Sony, Siltronic und Aktienrückkaufprogramm lässt Teamviewer in die Höhe schießen – die wichtigsten News zum Börsenstart

onvista · Uhr

Nach zwei guten Börsentagen sind die Kurse am deutschen Aktienmarkt auch am Mittwoch gestiegen. Allerdings hielten sich die Gewinne im frühen Xetra-Handel zunächst in Grenzen: Der Leitindex rückte um 0,39 Prozent auf 15 679 Punkte vor, nachdem er am Montag und Dienstag bereits um insgesamt knapp zwei Prozent zugelegt hatte.

Die Landesbank Helaba begründet die Kursgewinne mit etwas nachlassenden Sorgen vor einer raschen Straffung der Geldpolitik in den USA. Die Rendite zehnjähriger US-Anleihen legte zuletzt nicht mehr zu, sondern stagnierte bei etwa 1,8 Prozent. Der starke Anstieg der Kapitalmarktzinsen hatte zuvor die Börsenrally abgewürgt.

Der MDax der mittelgroßen Titel rückte am Morgen um 0,60 Prozent auf 33 939 Zähler vor. Der EuroStoxx 50 als Leitindex für die Eurozone gewann rund ein halbes Prozent.

US-Zahlen nach Börsenschluss:

# PayPal: Böses Erwachen beim Ausblick – Aktie rauscht zweistellig ab

# AMD: Es darf gejubelt werden – Super viertes Quartal und der Ausblick macht auch richtig was her.

# Alphabet: Google-Mutter überzeugt auf allen Ebenen – Aktie nachbörslich deutlich im Plus – Aktiensplit im Verhältnis 20 zu 1 angekündigt

# GM: Chipmangel streut weiterhin Sand ins Getriebe – Verhaltener Ausblick sorgt für schlechte Stimmung bei den Anlegern

Teamviewer: Aktienrückkaufprogramm lockt Anleger an

Die Profitabilität des am Finanzmarkt angezählten Softwareanbieters Teamviewer dürfte im laufenden Jahr weiter sinken. Die Marge gemessen am um Sondereffekte bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) werde zwischen 45 und 47 Prozent erwartet, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Göppingen mit. Damit würde der Wert im besten Fall stagnieren. 2021 war die Marge – wie bereits bekannt – um zehn Prozentpunkte auf 47 Prozent gefallen. Von Bloomberg befragte Experten haben bisher allerdings für das laufende Jahr einen noch stärkeren Rückgang auf dem Zettel.

Beim Blick auf das Wachstum rechnet der Konzern mit einem etwas langsameren Tempo. So werde das Volumen der sogenannten Billings zwischen 630 Millionen Euro und 650 Millionen Euro erwartet. Das wäre ein Plus von maximal knapp 19 Prozent. 2021 zogen die Billings – wie bereits bekannt – um 19 Prozent auf 548 Millionen Euro an. Die Billings sind die in einem Zeitraum in Rechnung gestellten Umsätze der kommenden zwölf Monate. Die Prognose des Unternehmens für diesen Wert liegt im Rahmen der bisherigen Erwartungen des Großteils der Experten.

Aktienrückkauf angekündigt!

Teamviewer will bis zu zehn Prozent der eigenen Anteile zurückkaufen. Das Programm habe ein Volumen von bis zu 300 Millionen Euro oder maximal 20 Millionen Aktien, teilte das im MDax notierte Unternehmen am Mittwoch in Göppingen mit. Das entspreche knapp zehn Prozent aller Aktien, die im Umlauf sind. Start des Aktienrückkaufs soll am 3. Februar sein. Bis Ende des Jahres soll das Programm abgeschlossen sein. „Die zurückgekauften Aktien sollen größtenteils eingezogen werden.“ Der Kurs der seit 2019 gelisteten Aktie war zuletzt unter anderem wegen der Sorge über ein langsameres Wachstum und hohe Kosten stark gesunken.

Siltronic: Geschäft laufen weiter gut – auch ohne Übernahme

Die weltweiten Chipengpässe liefern dem Waferhersteller weiterhin Rückenwind. Insgesamt sei von einem guten Start in das Jahr 2022 auszugehen, teilte die Beteiligung von Wacker Chemie am Mittwoch bei der Vorlage vorläufiger Zahlen für 2021 mit. Zwar belasteten die inflationsbedingt deutlich steigenden Kosten, allerdings bleibe das Marktumfeld positiv und die Verkaufspreise dürften weiter deutlich anziehen. Die Nachfrage sei unverändert hoch, hieß es. In diesem Umfeld sind die Wafer des Unternehmens – dünne Scheiben aus Silizium, die die Grundlage für Elektronikchips sind – bei Chipkonzernen heiß begehrt.

Im abgelaufenen Jahr steigerte Siltronic den Umsatz auf Basis vorläufiger Zahlen um 16 Prozent auf rund 1,41 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis (Ebitda) legte um 41 Prozent auf 466 Millionen Euro zu. Das entspricht einer Marge von 33 Prozent.

Sony: Prognose wird noch einmal angehoben

Der japanische Elektronikriese hat trotz der Probleme mit seiner Playstation 5 die Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr abermals angehoben. Wie der Konzern am Mittwoch bekanntgab, dürfte sich der Nettoertrag zum Bilanzstichtag 31. März auf nun 860 Milliarden Yen (rund 6,6 Milliarden Euro) belaufen. Die Sony-Aktie stieg zur Wochenmitte um fast fünf Prozent.

Den schwachen Absatz mit der Playstation 5, deren Produktion wegen der globalen Chip-Knappheit nur schleppend läuft, dürften demnach die Zuwächse im Filmgeschäft sowie der zum Dollar schwache Außenwert des Yen wettmachen, hieß es. In den ersten neun Monaten war der Nettogewinn noch um 19,9 Prozent auf 771,1 Mrd Yen im Vergleich zum gleichen Vorjahreszeitraum zurückgegangen. Zuletzt hatte Sony die Jahresgewinnprognose von zuvor 700 Mrd auf 730 Mrd Yen angehoben.

Erst zum Wochenstart hatte Sony angekündigt, das Studio Bungie übernehmen zu wollen, das Spiele wie „Halo“ und „Destiny“ entwickelte. Der Deal ist demnach insgesamt 3,6 Milliarden Dollar (3,2 Mrd Euro) schwer. Mit dem Schritt versucht Sony die geplante Übernahme der Spielefirma Activision Blizzard durch den Rivalen Microsoft ein Stück weit zu kontern. Allerdings lässt Microsoft sich den geplanten Deal mit insgesamt 68,7 Milliarden Dollar deutlich mehr kosten.

Redaktion onvista / dpa-AFX

Foto: Vintage Tones / shutterstock.com

Das könnte dich auch interessieren

Neueste exklusive Artikel