ROUNDUP: Neuberechnung lässt deutsche Schuldenquote 2013 leicht sinken

dpa-AFX · Uhr

FRANKFURT (dpa-AFX) - Die Finanzlage der öffentlichen Haushalte Deutschlands stellt sich infolge einer Umstellung der Berechnung etwas günstiger dar als zunächst ermittelt. Zwar schrumpfte der deutsche Schuldenberg 2013 nach revidierten Zahlen etwas weniger, im Verhältnis zur Wirtschaftsleistung aber sinkt die Verschuldung.

Die Bundesbank bezifferte die Staatsschulden zum Ende des vergangenen Jahres am Donnerstag in Frankfurt auf 2,159 Billionen Euro. Das sind 12 Milliarden Euro mehr als im April errechnet. Die Schuldenquote - also der Schuldenstand im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) - liegt für Ende 2013 nun bei 76,9 Prozent des BIP. Im Frühjahr war noch eine Quote von 78,4 Prozent ermittelt worden. Grund für den Rückgang um 1,56 Punkte ist, dass auch die Wirtschaftsleistung nach revidierten Zahlen kräftiger war.

Hintergrund ist eine europaweite Umstellung der Statistik, die seit 1. September EU-weit verbindlich ist. Demnach werden etwa Ausgaben für Forschung und Entwicklung sowie Militärausgaben als Investitionen gezählt und damit der Wirtschaftsleistung zugeschlagen. In der Folge erhöht sich zum Beispiel das deutsche BIP-Niveau um rund drei Prozent. Dies wiederum führt zu sinkenden Schuldenstands- und Defizitquoten. Ziel der Neuregelung ist, die statistischen Daten international vergleichbarer zu machen.

Trotz der revidierten Zahlen bleibt das Jahr 2013 das erste seit Beginn der Erhebungen 1991, in dem der deutsche Staat weniger tief in der Kreide stand als zwölf Monate zuvor. Bei der Schuldenquote reißt Deutschland seit Jahren die Hürde von 60 Prozent, die der europäische Maastricht-Vertrag erlaubt./ben/bgf/DP/jkr

Meistgelesene Artikel