Zalando kontert Gutschein-Vorwürfe

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)

Zalando reagiert auf Vorwürfe, nach denen der Online-Händler an Blogger Einkaufsgutscheine für nicht gekennzeichnete Werbung verteilt haben soll. Berichte, nach denen Zalando zudem der größte Subventionsempfänger im deutschen Handel sei, rügt das Unternehmen als Meldung mit “künstlichem Nachrichtenwert”.

Der Onlinehändler und Börsenkandidat Zalando ist offenbar einer der größten Subventionsempfänger im deutschen Einzelhandel. Nach Recherchen das Magazins “Wirtschaftswoche” und des ZDF-Magazins “Frontal 21″ wurden dem Berliner Unternehmen in den vergangenen Jahren Fördermittel in Höhe von insgesamt 35 Millionen Euro bewilligt.

Die Gesamtsumme setze sich aus Mitteln des Bundes und der Länder Berlin, Brandenburg und Thüringen zusammen. Demnach habe allein das Land Thüringen für die Ansiedlung des Logistikzentrums von Zalando in Erfurt Fördermittel in Höhe von 22,4 Millionen Euro bewilligt.

Zalando-Pressesprecher Boris Radke, das Unternehmen habe alle Fördermittel immer regelmäßig kommuniziert. “Hier wird ein künstlicher Nachrichtenwert geschaffen”, sagte Radke gegenüber dem Nachrichtenportal MEEDIA. Nach Angaben von WirtschaftsWoche-Redakteur Henryk Hielscher habe Zalando den Betrag jedoch vorher nicht in Summe genannt.” So seien zum Beispiel auf der Logistik-Seite des Unternehmens die Fördermittel des Landes Berlin nicht erwähnt, erklärte Hielscher.

Gutscheine gegen Links

Die Wirtschaftswoche wirft Zalando zudem fragwürdige Methoden vor, um in Suchmaschinen wie Google prominent platziert zu sein. Demnach soll Zalando dafür bezahlt haben, dass andere Unternehmen auf die Webseite des Online-Händlers verlinken.

Zugleich soll Zalando mehrere tausend Gutscheine für den Gratis-Einkauf an Blogger verteilt haben, damit diese über den Händler berichten. Die WirtschaftsWoche kritisierte, dass viele Blogger diese Form der Werbung nicht gekennzeichnet hätten.

Den Vorwurf der Bestechung wies Zalando-Sprecher Radke jedoch von sich und betonte, die Wirtschaftswoche habe “keine Ahnung von Online-Marketing. Das ist normales Business. Natürlich lassen wir Bloggern Werbegeschenke zukommen. Was sie dann daraus machen, überlassen wir jedoch komplett ihnen, da haben sie jede Freiheit. Ich kenne keinen Online-Modehändler, der das nicht so macht.”

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Foto: Pedro II/shutterstock.com

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