Markt Update: Wall Street dämmt Verluste ein - Dax im Plus erwartet - Brent wieder über 100 Dollar - Drägerwerk schon vor Börsenstart unter Druck

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Der Dax ist heute zumindest um einen freundlichen Wochenausklang bemüht. Nachdem die Wall Street sich gegen Handelsende wieder etwas erholt hatte, nimmt der Dax heute diesen Trend auf. Die bisherige Wochenbilanz des deutschen Leitindex sieht allerdings nicht berauschend aus. Hier steht heute vor Handelsstart ein Minus von fast 4 Prozent.

Ob der Dax sein Plus auch mit in das Wochenende nehmen kann, dass bleibt abzuwarten. Heute dürften wieder einige Schnäppchenjäger ihre Chance suchen. Aber die nächsten Zahlen der US-Banken könnten der positiven Stimmung im Dax ein Strich durch die Rechnung machen. Heute sind Wells Fargo und die Citi an der Reihe. Auch der Konsumklima-Index der Universität Michigan hat heute das Potenzial den Dax kippen zu lassen. Er misst die Konsumneigung der Privathaushalte in den USA. Sollten die immer weniger Lust verspüren Geld auszugeben, dann ist klar, dass die Märkte dies nicht gerade als förderlich empfinden.

Daher sollte die Schnäppchenjagd auch nur bei langfristigen Aktien stattfinden und auch nicht mit der vollen Position. Es bietet sich weiterhin an mit Staffelkäufen zu agieren, da der Markt immer noch schwer einzuschätzen ist und die Stimmung schnell kippen kann. Die Angst vor einem totalen Gasstopp aus Russland ist noch präsent und kann jederzeit neu befeuert werden. Die Wartungsarbeiten gehen noch 6 Tage und dann zählt es. 

DEUTSCHLAND: KURSGEWINNE ERWARTET

Zum Ende einer schwachen Woche winkt dem Dax am Freitag eine Stabilisierung. "Auf den Ausverkauf folgt auch diesmal der Erholungsversuch", kommentierte Portfoliomanager Thomas Altmann von QC Partners. Knapp eine Stunde vor Handelsbeginn signalisierte der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex ein Plus von 0,7 Prozent auf 12 608 Punkte - auf Wochensicht wäre das aber immer noch ein Minus von mehr als drei Prozent. Sein Eurozonen-Pendant EuroStoxx 50 wird am Freitagmorgen ähnlich erholt erwartet.

USA: DOW DÄMMT VERLUSTE EIN

US-Standardwerte haben am Donnerstag im Verlauf ihre hohen Anfangsverluste eindämmen können und sind nur mit einem leichten Minus aus dem Handel gegangen. Technologietiteln gelang sogar ein verhalten positiver Tagesabschluss. Die Furcht vor noch kräftiger steigenden Zinsen mit negativen Auswirkungen auf Wirtschaftsentwicklung und Aktienattraktivität bleibt dennoch präsent. Der Dow Jones Industrial fiel zu Handelsschluss noch um 0,46 Prozent auf 30 630,17 Punkte. Zu Beginn war er bis auf 30 143,93 Punkte gesackt.

ASIEN: UNEINHEITLICH

Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Freitag keine einheitliche Richtung eingeschlagen. In Japan gewann der Nikkei 225 kurz vor Handelsende 0,6 Prozent. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen des chinesischen Festlands büßte hingegen rund 0,1 Prozent ein und der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong gab um 1,2 Prozent nach. Vor dem Hintergrund strenger Corona-Maßnahmen ist das chinesische Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal deutlich abgesackt.

ANLEIHEN / DEVISEN / ROHÖL

RENTEN:

Bund-Future                  152,85          0,10%

DEVISEN: EURO BLEIBT ÜBER PARITÄT

Der Euro hat sich am Freitag wenig verändert knapp über der Parität gehalten. Nachdem der Kurs am Vortag unter das Tauschverhältnis eins zu eins gefallen war und ein Tief bei 0,9952 US-Dollar erreicht hatte, wurde die Gemeinschaftswährung am Morgen bei 1,0030 Dollar gehandelt. Das ist etwas höher als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank hatte den Referenzkurs zuletzt auf 1,0005 Dollar festgesetzt.

Die Dollar-Stärkte hat sich am Morgen zunächst nicht weiter fortgesetzt, was im Gegenzug für etwas Entlastung beim Euro sorgte. An den Aktienmärkten zeichnete sich am Ende einer bisher schwachen Handelswoche eine Stabilisierung ab und der als sicher geltende Dollar wurde nicht mehr so stark nachgefragt.

Während am Vormittag kaum wichtige Konjunkturdaten aus der Eurozone auf dem Programm stehen, wird am Nachmittag mit weiteren Impulsen am Devisenmarkt gerechnet. Es werden mehrere Wirtschaftsdaten aus den USA erwartet, darunter Kennzahlen zur Industrieproduktion, zum Umsatz im Einzelhandel und zur Entwicklung der Einfuhrpreise.

In Italien suchen die Parteien unterdessen nach einem Ausweg aus der Regierungskrise. Staatspräsident Sergio Mattarella lehnte am Donnerstagabend ein Rücktrittsgesuch von Regierungschefs Mario Draghi ab. Der 74-Jährige steht nun vor einer Vertrauensfrage im Parlament. Dort soll geklärt werden, ob Draghis Vielparteienregierung nach einem Eklat um die Fünf-Sterne-Bewegung noch eine solide Mehrheit hat. Aus der Regierung gab es sowohl Stimmen für eine Fortsetzung als auch für Neuwahlen.  

Euro/USD         1,0029 0,12

USD/Yen             139,0145 0,04

Euro/Yen       139,4310 0,14

ROHÖL: BRENT WIEDER ÜBER 100 DOLLAR

Die Ölpreise sind am Freitag gestiegen und haben sich nach starken Verlusten im Verlauf der Handelswoche stabilisiert. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 100,00 US-Dollar. Das waren 90 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Fass der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) stieg um 54 Cent auf 96,32 Dollar.

Am Vortag hatten die Ölpreise noch zeitweise erheblich unter Druck gestanden. Der Preis für Rohöl aus der Nordsee war bis auf 94,50 Dollar gefallen. Das ist der tiefste Stand seit Februar. Am Donnerstagnachmittag setzte dann eine Erholung am Ölmarkt ein, und die Notierung für Brent-Öl konnte sich kurz vor dem Wochenende bei 100 Dollar stabilisieren.

Schwache Konjunkturdaten aus China haben die Ölpreise am Morgen nicht belastet. In der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt hat die Konjunktur deutlich an Fahrt verloren. Wegen strenger Corona-Maßnahmen ist die Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal nur noch um 0,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gewachsen. Es ist das schwächste Quartalswachstum seit Beginn der Corona-Pandemie, nachdem Chinas Wirtschaft zu Beginn des Jahres noch um 4,8 Prozent gewachsen war.  

Brent                          99,97             0,87 USD

WTI                            96,31             0,53 USD\°

UMSTUFUNGEN VON AKTIEN

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR RWE AUF 47 (42,50) EUR - 'BUY'

- CITIGROUP NIMMT SIEMENS ENERGY MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 16 EUR

- GOLDMAN HEBT UNIPER AUF 'NEUTRAL' (SELL) - ZIEL 10 (20) EUR

- UBS SENKT ZIEL FÜR JPMORGAN AUF 126 (134) USD - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT YELP AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 33 (49) USD

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR MORGAN STANLEY AUF 108 (123) USD - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS HEBT SENIOR PLC AUF 'OVERWEIGHT' (UNDERWEIGHT) - ZIEL 183 (137) PENCE

- BARCLAYS SENKT CHEMRING GROUP AUF 'UNDERWEIGHT' (EQUAL W.) - ZIEL 336 (360) P

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ADYEN AUF 1930 (2220) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR WORLDLINE AUF 40 (49) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT DIRECT LINE AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 277 PENCE

- BOFA SENKT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 76 (84) SEK - 'UNDERPERFORM'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 80 (85) SEK - 'HOLD'

- GOLDMAN NIMMT NATIONAL BANK OF GREECE MIT 'BUY' WIEDER AUF - ZIEL 3,95 EUR

- GOLDMAN SENKT EUROBANK AUF 'NEUTRAL' (BUY) - ZIEL 0,92 (1,50) EUR

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 124 (129) SEK - 'CONVICTION BUY LIST'

- HSBC SENKT WIZZ AIR AUF 'REDUCE' (HOLD)

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BP AUF 530 (500) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR BRITISH AMERICAN TOBACCO AUF 4500(4000) P - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR SHELL AUF 3000 (2850) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR THALES AUF 150 (145) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR TOTALENERGIES AUF 59 (56) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ADMIRAL GROUP AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 1750 (3000) P

- JPMORGAN SENKT DIRECT LINE AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 240 (315) PENCE

- JPMORGAN SENKT EASYJET AUF 'UNDERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 310 (625) PENCE

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ENI AUF 18,50 (20) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR IAG AUF 1,25 (1,95) EUR - 'NEUTRAL'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR RYANAIR AUF 19 (20,50) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR WIZZ AIR AUF 4000 (4500) PENCE - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT BP AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH' VOR ZAHLEN

- JPMORGAN SETZT BRITISH AMERICAN TOBACCO AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- JPMORGAN SETZT EASYJET UND IAG AUF 'NEGATIVE CATALYST WATCH'

- JPMORGAN SETZT ENI UND SHELL AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- UBS SENKT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 78 (85) SEK - 'NEUTRAL'

TAGESVORSCHAU / KONJUNKTURPROGNOSEN

TERMINE UNTERNEHMEN

00:25 GBR: Rio Tinto, Q2-Produktionsbericht 

07:00 NLD: Tom Tom, Q2-Zahlen

07:00 SWE: Svenska Handelsbanken, Q2-Zahlen

07:30 CHE: Richemont, Trading Update 

07:30 SWE: Husqvarna, Q2-Zahlen

08:00 EUR: ACEA KfZ-Neuzulassungen 06/22

08:00 GBR: Burberry, Trading Update 

11:55 USA: Unitedhealth Group, Q2-Zahlen

12:00 SWE: Investor, Q2-Zahlen

12:15 USA: Blackrock, Q2-Zahlen

12:30 USA: Bank of New York Mellon, Q2-Zahlen

12:30 USA: PNC Financial Services, Q2-Zahlen

12:30 USA: U.S. Bancorp, Q2-Zahlen

13:00 USA: Wells Fargo, Q2-Zahlen

14:00 USA: Citigroup Inc, Q2-Zahlen

TERMINE KONJUNKTUR

04:00 CHN: BIP Q2/22

04:00 CHN: Einzelhandelsumsatz 06/22

04:00 CHN: Industrieproduktion 06/22

04:00 CHN: Investitionen bis 06/22

08:00 DEU: Großhandelspreise 06/22

10:00 ITA: Verbraucherpreise HVPI 06/22 (endgültig)

11:00 EUR: Handelsbilanz 05/22

14:30 USA: Empire State Manufacturing Index 07/22

14:30 USA: Einzelhandelsumsatz 06/22

14:30 USA: Ex- und Importpreisindex 06/22

15:15 USA: Industrieproduktion 06/22

16:00 USA: Lagerbestände 05/22

16:00 USA: University of Michigan Index 07/22

EUR: Fitch Ratingüberprüfung zu Luxemburg

EUR: Moody's Ratingüberprüfung Spanien

IDN: G20 Treffen der Finanzminister und Notenbankchefs (bis 16. Juli)

SONSTIGE TERMINE

09:00 DEU: Bundesgerichtshof verhandelt zur Beweislast beim gutgläubigen Erwerb eines Gebrauchtwagens

DEU: Fortsetzung Internationale Fahrrad-Fachmesse Eurobike

HINWEIS:

DEU: Eurex, Kleiner Verfallstag Aktienindex-Optionen

KONJUNKTURPROGNOSEN FÜR DIE EUROZONE, UK UND DIE USA

 Prognose         Vorwert

EUROZONE

10.00 Uhr

Italien

Verbraucherpreise HVPI Juni 

Jahresvergleich                                    +8,5              +8,5*

11.00 Uhr

Eurozone

Handelsbilanz Mai (Mrd Euro)

Saisonbereinigt                                   -35,0             -31,7

Unbereinigt                                          ---               -32,4

GROSSBRITANNIEN

--- Keine entscheidenden Daten erwartet ---

USA

14.30 Uhr

Einfuhrpreise, Juni

Monatsvergleich                                       +0,7            +0,6

Empire-State-Index, Juli                            -2,0             -1,2 (in Pkt)

Einzelhandelsumsatz, Juni                         +0,8             -0,3

Ohne Autoverkäufe                                   +0,6             +0,5

15.15 Uhr

Industrieproduktion, Juni                           +0,1            +0,1

Kapazitätsauslastung, Juni                         80,6            79,0

16.00 Uhr

Lagerbestände Unternehmen, Mai                 +1,3              +1,2

Konsumklima Uni Michigan, Juli                    49,9             50,0 (in Pkt)

Redaktion onvista/dpa-AFX

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