Luft für den Dax wird dünner

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Fünf Tage in Folge hat der Dax zugelegt. Nun scheint die Luft ein wenig raus zu sein. Vorbörslich deutet am Donnerstag wenig auf eine neue Rekordjagd hin. Die Rede des Fed-Chefin Yellen blieb ohne Folge.

Nur mühsam hatte sich der Dax am Mittwoch auf ein neues Rekordhoch geschleppt. Um gerade einmal 0,04 Prozent auf 11.210,27 Punkte ging es nach oben. “Dem fulminanten Aufwärtsschub scheint allmählich die Luft auszugehen”, kommentierte Marktanalyst Gregor Kuhn vom Wertpapierhändler IG den lustlosen Handelsverlauf.

Rede der Fed-Chefin Yellen ohne Folgen

Neuer Schwung für die jüngste Rekordserie am deutschen Aktienmarkt ist nicht in Sicht. Vorbörslich notiert der Leitindex nahezu unverändert, zum Start in den Tag ging es um rund 0,1 Prozent nach unten. Hilfe aus Übersee ist heute nicht zu erwarten. Auch an der Wall Street wird die Luft dünner. Der Dow Jones Industrial schloss am Mittwoch zwar so hoch wie nie zuvor - allerdings nur mit einem Plus von 0,08 Prozent bei 18.224,57 Punkten. Etwas besser sah es in Japan aus, wo der Nikkei-Index um 1,1 Prozent auf 18.785,79 Zähler kletterte.

Die mit Spannung erwartete Rede von Fed-Chefin Janet Yellen vor dem US-Kongress hatte kaum Auswirkungen auf die Finanzmärkte gehabt. Die Chefin der US-Notenbank bekräftigte dabei Äußerungen vom Vortag, wonach sie keine Eile mit einer Anhebung der Zinsen habe. Die Zinswende in den USA werde “konjunkturschonend” vollzogen, sagte Yellen.

Griechenland bleibt Thema - Neues von der Konjunkturseite

Neben der Geldpolitik bleibt Griechenland weiter im Fokus der Anleger. Eine Zuspitzung der Ereignisse ist zwar der Einigung zwischen Athen und den US-Geldgebern momentan nicht in Aussicht. Bundesfinanzminister Wolfang Schäuble warnt jedoch vor überzogenen Erwartungen seitens Griechenlands und seitens der Anleger. Das dürften Börsianer ähnlich sehen.

Von Konjunkturseite stehen heute in Deutschland Termine wie das GfK-Konsumklima und Arbeitsmarktdaten an. Das frostige Winterwetter hat nach Experteneinschätzung die Zahl der Arbeitslosen im Februar weiter steigen lassen. Aus den USA werden später noch Daten von den dortigen Arbeits- und Immobilienmärkten erwartet. Insgesamt sei die Agenda aber eher spärlich, erklärte IG-Stratege Shamu.

Anleger blicken auf Unternehmensberichte

Unter den Einzelwerten könnten die Papiere der Allianz nach der Vorlage der Geschäftszahlen unter Druck geraten. Obwohl der Versicherer nach einem Gewinnanstieg im vergangenen Jahr so viel Dividende ausschüttet wie nie zuvor, sei die Höhe etwas unter den Erwartungen geblieben, hieß es am Markt. Auch der Ausblick sei schwächer als gedacht, sagte ein Händler am Morgen.

Für Interesse dürfte auch die Bilanz der Deutschen Telekom sorgen. Nach einem kräftigen Wachstum im vergangenen Jahr wächst beim Bonner Konzern die Zuversicht. Das Management rechnet auch in den kommenden Jahren mit organischem Wachstum bei Umsatz und operativem Gewinn. Ein Händler wertete die Ziele bis 2018 als ermutigend. Die Zahlen für 2014 und der Ausblick für 2015 seien jedoch etwas mau. Nach dem zuletzt guten Lauf der Papiere könnten Anleger nun eventuell Gewinne mitnehmen, vermutete er.

Auch der Pharma- und Chemiekonzern Bayer hat seine Bücher geöffnet: Nach einem neuerlichen Umsatzrekord blickt das Unternehmen ebenfalls optimistisch in die Zukunft und rechnet mit einem weiteren Umsatzanstieg. Der operative Gewinn soll deutlich zulegen. “Die Bilanz lag einen Tick unter den Erwartungen”, sagte ein Händler in seiner ersten Reaktion. Der Ausblick lese sich aber nicht schlecht. Vor dem Handelsstart traten Bayer-Aktien auf der Stelle.

OnVista/dpa-AFX
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