Hella-Aktionäre fassen nach überzeugenden Geschäftszahlen neuen Mut

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Aufatmen bei den Anteilseignern von Hella. Die Bilanz für das vergangene Geschäftsjahr fällt besser aus als erwartet. Die Aktie erholt sich daraufhin weiter von ihrem Rekordtief.

Aktionäre des Autozulieferers Hella hatten zuletzt wenig Grund zur Freude. Seit Monaten befindet sich der Aktienkurs im Sinkflug. Vor einer Woche fielen die Papiere sogar bis auf 27,16 Euro und damit unter den Kurs von 27,50 Euro, mit dem Hella im November 2014 an die Börse gegangen war. Vor etwas mehr als einem Jahr hatte die Hella-Aktie noch bei 48,50 Euro notiert.

Für die Aktionäre hat es am Donnerstag jedoch einen kleinen Hoffnungsschimmer gegeben: Der Autozulieferer profitierte im vergangenen Geschäftsjahr überraschend deutlich von immer komplexeren Elektronik- und Lichtsystemen bei Fahrzeugen. Der Umsatz stieg nach ersten Eckdaten um knapp 9 Prozent auf 6,35 Milliarden Euro. Der um Sondereffekte bereinigte Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte im Vergleich zum Vorjahr um 7 Prozent auf 476 Millionen Euro zu.

Inklusive der bereits bekannten Sonderbelastungen wie dem Ausfall eines chinesischen Lieferanten war das operative Ergebnis leicht auf 420 Millionen Euro zurückgegangen. Damit schnitt Hella gleichwohl etwas besser ab als Experten prognostiziert hatten. Den Umsatz sah ein Händler im Rahmen der Erwartungen. Die Hella-Aktie legte nach Bekanntwerden der Zahlen spürbar und gehörte mit einem Plus von rund 2,5 Prozent auf 31,60 Euro zu den Favoriten im MDax.

Hella habe trotz der Sonderbelastungen und des anspruchsvollen Marktumfeldes ein solides Zahlenwerk vorgelegt, sagte Händler Andreas Lipkow von Kliegel & Hafner. Geholfen hätten dabei Neuentwicklungen für die Automobilbranche. Dies zeige, dass man die mittelständischen Unternehmen aus dem Zuliefersektor nicht zu früh abschreiben sollte. Sie verrichteten sehr gute Arbeit und zeichneten sich oftmals durch eine hohe Robustheit und ein gutes Management aus.

Aktien aus der Autozulieferbranche waren in den letzten Monaten an der Börse nicht sonderlich gut gelitten. So stiegen etwa der Ingenieursdienstleister Bertrandt oder der Zulieferer ElringKlinger aus dem MDax in den SDax der gering kapitalisierten Werte ab. Leoni leidet immer noch unter den Folgen der drastischen Gewinnwarnung vom Oktober.

OnVista/dpa-AFX
Foto: Hella

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