Ölpreis-Verfall setzt BP und Total zu

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Der Verfall der Ölpreise hinterlässt deutliche Spuren in den Bilanzen von Europas Ölkonzernen. Die Gewinne brechen weg, die Konzerne können den Abschwung aber abmildern.

Europas Ölkonzerne ächzen unter dem Verfall der Ölpreise. Der französische Konzern Total und der britische Öl-Riese BP mussten im ersten Quartal Gewinneinbrüche hinnehmen. Bei Total sank der Überschuss um 22 Prozent auf 2,6 Milliarden US-Dollar. Ähnlich erging es BP, dort brach der Gewinn um 20 Prozent auf ebenfalls 2,6 Milliarden Dollar ein. Dennoch erscheint die Lage nicht mehr ganz so trübe wie noch vor einigen Monaten.

Analysten hatten angesichts des Ölpreis-Verfalls mit noch stärkeren Gewinneinbrüchen gerechnet. Dank einer Erholung im Raffinerie-Geschäft fielen die Zahlen aber nicht so schlecht aus wie befürchtet. Mit der Schließung von Anlagen hatten die Konzerne Überkapazitäten abgebaut. Zugleich profitieren beide Unternehmen dank des günstigeren Öls bei der Herstellung von Benzin und Diesel von geringeren Kosten. Auch bei anderen Branchengrößen wie dem US-Giganten Exxon Mobil und der britisch-niederländischen Royal Dutch Shell dürfte sich dies bemerkbar machen.

Im vergangenen Jahr hatte sich der Ölpreis innerhalb weniger Monate fast halbiert. Die weiter hohe Ölförderung bei zugleich geringerer weltweiter Nachfrage hatte den Kurs unter Druck gesetzt. Beschleunigt wurde die Talfahrt der Ölpreise vom Boom der Fracking-Technik in den USA, bei der Öl und Gas aus Schiefergestein gewonnen wird.

Die Unternehmen reagierten mit dem Abbau Tausender Stellen und der Kürzung von Investitionen auf den Ölpreis-Verfall. Bei BP sollen die Investitionen mit 20 Milliarden US-Dollar im laufenden Jahr geringer ausfallen als geplant. Zudem sollen Förderprojekte verschoben und der Verkauf von Unternehmensteilen vorangetrieben werden.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: TK Kurikawa/shutterstock.com

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