Vor dem US-Jobbericht: Dax-Hängepartie geht in die nächste Runde

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Am Freitag wird der heiß erwartete US-Arbeitsmarktbericht veröffentlicht. Vorher dürften sich die Anleger in Zurückhaltung üben.

Nach dem starken Dienstag verliert der Dax am Mittwoch wieder etwas an Fahrt. Zum Börsenstart notierte der deutsche Leitindex leicht im Minus bei rund 10.630 Punkten. Gestern noch hatte er gleich zum Handelsauftakt den Sprung über die psychologisch wichtige Marke von 10.600 Punkten geschafft und im Tagesverlauf seine Gewinne auf plus 1,1 Prozent bei 10.658 Zählern ausgebaut.

Mit den näher rückenden US-Arbeitsmarktdaten am Freitag dürfte aber die Zurückhaltung steigen, hieß es am Markt. Etwas Unterstützung gegen Gewinnmitnahmetendenzen kommt von den Überseebörsen: So bleibt die Börse in Tokio im Aufwind und der Nikkei steht kurz vor einem erneuten Test des Sommerhochs knapp unter 17.000 Punkten. An der Wall Street immerhin halten sich die Indizes beharrlich in Sichtweite ihrer Rekordstände.

Zugleich bewegt die Ungewissheit über die US-Geldpolitik weiter die Gemüter an den amerikanischen Börsen: Nach dem positiven Wochenauftakt ging es am Dienstag wieder moderat nach unten. Der Dow Jones Industrial schloss 0,3 Prozent tiefer bei 18.454,30 Punkten. Für den marktbreiten S&P-500-Index ging es um 0,20Prozent auf 2176 Zähler nach unten und der technologielastige Index Nasdaq 100 sank um 0,3 Prozent auf 4776 Punkte. Die Mitte August erreichten Höchststände bleiben damit aber in Reichweite.

Sollten keine unerwarteten Dinge geschehen, dürfte der Handel bis zur Veröffentlichung des US-Arbeitsmarktberichts am Freitag insgesamt eher träge verlaufen, sagte ein Investmentexperte. Gute Job-Daten dürften der Fed Spielraum verschaffen, den Leitzins anzuheben.

US-Jobdaten und Euro-Inflation

Im Mittelpunkt des Interesses der Anleger dürften indes am Mittwoch abermals Konjunkturdaten stehen. Am frühen Nachmittag veröffentlicht in den USA die private Arbeitsagentur ADP ihre Job-Daten, die einen Hinweis auf am Freitag erwarteten amtlichen Zahlen zum US-Arbeitsmarkt geben könnten. Zudem wird am Nachmittag noch der Einkaufsmanagerindex für den Großraum Chicago erwartet.

Vor der Veröffentlichung der US-Daten haben die Anleger zudem eine Datenflut aus Europa und spezielle Deutschland zu verdauen. Am Vormittag berichtet die Bundesagentur für Arbeit über die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen im August. Nach Einschätzung von Volkswirten dürften 2,683 Millionen Männer und Frauen ohne Arbeit gewesen. Das wären etwa 22.000 mehr als im Juli, aber rund 110.000 weniger als vor einem Jahr.

Mit besonderem Interesse dürfte indes die Entwicklung der Verbraucherpreise aus der Eurozone begutachtet werden dürften. Die Zahlen werden am Vormittag veröffentlicht. Die jüngsten Daten hätten zuletzt am Markt Spekulationen um weitere geldpolitische Maßnahmen durch die Europäische Zentralbank (EZB) angefacht, schrieb Marktanalyst Michael Hewson von CMC Markets am Morgen.

Fusionsgespräche im Agrarsektor

Unternehmensseitig waren auch am Mittwoch kursbewegende Nachrichten Mangelware. Papiere von Düngemittelhersteller K+S könnten einen Blick wert sein, nachdem der kanadische Konkurrent Potash und der Agrarkonzern Agrium am Vortag Fusionsgespräche bestätigt haben.

Aus Italien kommt unterdessen die Meldung, dass die angeschlagene Bank Monte dei Paschi di Siena Insidern zufolge versuchen könnte, durch die Umwandlung von Anleihen in Aktien die Höhe einer geplanten Kapitalerhöhung zu drücken. Diese würde damit für Investoren attraktiver, sagten drei mit der Sache vertraute Personen am Dienstag. Statt wie bislang fünf Milliarden Euro würden dann nur noch etwa drei Milliarden Euro angepeilt werden müssen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
Foto: Deutsche Börse

Neueste exklusive Artikel