Vorsichtiger Optimismus im Schulden-Streit mit Athen

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Athen benötigt dringend Geld. Bereits in der kommenden Woche könnten dem klammen Land die Finanzmittel ausgehen. Doch möglicherweise zeichnet sich nun eine Lösung ab.

Im Schuldenstreit mit Griechenland scheint es Fortschritte zu geben. Nach tagelangen Verhandlungen der Geldgeber mit der griechischen Regierung zeigt sich die EU-Kommission vorsichtig optimistisch. Die am Montag fortgesetzten Gespräche verliefen konstruktiv, sagte der Chefsprecher der Behörde. “Es muss (aber) noch mehr Arbeit erledigt werden”, schränkte er ein. Zu Details nahm er keine Stellung.

Griechenland hingegen ist zuversichtlich, dass es bald zu einer Einigung kommen könnte. Dies ist das Ergebnis eines Treffens von Regierungschef Alexis Tsipras mit seinen für Finanzen zuständigen Ministern und Beratern, das am späten Sonntagabend zu Ende ging. Wie es aus Kreisen der Athener Regierung hieß, “wollen alle Seiten eine Einigung noch im Mai”.

Die Gespräche waren über das ganze Wochenende gelaufen. Es geht um ein Reformpaket Griechenlands; ohne eine Abmachung dazu können blockierte Hilfen der Geldgeber von 7,2 Milliarden Euro nicht fließen. Die Zeit wird knapp, denn die Kassen in Athen sind leer und Griechenland braucht einem Regierungssprecher zufolge schnell frisches Geld.

Geld wird knapp

“Die Regierung wartet nicht bis Ende Mai auf eine Finanzspritze. Sie erwartet, dass das Geld der griechischen Wirtschaft schnellstmöglich zur Verfügung gestellt wird”, sagte Regierungssprecher Gabriel Sakellaridis am Montag. Das klamme Land muss bis zum 12. Mai 750 Millionen Euro an den Internationalen Währungsfonds zurückzahlen. Zuletzt hatte es Zweifel gegeben, dass es das ohne frisches Geld hinbekommt.

Die EU-Kommission ließ allerdings offen, ob es kurzfristig zu einer Einigung kommen könne. Der nächste Termin für eine Bestandsaufnahme ist nach Angaben der Kommission das Treffen der Eurogruppe am 11. Mai. Für eine Vereinbarung bei diesem regulären Treffen der Euro-Finanzminister sei es nach Angaben von Diplomaten nötig, dass sich die sogenannte Brüssel-Gruppe mit Vertretern der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank, des Internationalen Währungsfonds und Griechenlands schon Mitte dieser Woche einigen.

OnVista/dpa-AFX/Reuters
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