Diese Woche zählt noch nicht

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! Es ist noch nix passiert - weder eine Fortsetzung des Höhenflugs, noch ein ähnliches Desaster wie im letzten Jahr. Die Stimmung ist durchaus nicht schlecht. Viele Investoren und Vermögensverwalter sind aber erst mal ganz vorsichtig - Das hängt wohl auch mit Donald J. Trump zusammen, der ja in Kürze aktiv wird (mir wird bei diesem Thema immer noch mulmig). Die Vordenker der Börse müssen sich jetzt auch bei uns mit dem Thema Inflation beschäftigen, nachdem der Dezember einen überraschenden Sprung der Teuerungsrate beschert hat. Damit gewinnen die Spekulationen über die Zinsentwicklung an Gewicht, ähnlich wie bei den Amis.

Die Frankfurter Sentiment-Analysten melden aus Sicht der „Behavioral Finance“ positive Vorzeichen für deutsche Aktien. Auch das Resultat ihrer parallelen Twitter-Umfrage ist bullisch: 50 Prozent Optimisten stehen 20 Prozent Pessimisten gegenüber, die übrigen 30 Prozent warten ab. Aber was sagt die wöchentliche Verhaltensanalyse nach den ersten Handelstagen aus? Während sich die professionellen Investoren zu jeweils 4 Prozent auf die Long- und die Short-Seite bewegt haben, sind die Privatanleger deutlich optimistischer als vor dem Jahreswechsel. 7 Prozent sind in Dax-Aktien eingestiegen, 2 Prozent aus ihren Short-Engagements herausgegangen.

Der Sentiment-Index der Institutionellen steht mit +7 Punkten nicht weit über der neutralen Nulllinie, der der Privaten mit +14 Punkten ein Stück darüber. Es wird vermutet, dass die institutionellen Investoren sich noch sehr gut an den Fehlstart Anfang 2016 erinnern und deshalb vorsichtig bleiben. Für sie spielt der Bilanzstichtag eine besondere Rolle und die Latte hängt mit 11.481 Punkten schon ziemlich hoch. Bei privaten Anlegern hat diese Marke keine große Bedeutung. Damit sieht der mit der Stimmungsbeobachtung beauftrage Verhaltensökonom Joachim Goldberg „günstige Vorzeichen für deutsche Aktien“: Rücksetzer unter 11.400 Punkte könnten die Investoren durchaus zu stützenden Käufen verführen.

Auch zum Goldmarkt gibt es eine interessante Stimmungsanalyse, und zwar aus dem Hause sentix, dem führenden unabhängigen Anbieter von Stimmungsindizes und verhaltensorientierten Daten in Europa. Das seit 2001 erhobene sentix Sentiment für Gold reflektiert erstmals seit Anfang November wieder einen Überhang an optimistisch gestimmten Marktteilnehmer. Der rasante Anstieg des Sentiments wirkt jedoch bremsend auf das weitere Kurspotenzial. Grund: Der Verkaufsdruck unter Goldanlegern hat gegen Ende Dezember spürbar nachgelassen. Der Goldpreis erholt sich. Die Anleger sind dementsprechend wieder optimistischer gestimmt. Aktuell geben nur noch 18% der befragten Anleger an, bärisch (pessimistisch) auf Gold gestimmt zu sein. Im Vergleich dazu waren Mitte Dezember noch rund 41% der befragten Anleger pessimistisch gestimmt. Problematisch ist jedoch, dass sich der Anteil der bullisch (optimistisch) gestimmten Anleger im gleichen Zeitraum mit aktuell wieder 28% nahezu verdoppelt hat. Dazu kommentiert sentix: In der Vergangenheit deuteten vergleichbar starke Anstiege an bullisch gestimmten Anlegern auf ein vorzeitiges Ende der Erholungsbewegung hin: Statistisch betrachtet stieg der Goldpreis im Mittel nach 4 bis 16 Wochen nur noch um 1,5% an. Zudem rechnen wir noch nicht mit einer dauerhaften Trendwende. Die längerfristig orientierte Wertwahrnehmung der Anleger zu Gold konnte bis dato noch keinen Aufwärtstrend bilden.

Meint der olle Fuchs: Ihr sollt ja auch nicht kurzfristig in Edelmetallen spekulieren, sondern Gold und Silber als „wahre Werte“ wie eine Versicherung im Portfolio betrachten, unabhängig von aktuellen Preisschwankungen!

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