Verschiedene Waffen für einen gefährlichen Markt

Der onvista-Börsenfuchs · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Hallo Leute! „Rally oder Crash - die Entscheidung naht.“ Gestern zu lesen im „Handelsblatt“ als Headline einer Stimmungsumfrage. Ganz nett. Aber zum Schluss war man auch nicht klüger. Experten beschreiben die Unsicherheit und Orientierungslosigkeit, die zu den anhaltenden Schaukelbörsen führt. Gewinnen die Optimisten oder die Pessimisten? Das Grundvertrauen der Anleger ist weiterhin extrem niedrig. Aha. Dax also eher in Richtung Süden, oder?

Doch ganz so trüb, wie’s auf den ersten Blick erscheint, sieht’s gar nicht aus, wie der Stimmungsfachmann, der die Anleger wöchentlich erforscht, dann erläutert: „Wenn ich das Verhalten der Anleger aus den vorangegangenen Wochen in unsere Betrachtung einbeziehe, komme ich zu dem Schluss, dass ein Ausbruch nach oben wahrscheinlicher ist, denn schon seit Wochen halten sich Anleger mit Käufen zurück. Sollte der Dax nochmals abrutschen, gibt es kaum Positionen, die von Anlegern in Angst und Panik aufgelöst werden müssten.“ Auf der anderen Seite führe die niedrige Investitionsquote dazu, dass steigende Kurse frühzeitig den Kaufdruck auf Anleger erzeugen würde, um eine startende Rally nicht zu verpassen. Na also.

Dagegen stimmt die bei Börsenbeobachtern beliebte Formulierung nach meiner Beobachtung nicht, dass sich weder die Bullen noch die Bären bisher durchsetzen konnten. Nee, was wir momentan erleben erinnert mich stark an den in den späten 80-er Jahren von Ami-Börsianern erfundenen „Wendebären“ - ein kuscheliges Stofftier, in das man seine Hand stecken kann. Und wenn man es dann wendet, also von innen nach außen wickelt, wird aus dem Bär ein Bulle. Eine intelligente Visualisierung schnell wechselnder Börsenstimmungen. Börsen-Urviech Hermann Kutzer, der sich „Börsen-Dino“ nennt, hat damit jahrelang tosenden Beifall in seinen Anlegervorträgen geerntet.

Damit will ich sagen: Die Bären von gestern werden zu Bullen und umgekehrt. Und das von einem Tag auf den anderen oder sogar intraday. Es gibt also keinen bisher unentschiedenen Kampf zweier Lager. Vielmehr kommt darin die Wechselhaftigkeit der marktbestimmenden Kräfte zum Ausdruck, also der Großanleger. Die vielen globalen Einflüsse auf die Märkte machen Investoren zu Traders. Man will und kann es nicht mehr wie früher riskieren, an Positionen selbstsicher weiter festzuhalten, wenn sich die Stimmung verändert.

Ihr als Privatanleger könnt bei dem Rein-Raus-Spiel mitmachen oder zugucken. Ich will heute aber kurz ein paar Beispiele nennen, mit denen man durch Einsatz unterschiedlicher Waffen weiter auf Renditejagd gehen kann. Chancen und Risiken streuen könnt Ihr nämlich nicht nur durch Multi-Asset-Strategien, also durch unterschiedliche Anlageklassen (Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Edelmetalle, Währungen usw.), sondern gleichzeitig auch durch Diversifikation der Instrumente (Direktanlage, Derivate, Zertifikate, Fonds usw.).

So haben sich die Analysten der DZ Bank jetzt für eine stärkere Gewichtung von internationalen „Value“-Aktien stark gemacht und eine Empfehlungsliste von Apple bis Wal-Mart Stores veröffentlicht. Interessant! Eine Hurra-Meldung nach der anderen verschickt der Rosenheimer TM Börsenverlag für seinen BCDI-Index mit zehn globalen Defensiv-Aktien. Die kauft man am besten als börsengehandeltes BCDI-Zertifikat der Deutschen Bank. Dass ETFs attraktive Instrumente sind, haben alle längst kapiert. Jetzt wurde in Frankfurt aber eine Fallstudie vom Fonds Supermarkt vorgestellt, dass ETF-Dachfonds in verschiedener Hinsicht für den Anleger attraktiver als einzelne Fonds sein können - eine Überraschung. Es gibt bisher nur wenige Dachfonds; man hat den Veri-ETF-Dachfonds, den ältesten seiner Art, gewählt. Die Rendite-Ergebnisse sind wirklich erstaunlich! Als Befürworter von internationalen Pharmaaktien will ich schließlich auf die Erfolgsstory des in seiner Konzeption einzigartigen BB Adamant Asia Pacific Health der Regensburger Lacuna AG hinweisen - ein aktiv gemanagter Fonds, der in das dynamische Wachstum der Gesundheitsmärkte im asiatischen-pazifischen Raum investiert.

Eins noch, nur am Rande: Ich glaube nicht, dass es zum „Brexit“ kommen wird.

Post an den Börsenfuchs: boersenfuchs@onvista.de

Neueste exklusive Artikel