Ölpreis könnte über 60 Dollar steigen

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Höhenflug der Ölpreise geht weiter - und dürfte sogar noch eine Zeit lang anhalten. Das erwarten zumindest die Analysten des Bankhauses Goldman Sachs.

Der Ölpreis könnte als Reaktion auf die beschlossen Förderkürzung der Opec über die Marke von 60 US-Dollar steigen. Zu dieser Einschätzung kommen Analysten des Bankhaus Goldman Sachs. Gegenüber dem aktuellen Preisniveau würden sich ein Barrel (159 Liter) Rohöl der Nordseesorte Brent und der US-Sorte WTI damit um annähernd 20 Prozent verteuern.

Gestern bereits hatten die Rohölpreise mit einem starken Anstieg auf die Einigung der Organisation erdölexportierender Länder (Opec) reagiert. Für ein Fass der Nordseesorte Brent mussten rund 50 Dollar bezahlt werden und damit knapp 4 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für die US-Sorte WTI kletterte  auf rund 49 Dollar. Am Donnerstag setzte sich der Preisanstieg fort. Ein Barrel Brent zur Lieferung im Januar kostete am Vormittag mehr als 52 Dollar.

Das Ölkartell will im ersten Halbjahr 2017 insgesamt 1,2 Millionen Barrel pro Tag weniger produzieren. Das neue Limit soll bei 32,5 Millionen Barrel täglich liegen. Der Ölminister aus Katar, Mohammed Bin Saleh Al-Sada, sprach von einem “großen Erfolg”. Den größten Teil soll der Öl-Riese Saudi-Arabien tragen, der seine Produktion um 486.000 Barrel pro Tag reduziert. Die Vereinbarung kann nach sechs Monaten um den gleichen Zeitraum wieder verlängert werden.

Sollte die Opec die Produktionskürzung in dieser Form umsetzen, rechnen Analysten der Bankhäuser Goldman Sachs und Morgan Stanley mit einem weiteren deutlichen Anstieg der Ölpreise. Die Ankündigung, die Ölförderung um täglich 1,2 Millionen Barrel zu kürzen, sei demnach über die Erwartungen des Marktes hinausgegangen. Ob der Preisanstieg nachhaltig ist, ist jedoch noch nicht entschieden. Die Opec wertet es jedoch als positives Signal, dass auch andere wichtige Förderländer unter den Nicht-Opec-Staaten mitziehen wollten.

“Russland hat zugesichert, 300.000 Barrel am Tag weniger zu fördern”, sagte der aktuelle Opec-Präsident Al-Sada. Auch andere wichtige Nicht-Opec-Länder würden auf weitere 300.000 Barrel am Tag verzichten. Über diese Vereinbarung herrsche breite Übereinkunft – offiziell finalisiert werden soll sie bei einem Treffen Anfang Dezember.

Besonders der Iran hatte sich ursprünglich gegen eine Drosselung gestellt. Das Land wollte nach dem Ende der Wirtschaftssanktionen sogar mehr Öl fördern und kam mit seiner Forderung durch. Als einziges Land hat es die Erlaubnis bekommen, künftig sogar noch 90.000 Barrel am Tag mehr zu produzieren. Das gilt als großes Entgegenkommen des Erzrivalen Saudi-Arabiens.

OnVista/dpa-AFX
Foto: pan demin/shutterstock.com

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