VW-Machtkampf spitzt sich zu

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Showdown in Salzburg? Volkswagen-Chef Winterkorn tritt dort dem Präsidialausschuss des VW-Aufsichtsrates entgegen. Der könnte heute über seine Zukunft entscheiden.

Der Kampf um die Führung bei Volkswagen spitzt sich am Donnerstag zu. Der sechsköpfige Kern des VW-Aufsichtsrates kommt dem Vernehmen nach heute zu einer Sondersitzung in Österreich zusammen. Der Aufsichtsratsvorsitzende Ferdinand Piëch hat demnach die Mitglieder des Präsidiums und den Vorstandsvorsitzenden Martin Winterkorn zu dieser außerordentlichen Sitzung in seine Heimat geladen. Die genaue Zeit war zunächst unklar, nach Medienberichten soll das Treffen aber um 16 Uhr in Salzburg stattfinden.

Zuvor hatte der unter Druck geratene Winterkorn kurzfristig seine Teilnahme an der Klausurtagung der Fraktionsspitzen von Union und SPD abgesagt. Das teilte der SPD-Fraktionsvorsitzende Thomas Oppermann mit. Der VW-Chef habe das mit der Teilnahme an Gremiensitzungen des Volkswagen-Konzerns begründet. Auch ein VW-Sprecher bestätigte die Absage, nannte aber keine Gründe.

Wintekorn kämpft um seinen Posten

Nach Informationen der Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) ist Winterkorn nicht bereit, dem Druck von Piëch nachzugeben. Im Gegenteil gehe der VW-Chef mit der Forderung nach einer Vertragsverlängerung in das Gespräch mit dem Präsidium. Winterkorn hat bisher einen Vertrag bis 2016. Ob es in Salzburg zu einer Lösung der Führungskrise kommt, ist daher unklar.

Auslöser für den Machtkampf an der Spitze von Europas größtem Autobauer waren Äußerungen von Aufsichtsratschef Piëch. „Ich bin auf Distanz zu Winterkorn“, hatte er „Spiegel Online“ gesagt und damit für Turbulenzen bei VW gesorgt. Das Präsidium ist mit seinen sechs Mitgliedern der Kern des 20-köpfigen Aufsichtsrats und bereitet entscheidende Weichenstellungen des Kontrollgremiums vor.

OnVista/dpa-AFX
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