Führungsstreit drückt VW-Aktie auf 6-Wochen-Tief

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Volkswagen-Papiere haben merklich unter der Führungskrise gelitten. Der Autobauer ist zwar um Ruhe bemüht. VW-Vorzugsaktien sind am Montag dennoch auf ein Sechswochentief gefallen.

Die Aktien von Volkswagen sind am Montag der große Verlierer im Dax. Während der deutsche Leitindex zum Wochenstart deutlich zulegen konnte, verloren die VW-Vorzugsaktien rund ein Prozent und notierten so tief wie seit Anfang März nicht. Seit dem Ausbruch der Führungskrise am 10. April haben die Aktie damit rund acht Prozent nachgegeben. Auch die vorläufige Beilegung des Führungsstreits konnte den VW-Papiere damit keinen Rückenwind verleihen.

Auf einem Sondertreffen Ende vergangener Woche hatte das Aufsichtsrats-Präsidium des Autobauers VW-Vorstandschef Martin Winterkorn das Vertrauen ausgesprochen und angekündigt, sich für eine Verlängerung seines Ende 2016 auslaufenden Vertrags starkzumachen. Dies wurde als klare Niederlage für Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch gewertet, der Winterkorn zuvor öffentlich infrage gestellt hatte. “Ich bin auf Distanz zu Winterkorn”, hatte Piëch dem “Spiegel” gesagt.

Ruhe im Konzern

Volkswagen ist seitdem um Ruhe im Konzern bemüht. In dieser Woche sei bislang keine Sondersitzung des wichtigen Aufsichtsrats-Präsidiums geplant, erfuhr die Deutsche Presse-Agentur übereinstimmend aus Kreisen des Konzerns sowie der niedersächsischen Landesregierung. Wie weiter verlautete, ist die nächste reguläre Sitzung des sechsköpfigen Gremiums am 4. Mai angesetzt, kurz vor der VW-Hauptversammlung am 5. Mai.

Zuvor hatte das “Handelsblatt” berichtet, die sechs Mitglieder des Aufsichtsrats-Präsidiums wollten “zeitnah” zu einem Gespräch zusammenkommen. Dabei wollten sie erneut über die Führungskrise beraten. Mittlerweile steht VW-Chefkontrolleur Piëch im Zentrum der Kritik. Spekulationen, nach denen nun der 78-Jährige um seinen Posten bangen müsse, waren am Wochenende aber klar zurückgewiesen worden.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Taina Sohlman/shutterstock.com

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