Politische Sorgen treiben Goldpreis auf 3-Monatshoch
Gold als sicherer Hafen ist wieder gefragt. Angesichts vielfältiger politischer Unwägbarkeiten greifen Anleger zum Edelmetall und treiben den Preis.
Die Sorge der Anleger vor wachsenden politischen Unsicherheiten hat dem Goldpreis weiter Auftrieb verliehen. Am Donnerstag notierte der Preis für eine Feinunze (etwa 31,1 Gramm) in der Spitze bei 1244 US-Dollar und damit in der Nähe seines 3-Monathoch. Seit Ende Januar befindet sich Gold bereits in einem Aufwärtstrend. Zur Wochenmitte war der Preis für eine Feinunze bis auf 1244,80 Dollar geklettert. Das war der höchste Stand seit dem 11. November.
“Gold glänzt weiter”, kommentierten Rohstoffexperten der Commerzbank. Sie erklärten den jüngsten Preisanstieg unter anderem mit der Sorge vor den Folgen einer protektionistischen Handelspolitik der USA unter dem Präsidenten Donald Trump. “Die Sorgen vor einem möglichen Handels- und Währungskrieg scheinen gerechtfertigt und dürften die Nachfrage nach Gold hoch halten”, hieß es in einer Analyse.
Mitte Januar hatte der Goldpreis die Marke von 1200 US-Dollar übersprungen. Schon zu diesem Zeitpunkt erklärten Marktbeobachter den Anstieg mit der Unsicherheit der Anleger über den künftigen politischen Kurs der Vereinigten Staaten. Damals hatte der erste Presseauftritt von Trump nach seinem Sieg bei den Präsidentschaftswahlen für Ernüchterung gesorgt. Seine Äußerungen hatte nicht die erhofften Erkenntnisse über geplante Maßnahmen der neuen Regierung gebracht.
Gold-ETFs gefragt
Daten der Nachrichtenagentur Bloomberg zeigen außerdem einen weiteren Anstieg der Einlagen beim wichtigen Indexfonds SPDR Gold Shares ETF. Demnach sei das Volumen heute auf 827 Tonnen gestiegen und habe den höchsten Wert seit dem 20. Dezember erreicht. Auch die Commerzbank-Experten erkannten allgemein Zuflüsse bei Gold-ETFs. Bei Gold-ETFs sammeln Anbieter das Geld vieler Anleger und investieren es in physisches Gold.
Anleger suchen “ein Stück weit den sicheren Hafen Gold”, erklärte Experte Jeffrey Nichols vom Handelshaus Rosland Capital die Nachfrage nach dem Edelmetall. Zunächst hätten viele Marktteilnehmer Hoffnungen auf eine konjunkturelle Belebung unter US-Präsident Trump geknüpft. “Mittlerweile beginnen aber einige Anleger, ihre Meinung zu ändern”, sagte Nichols.
OnVista/dpa-AFX
Foto: Brian A Jackson/shutterstock.com