Vorbörse: Wall Street schwach - Dax rutscht weiter ab - Ölpreise geben leicht nach

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DEUTSCHLAND: WEITERE VERLUSTE 

Für den Dax geht es zum Auftakt des zweiten Halbjahres weiter bergab. Der X-Dax als Indikator für den deutschen Leitindex signalisierte am Freitag eine Stunde vor dem Xetra-Start ein Minus von 0,77 Prozent auf 12 685 Punkte. Damit fällt er zurück in Richtung seines Vortagestiefs von 12 618 Punkten. Das war der tiefste Stand seit März.

Das Jahrestief bei 12 438 Zählern ist somit nicht weit entfernt, nennenswerte charttechnische Unterstützungen auf dem Weg dorthin gibt es nach Einschätzung der Helaba nicht mehr. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Freitag 0,9 Prozent schwächer erwartet.

Die Bilanz des Dax für das erste Halbjahr ist mit minus 19,5 Prozent sehr schwach. Anfang Januar hatte er noch einmal am Rekordhoch vom November gekratzt. Vom Höchststand aus ging es gar um 21,5 Prozent abwärts, womit er sich wie der marktbreite US-Index S&P 500 im Bärenmarkt befindet. "Das erste Halbjahr war für den Dax das schwächste seit 2008, und einen schwächeren Juni gab es überhaupt noch nicht", sagte ein Börsianer."

Die Rezessionssorgen haben die Finanzmärkte fest im Griff. Die hohen Inflationsraten und falkenhafte Kommentare von diversen Notenbankern halten Zinserhöhungserwartungen hoch und damit aber eben auch Konjunktursorgen", hieß es am Morgen von der Commerzbank.

Vorbörslich etwas erholen konnten sich am Freitag die jüngst auf den tiefsten Stand seit Anfang 2015 gefallenen Titel von Grand City Properties . Sie gewannen auf Tradegate 1,7 Prozent zum Xetra-Schluss. Eine Kaufempfehlung der HSBC stützte etwas. Immobilientitel generell stehen gleichwohl wegen der steigenden Zinsen, die Finanzierungen teurer machen, zurzeit stark unter Druck.

Die Aktien von Bilfinger legten auf Tradegate um 2,2 Prozent zu verglichen mit dem Xetra-Schluss. Die Deutsche Bank startete die Bewertung mit "Buy". Der Industriedienstleister stehe nach seiner Umstrukturierung vor einer neuen Wachstumsphase, hieß es.

Weiter nach unten mit 2,8 Prozent ging es für DWS . Die Citigroup strich für die Papiere der Fondsgesellschaft das Kaufvotum.  

USA: SCHWACH

Die US-Börsen haben am Donnerstag ihre deutlichen Verluste aus dem frühen Handel zwar erkennbar eingedämmt. Die Kurseinbußen für die erste Jahreshälfte fielen angesichts von Konjunktur- und Inflationsängsten allerdings so hoch aus wie seit Jahrzehnten nicht mehr - beim marktbreiten S&P 500 war es die schwächste Entwicklung in den ersten sechs Monaten seit 1970. Beim Technologie-Auswahlindex Nasdaq 100 war es das schlechteste Abschneiden seit 2002. Zum Handelsende verzeichnete der Leitindex Dow Jones Industrial am Donnerstag ein Tagesminus von 0,82 Prozent auf 30 775,43 Punkte.

ASIEN: VERLUSTE

Die Aktienmärkte in Asien haben am Freitag schwächer tendiert. In Japan sank der Nikkei 225 kurz vor Handelsende um 1,8 Prozent. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands büßte 0,3 Prozent ein. In der Sonderverwaltungszone Hongkong ruhte der Handel hingegen wegen eines Feiertages. Die Sorge vor einer durch scharfe Zinserhöhungen der Notenbanken ausgelöste Rezession belastet die Märkte rund um den Globus weiterhin.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future                  149,26            0,34%\°

DEVISEN: EURO MIT LEICHTEN VERLUSTEN

Der Euro hat sich am Freitag trotz leichter Kursverluste klar über der Marke von 1,04 US-Dollar gehalten. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0460 Dollar und damit etwas weniger als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Donnerstagnachmittag noch deutlich tiefer auf 1,0387 Dollar festgesetzt.

Der Handel am Devisenmarkt wird seit einigen Tagen stark durch aufkommende Rezessionsängste bestimmt. Befürchtet wird, dass die Notenbanken mit ihrem Kampf gegen die hohe Inflation die Konjunktur zu stark belasten und eine wirtschaftliche Talfahrt auslösen.

Zum Wochenausklang stehen in vielen Ländern die Einkaufsmanagerindizes auf dem Programm. Aus den Unternehmensumfragen lassen sich Hinweise auf den konjunkturellen Zustand ableiten. Besonderes Augenmerk dürften die Anleger auf den Index des ISM-Instituts für die USA legen.  

Euro/USD         1,0459 -0,24

USD/Yen             134,8650 -0,62

Euro/Yen       141,0620 -0,86\°

ROHÖL: PREISE FALLEN

Die Ölpreise haben am Freitag im frühen Handel weiter nachgegeben. Am Morgen kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 108,29 US-Dollar. Das waren 74 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 1,01 Dollar auf 104,75 Dollar.

An den Finanzmärkten überwiegt derzeit die Furcht vor einer wirtschaftlichen Talfahrt, wodurch auch die Rohölpreise belastet werden. Hintergrund sind Bedenken, die Notenbanken könnten im Kampf gegen die hohe Inflation ihre Zinsen zu stark anheben und damit die Konjunktur abwürgen. Im Mittelpunkt steht die US-Notenbank Fed, die ihren Zins deutlich über den wachstums- und inflationsneutralen Bereich hinaus anheben will.

Ungeachtet dessen sind die Erdölpreise in den vergangenen Monaten kräftig gestiegen. Seit Jahresbeginn steht ein Plus von etwa 40 Prozent zu Buche. Hauptgründe sind der Krieg Russlands gegen die Ukraine, zahlreiche Angebotsengpässe und eine deutliche Erholung der Nachfrage im Zuge einer entspannteren Corona-Lage.  

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UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR HELLOFRESH AUF 70 (90) EUR - 'OVERWEIGHT'

- CITIGROUP SENKT DWS AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 26,50 (36,50) EUR

- HSBC HEBT GRAND CITY PROPERTIES AUF 'BUY' (HOLD)

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR HEIDELBERGCEMENT AUF 44,40 (55) EUR - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR LANXESS AUF 50 (55) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR HAPAG-LLOYD AUF 173 (171) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DELIVERY HERO AUF 31 (31,20) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE POST AUF 56,70 (63,20) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR FIELMANN AUF 56 (68) EUR - 'BUY'

- BAADER BANK SENKT ZIEL FÜR KION AUF 65 (84) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR KNORR-BREMSE AUF 85 (90) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG SENKT FEDEX AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 275 (330) USD

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR CHEVRON CORPORATION AUF 158 (147) USD - 'HOLD'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR EXXONMOBIL AUF 90 (83) USD - 'HOLD'

- BARCLAYS NIMMT AKER BP MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 510 NOK

- BARCLAYS SENKT LANCASHIRE AUF 'EQUAL WEIGHT' (OW) - ZIEL 482 (782) PENCE

- BARCLAYS SENKT SWISS RE AUF 'EQUAL WEIGHT' (OVERWEIGHT) - ZIEL 86 (97) CHF

- BERENBERG HEBT FLUGHAFEN ZURICH AUF 'HOLD' (SELL) - ZIEL 140 CHF

- CITIGROUP SENKT FDJ AUF 'SELL' (BUY) - ZIEL 31 (52) EUR

- CITIGROUP SENKT OVHCLOUD AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 18 (30) EUR

- CREDIT SUISSE SENKT ZIEL FÜR UBS AUF 23 (24) CHF - 'OUTPERFORM'

- HSBC SENKT ENEL AUF 'HOLD' (BUY)

- JEFFERIES HEBT TOTALENERGIES AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 60 (51) EUR

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR BP AUF 420 (400) PENCE - 'HOLD'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR ENI AUF 18 (17) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR SHELL AUF 2700 (2600) PENCE - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR CRH AUF 50,30 (54,80) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR HOLCIM AUF 45,40 (47,10) CHF - 'HOLD'

- JPMORGAN HEBT MOLLER-MAERSK AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 30800 (23655) DKK

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR KUEHNE + NAGEL AUF 278 (269) CHF - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DELIVEROO AUF 79 (81) PENCE - 'UNDERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR DSV AUF 1450 (1618) DKK - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY.COM AUF 1413 (1446) PENCE - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SETZT MOLLER-MAERSK UND KÜHNE + NAGEL AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- JPMORGAN SETZT PHILIPS AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH' - BLEIBT 'UNDERWEIGHT'

- UBS SENKT ZIEL FÜR NOVARTIS AUF 86 (88) CHF - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR RECKITT AUF 6700 (6600) PENCE - 'NEUTRAL'

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

11:00 DEU: Helma Eigenheimbau, Hauptversammlung

USA: KfZ-Absatz 06/22

TERMINE KONJUNKTUR

01:50 JPN: BoJ Tankan-Bericht 

03:45 CHN: Caixin/S&P-Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe 06/22

09:45 ITA: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe 06/22

09:50 FRA: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe 06/22 (2. Veröffentlichung)

09:55 DEU: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe 06/22 (2. Veröffentlichung)

10:00 DEU: VDMA Auftragseingang 06/22

10:00 EUR: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe 06/22 (2. Veröffentlichung)

10:30 GBR: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe 06/22

11:00 ITA: Verbraucherpreise 06/22

11:00 EUR: Verbraucherpreise Eurozone 06/22 (Vorabschätzung)

15:45 USA: Einkaufsmanagerindex verarbeitendes Gewerbe 06/22 (2. Veröffentlichung)

16:00 USA: Bauausgaben 05/22

16:00 USA: ISM-Index verarbeitendes Gewerbe 06/22

DEU: Kabinett beschließt Haushalt 2023 und Finanzplan bis 2026

EUR: S&P Ratingüberprüfung Finnland und Frankreich

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Tag des deutschen Familienunternehmens u.a. mit Bundesfinanzminister Christian Lindner, CDU-Partei- und Fraktionschef Friedrich Merz sowie dem Präsidenten der Bundesnetzagentur, Klaus Müller

HINWEIS:

HKG: Börsenfeiertag

USA: Am Anleihemarkt wird verkürzt (bis 20.00 Uhr) gehandelt

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

Prognose            Vorwert

EUROZONE

09.15 Uhr

Spanien

Einkaufsmanagerindex S&P Global Industrie

Juni (Punkte)                                           52,2                  53,8

09.45 Uhr

Italien

Einkaufsmanagerindex S&P Global Industrie

Juni (Punkte)                                           50,6                 51,9

09.50 Uhr

Frankreich

Einkaufsmanagerindex S&P Global Industrie

Juni (Punkte)                                           51,0                 51,0*

09.55 Uhr

Deutschland

Einkaufsmanagerindex S&P Global Industrie

Juni (Punkte)                                           52,0                  52,0*

10.00 Uhr

Eurozone

Einkaufsmanagerindex S&P Global Industrie

Juni (Punkte)                                            52,0                 52,0*

11.00 Uhr

Eurozone

Verbraucherpreise HVPI Juni

Monatsvergleich                                    +0,7                  +0,8*

Jahresvergleich                                     +8,5                  +8,1*

Kernrate

Jahresvergleich                                      +3,9                 +3,8*

Italien

Verbraucherpreise HVPI Juni

Monatsvergleich                                      +0,8                 +0,9

Jahresvergleich                                       +7,9                 +7,3

GROSSBRITANNIEN

10.30 Uhr

Einkaufsmanagerindex S&P Global Industrie

Juni (Punkte)                                           53,4              53,4*

USA

15.45 Uhr

S&P Global-PMI Industrie, Juni                    52,4             52,4 (in Pkt)

16.00 Uhr

ISM-Index Industrie, Juni                           54,5             56,1 (in Pkt)

Bauausgaben, Mai                                    +0,4            +0,2

Redaktion onvista / dpa-AFX

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