Medienbericht belastet Aktie der Deutschen Bank

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Die Deutsche Bank verschiebt offenbar die Präsentation ihrer neuen Strategie. Auch eine Kapitalerhöhung ist wohl möglich. Die Aktie verliert deutlich.

Aktionäre der Deutsche Bank müssen sich offenbar noch etwas länger gedulden, bis sie Details zur neuen Strategie des Geldinstituts erfahren. Wie das Handelsblatt berichtet, wird der deutsche Bankenprimus die Bekanntgabe der neuen Strategiepläne verschieben. Demnach möchte das Institut zuerst auf die neuen regulatorischen Rahmenbedingungen warten. Auch eine Kapitalerhöhung sei nicht ausgeschlossen.

Marktteilnehmer reagierten mit Enttäuschung auf die Verschiebung. Bisher waren sie davon ausgegangen, die Pläne im Rahmen der Jahreszahlen am 2. Februar präsentiert zu bekommen. An der Börse gehörten die Papiere der Deutschen Bank am Dienstag in der Folge zu den großen Verlierern im deutschen Leitindex Dax. Am Nachmittag lag die Aktie mit knapp 3 Prozent im Minus. Auch die Aktie der Commerzbank musste deutliche Verluste hinnehmen, sie notierte zuletzt mit 1,3 Prozent in der Verlustzone.

Die Schweizer Großbank UBS hatte die Anteile der Commerzbank von “Neutral” auf “Sell” abgestuft. Nach der zuletzt deutlichen Kursaufwertung sei das Chance/Risiko-Profil nun unattraktiv, schrieb Analyst Daniele Brupbacher in einer aktuellen Studie. Das Kursziel hob er von 5,40 auf 6,50 Euro an. Steigende Zinsen und eine steilere Zinskurve seien zwar positiv, doch werde es einige Jahre dauern, bis sich dies in der Gewinn- und Verlustrechnung der Commerzbank zeige. Die jüngste Kursrally sei generell auch zu schnell vonstattengegangen und zu weit gelaufen, so Brupbacher.

Die Aktien der beiden Banken waren 2016 mit einem Jahresminus von 23,42 bei der Deutschen Bank und 24,30 Prozent bei der Commerzbank die schwächsten im Dax – und das, obwohl sie gegen Jahresende von dem sich langsam abzeichnenden Ende der ultralockeren Geldpolitik profitiert und eine Bilderbuch-Kursrally hingelegt hatten.

Allein die Papiere der Deutschen Bank hatten sich im Schlussquartal um rund 50 Prozent verteuert. Die Commerzbank-Aktien kamen im Zeitraum Oktober bis Dezember auf ein Plus von gut 26 Prozent. Ungeachtet des aktuellen Kursrückgangs steht seit Jahresbeginn 2017 bei den beiden Bankhäusern ein Plus von jeweils rund 3 Prozent auf der Kurstafel. Damit schneiden sie bislang besser ab als der Dax, der derzeit einen Zuwachs von einem knappen Prozent für sich verbucht.

OnVista/dpa-AFX
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