Dax weiter im Vorwärtsgang – Neuer Anlauf auf die 10.800 Punkte

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Gestern hat es nicht ganz zum Befreiungsschlag gereicht. Heute immerhin geht es für den Dax weiter nach oben. Für Bewegung könnte der ifo-Index sorgen.

Der höchste Stand des Jahres. Mit dieser Schlagzeile startet der Dax gestern die Handelswoche. Signale einer Wirtschaftsbelebung in der Eurozone haben dem deutsche Leitindex Auftrieb gegeben. Er knüpfte so an seine gute Vorwoche an und stieg im gestrige Handelsverlauf bis auf 10.820 Punkte. Zu Börsenschluss stand das Barometer dann aber nur noch 0,5 Prozent im Plus bei 10.761 Punkten.

“Jetzt gilt es, die Dynamik der vergangenen Tage beizubehalten, um als nächstes Etappenziel die 11.000er Marke anzusteuern”, sagte Analyst Jochen Stanzl von CMC Markets. Während die Wall Street nahe ihrer Rekordhochs notiere, stehe der Dax noch deutlich darunter und habe somit Nachholpotenzial, fügte Stanzl hinzu.

Zum Auftakt in den Dienstagshandel nimmt der Dax immerhin einen neuen Anlauf auf die Marke von 10.800 Punkten. In den ersten Handelsminuten ging es für den deutschen Leitindex um gut 0,3 Prozent auf 10.790 Punkte nach oben. Nach Monaten ohne klaren Trend steigt unter Börsianer die Hoffnung auf einen Befreiungsschlag. Analyst Christian Schmidt von der Landesbank Helaba sieht insgesamt eine gute Basis. In der Regel sei das Erreichen eines Jahreshochs ein positives Signal, wenngleich die Schwungkraft derzeit nicht sehr ausgeprägt sei.

Ifo-Geschäftsklima

Von Konjunkturseite steht heute vor allem der ifo-Index auf der Tagesagenda. Nachdem zum Wochenstart gute Daten zur Stimmung in den Unternehmen der Eurozone eine Wirtschaftsbelebung signalisiert und den Kursen Aufwind verliehen hatten, sind die Erwartungen an das Ifo-Geschäftsklima hoch. Der Index dürfte Aufschluss über die konjunkturelle Lage in Deutschland geben.

Im September war der wichtige Frühindikator nach oben gesprungen und hatte Verluste infolge der Brexit-Entscheidung der Briten mehr als wettgemacht. “In diesem fulminanten Tempo kann es nicht weiter nach oben gehen, doch etwas Luft nach oben existiert noch”, schrieben die Experte der Dekabank in einem Ausblick.

Erhöhte Prognose

Auf der Unternehmensseite nimmt indes die Berichtssaison weiter Fahrt auf. So blickt die Bayer-Kunststofftochter Covestro nach einem starken dritten Quartal zuversichtlicher auf das Gesamtjahr. Konzernchef Patrick Thomas stellte für 2016 weiterhin ein Mengenwachstum im einstelligen Prozentbereich in Aussicht. Für den freien Mittelzufluss zeigte er sich nun aber etwas zuversichtlicher. Bereits nach dem ersten Halbjahr hatte er die Latte etwas höher gelegt.

Covestro profitierte auch im dritten Quartal von höheren Absatzmengen bei gleichzeitig höheren Margen. Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) legte im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 21,9 Prozent auf 574 Millionen Euro zu. Beim Umsatz sorgten niedrigere Verkaufspreise und negative Währungseffekte allerdings für einen Dämpfer. Dieser blieb mit 3,02 Milliarden Euro stabil.

Gebühren für Kontoüberziehung

Vor dem Bundesgerichtshof (BGH) geht es heute indes ebenfalls um Geld. Die Richter prüfen, ob Banken für eine geringfügige Überziehung des Girokontos zusätzliche Mindestentgelte fordern dürfen. Verbraucherschützer wehren sich gegen diese pauschalen Gebühren. Von geduldeter Überziehung sprechen Banken, wenn ein Kunde nicht nur ins Minus rutscht, sondern dabei auch noch seinen Dispokredit überschreitet.

Dafür werden teils hohe Zinsen fällig. Die Verbraucherzentralen gehen nun gegen zwei Banken vor, die in jedem Fall ein Mindestentgelt kassierten. So kostete die Überziehung bei der Deutschen Bank im August 2012 pauschal 6,90 Euro. Zusätzlich war ein Zinssatz von 16,5 Prozent vorgesehen – dieser sollte greifen, sobald die Summe die 6,90 Euro überstieg. Die zweite Klage richtet sich gegen die Targobank.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

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