HSBC erwägt Wegzug aus London

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Angesichts zahlreicher wirtschaftlicher Unsicherheiten erwägt HSBC einen Wegzug aus London. Die britische Großbank fürchtet besonders einen EU-Austritt Großbritanniens.

Die britische Großbank HSBC hat deutlich vor den ökonomischen Risiken eines möglichen Ausscheidens Großbritanniens aus der Europäischen Union gewarnt. Aufgrund der Unsicherheit über die zukünftige Rolle des Landes in Europa erwägt das Geldinstitut einen Wegzug aus London.

Der HSBC-Verwaltungsrat habe den Vorstand damit beauftragt, im aktuellen Umfeld für die Branche den besten Standort für das Hauptquartier der Bank zu finden, teilte die Bank vor der Hauptversammlung in London mit. Das Institut hat ein sehr starkes Asien-Geschäft und auch eine Börsennotiz in Hongkong.

Neben den Sorgen um die EU-Mitgliedschaft Großbritanniens fürchtet die Großbank aber insbesondere strengere Auflagen der Regierung. Bereits in der Vergangenheit hatte HSBC mit einem Umzug gedroht. Douglas Flint, Vorsitzender des Bankkonzerns, betonte aber, dass mit der Frage der EU-Mitgliedschaft gegenwärtig die größten ökonomischen Sorgen verbunden seien.

Ein Standortwechsel sei ein komplexer Vorgang und es sei schwer zu sagen, wann eine Entscheidung getroffen wird, hieß es. Zuletzt war vor allem wieder der Druck von Investoren gestiegen, den Standort des Konzerns wegen der härteren Auflagen und der gestiegenen Bankenabgabe zu prüfen. Das Geldhaus hatte bereits Anfang des Jahrzehnts einen Umzug ins Spiel gebracht, diesen dann aber zunächst verworfen. An der Börse kam das neue Gedankenspiel gut an: Die HSBC-Aktie legte mehr als drei Prozent zu.

OnVista/dpa-AFX
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