Billigung des zweiten und letzten Reformpakets war Voraussetzung für die Aufnahme von Gesprächen mit den Gläubigern aus EU und Internationalem Währungsfonds (IWF) über ein neues Hilfsprogramm für das von der Pleite bedrohte Land.

Euro und Öl penden sich ein

Der Euro hat am Donnerstag indes wieder leicht zugelegt. Nachdem die europäische Gemeinschaftswährung am Mittwoch bis auf 1,087 Dollar gefallen war, kletterte sie am Donnerstag wieder auf 1,093 Dollar. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochmittag auf 1,0902 Dollar festgelegt. Da am Donnerstag nicht viele Konjunkturzahlen anstehen, dürfte das Geschehen am Devisenmarkt überschaubar bleiben.

Wenig Bewegung gibt es auch bei den Ölpreisen. Nachdem die Kurse zuletzt merklich gefallen waren, kamen sie am Donnerstag kaum von der Stelle. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im September 56,11 US-Dollar. Das waren zwei Cent weniger als am Mittwoch. Der Preis für ein Fass der amerikanische Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg dagegen leicht um 14 Cent auf 49,33 Dollar.

Am Ölmarkt scheint sich zunehmend Ernüchterung breit zu machen. Nach ihrem tiefen Fall seit Sommer 2014 hatten sich die Ölpreise seit Jahresbeginn stabilisiert. In den vergangenen Wochen ging es aber wieder nach unten. Das liegt zum einen an dem hohen Überschussangebot insbesondere aus den Ländern des Ölkartells Opec. Zum anderen belastet der starke Dollar die Nachfrage, weil er Rohöl für Interessenten außerhalb des Dollarraums verteuert.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Radu Bercan/shutterstock.com

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