Fed und Ifo lassen Dax über 9700 Punkte klettern

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Aussicht auf weiteres Billiggeld treibt den Dax über die 9700 Punkte. Der Ifo-Index bringt dem Index zusätzlich Schub, denn die Stimmung in der deutschen Wirtschaft wird besser.

Zwei Tage runter, zwei Tage rauf: Immerhin zeigt der Dax eine gewisse Harmonie. Dank der US-Notenbank Fed legt der deutsche Leitindex am Donnerstag um mehr als zwei Prozent auf 9700 zu. Am Dienstag noch hatte er nach einer rasanten Talfahrt bei nur knapp über 9200 Zählern gelegen.

“Eine Woche vor Heiligabend ist der Weihnachtsmann nun auch an den globalen Aktienmärkten angekommen”, kommentierte Marktstratege Stan Shamu vom Broker IG die Aussagen der US-Notenbankchefin Janet Yellen. Sie hatte am Vorabend angedeutet, dass die seit längerem erwartete, erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise vermutlich nicht vor dem zweiten Quartal 2015 stattfinden wird.

Kursgewinne an der Wall Street

Fed-Chefin Janet Yellen hatte am Vorabend angedeutet, dass die seit längerem erwartete, erste Zinserhöhung seit der Finanzkrise vermutlich nicht vor dem zweiten Quartal 2015 stattfinden wird. An der Wall Street reagierten die Anleger auf die Äußerungen mit Euphorie. Die deutlichen Kurssprünge am Vorabend habe gezeigt, wie nervös die Anleger vor den Fed-Aussagen gewesen seien, sagte Sham. Gewinne gab es auch an den asiatischen Börsen.

Ein weiterer Beobachter erinnerte daran, dass EZB-Direktor Benoit Coeure ein klares Signal für breit angelegte Staatsanleihekäufe gegeben hatte. Dies dürfte den Euro weiter schwächen, wovon der Dax mit seinen exportstarken Unternehmen profitiere. “Die Weichen für eine Weihnachtsrally sind gestellt”, prognostizierte der Experte.

Deutsche Unternehmen trotzen Ukraine-Krise

Zusätzlich getrieben wurden die Kurse an den deutschen Börsen durch den Ifo-Geschäftsklimaindex. Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft hat sich zum Jahresende trotz der Russlandkrise weiter aufgehellt. Der Ifo-Index verbesserte sich im Dezember zum zweiten Mal in Folge und stieg von 104,7 Punkten im Vormonat auf 105,5 Punkte. “Fallende Ölpreise und ein sinkender Euro-Kurs bescheren die deutsche Wirtschaft zur Weihnachtszeit”, erklärte Ifo-Chef Hans-Werner Sinn.

Auf den ersten Blick bemerkenswert ist laut Commerzbank Chefvolkswirt Jörg Krämer, dass die Geschäftserwartungen trotz der Russland-Krise gestiegen sind. Allerdings seien die Exporte nach Russland bereits in den vergangenen beiden Jahren gesunken und die Geschäftserwartungen trotzdem zwischen Ende 2012 und Frühjahr 2014 stark gestiegen. “Offenbar hat die russische Wirtschaft schon bisher nicht das Gewicht, die deutsche Wirtschaft nach unten zu ziehen”, sagte Krämer.

Zur positiven Stimmung beigetragen haben die deutschen Maschinenbauer. Trotz des schwachen Russlandgeschäfts steuert die Branche auf ein Rekordjahr zu. Vor allem dank Zuwächsen in den USA, China und den EU-Partnern sei die Produktion in den ersten zehn Monaten um ein Prozent erhöht worden.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: David Koscheck/shutterstock.com

Meistgelesene Artikel