Dax tritt auf der Stelle

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Nach den jüngsten Kursgewinnen ist zum Start in die neue Woche die Luft etwas raus am Aktienmarkt. Dafür besonders im Fokus der Anleger: Wincor Nixdorf.

Der Dax hat nach seiner jüngsten Rally wieder den Rückwärtsgang eingelegt. Zum Start in die neue Woche verlor der deutsche Leitindex rund 0,3 Prozent und fiel knapp unter  11.100 Punkten. Auch die anderen großen deutschen Indizes zeigten sich eher schwach. Der MDax der mittelgroßen Werte notierte um den Schlusskurs des Vortag und der Technologiewerte-Index TecDax sank um 0,1 Prozent.

Nach den Kursgewinnen der Vorwoche halten sich die Anleger am deutschen Aktienmarkt damit erstmal zurück. Am Freitag hatte dem Dax ein kleines Tagesplus für den höchsten Schlussstand seit über 3 Monaten gereicht. Auf Wochensicht legte das Börsenbarometer dank der Hoffnung auf weiteren Rückenwind durch die Geldpolitik um fast 4 Prozent zu.

Investoren trotzten den Terrorsorgen und setzen auf eine weitere geldpolitische Lockerung durch die Europäische Zentralbank (EZB) sowie ein behutsames Tempo bei möglichen Zinserhöhungen durch die US-Notenbank Fed. Konjunkturseitig sollten am Montag Einkaufsmanagerindizes aus Europa und den USA Beachtung finden.

Kaufofferte beflügelt Wincor-Aktie

Unter den Einzelwerten trieb ein Übernahmeangebot durch den US-Konkurrenten Diebold die Papiere von Wincor Nixdorf um rund 4 Prozent auf 48 Euro aufwärts. Was sich bereits abgezeichnet hatte, wird nun konkret: Diebold bietet 38,98 Euro in bar sowie 0,434 Diebold-Anteile für jede Aktie des MDax-Konzerns. Damit werde eine Wincor-Nixdorf-Aktie laut Angebotsprospekt mit 52,50 Euro bewertet. Der Vorstand um Eckard Heidloff, der sich lange gegen den Verkauf gesträubt hatte, sowie der Aufsichtsrat unterstützten das Angebot.

Zusammen kamen die beiden Unternehmen auf einen Jahresumsatz von zuletzt rund 4,8 Milliarden Euro. Der gemeinsame Konzern soll künftig Diebold Nixdorf heißen, wobei der rechtliche Firmensitz in North Canton im US-Bundesstaat Ohio liegen wird. Geführt werden soll das Unternehmen aus den Zentralen in Amerika und Paderborn. Konzernchef des neuen Unternehmens soll Diebold-Chef Andy Mattes werden.

“EZB dürfte Geldpolitik lockern”

Konjunkturseitig standen zu Wochenbeginn Einkaufsmanagerindizes aus Europa im Fokus. In Deutschland hätten die Stimmungsdaten positiv überrascht und der sich abschwächenden Wirtschaft getrotzt, sagte ein Beobachter. In Frankreich sei die Entwicklung erwartungsgemäß ausgefallen.

Helaba-Analyst Ulrich Wortberg sprach von einem intakten Wachstumsszenario. Der Stimmungsrückgang im französischen Dienstleistungssektor sei wohl zum Teil auf die Anschläge in Paris zurückzuführen. “Der Markteinfluss der Zahlen hält sich in Grenzen, denn die EZB scheint sich von ihrem Vorhaben nicht mehr abbringen zu lassen, die Geldpolitik in der kommenden Woche weiter zu lockern”, betonte Wortberg. Am Nachmittag sollten noch Einkaufsmanager sowie Immobiliendaten aus den USA Beachtung finden.

OnVista/dpa-AFX/Reuters

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