Talfahrt an Athener Börse gebremst

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Auf den schwarzen Montag folgt am griechischen Aktienmarkt ein weit weniger schwarzer Dienstag. Der Athex kann seine Verluste begrenzen. Bankwerte jedoch verlieren erneut massiv.

Für die Börse in Athen war es ein schwarzer Montag. Nach gut einem Monat Zwangspause war gestern der Aktienhandel wieder aufgenommen worden - und es folgte ein dramatischer Kurssturz. Der Leitindex Athex Composite brach um über 16 Prozent auf gut 665 Punkte ein. In der Spitze war es sogar um 23 Prozent bergab gegangen.

Am Dienstag setzt die Athener Börse ihre Talfahrt gebremst fort. Am Morgen rutschte der Athex Composite zwar zunmächst um weiter 5 Prozent ab und fiel bis auf 635 Punkte. Im weiteren Handelsverlauf konnte der Index seine Verluste allerdings reduzieren und notierte gegen Mittag mit nur noch rund 1,5 Prozent im Minus.

Titel griechischer Banken verloren allerdings erneut massiv an Wert. Die Papiere der Piraeus Bank brachen um 30 Prozent ein und für die Aktien der National Bank von Griechenland ging es um 29 Prozent nach unten. Der griechische Bankenindex notierte mit 324 Punkten so niedrig wie nie zuvor.

Bei den Bankwerten sei damit aber die Talsohle erreicht, betonte Takis Zamanis, Chef-Händler des Brokerhauses Beta Securities. Er rechne im Tagesverlauf mit ersten Käufen bei Finanzwerten “Die Börse zeigt, was wir Anleger von der Wirtschaftslage halten”, kommentierte indes ein altgedienter Börsenmakler am Montag die Lage am Aktienmarkt. Eine Umfrage des Forschungsunternehmens Markit vom Montag schlug in die gleiche Kerbe: Die Stimmung in den griechischen Industrieunternehmen war demnach im Juli so schlecht wie noch nie seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1999.

Handel nur eingeschränkt möglich

Für Transaktionen an der griechischen Börse gelten weiterhin Einschränkungen: Anleger, die ihr Geld bei griechischen Banken haben, können bis auf weiteres nur dann Aktien kaufen, wenn sie dafür Geldmittel aus dem Ausland verwenden oder Bargeld anlegen, sagte der Präsident des Kapitalmarkt-Komitees, Botopoulos.

Die Schließung der Athener Börse war als Teil der Kapitalverkehrskontrollen beschlossen worden, die am 29. Juni verhängt worden waren, damit die griechischen Banken nicht zusammenbrechen. Die Griechen hatten in den vergangenen Monaten aus Angst vor einem Zusammenbruch der Banken mehrere Milliarden Euro von ihren Konten abgehoben.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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