Deutliche Verluste zeichnen sich ab

Vorbörse: Dax zu Wochenschluss vor klaren Verlusten – Adidas stürzt weiter ab – Euro gibt nach

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Am Ende einer bislang guten Woche zeichnen sich im Dax deutliche Verluste ab. Der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den deutschen Leitindex bewegte sich am Freitag eine Stunde vor dem Xetra-Handelsstart 1,1 Prozent tiefer bei 12 622 Punkten. Der EuroStoxx wird ähnlich schwach erwartet. Sein Wochenhoch hatte der Dax am Dienstag bei 12 931 Punkten erreicht. Das Wochenplus von zeitweise rund 4 Prozent schmolz seither auf zuletzt 2,7 Prozent zusammen. In den USA stockt die Erholung ebenfalls seit Dienstag. Marktexperte Thomas Altmann von QC Partners sieht weiter steigende Zinsen ungebrochen als "große Sorge der Aktienanleger".

"Die Unruhe werden wir wohl auch zum Wochenschluss nicht los. Nach den kleinen Hoffnungszeichen zu Beginn der Woche ist der Markt wieder in seinem derzeit leider normalen Fahrwasser angekommen", schrieb am Morgen das Bankhaus Metzler. "Da die Konjunkturagenda heute beiderseits des Atlantiks so gut wie leer ist, können sich die Anleger einmal mehr reflektieren und bereits über die Ausrichtung für die neue Handelswoche nachdenken." Neben der Berichtssaison wartet dann am Donnerstag der nächste Zinsentscheid der EZB als großes Highlight.

An diesem Freitag sind auch Schwankungen wegen des kleinen Verfalltags möglich. "Es ist außergewöhnlich, dass der Oktober-Verfall für so viel Aufsehen sorgt und für so viel Marktbewegung sorgen kann", sagte Altmann. "Normalerweise ist das den Quartalsterminen vorbehalten." Große Positionen, die nahe am Marktniveau liegen und entsprechend für Bewegung sorgen könnten, liegen dem Experten zufolge bei 12 650 und 12500 Punkten.

Einzelwerte im Überblick

Negatives zur Dax-Entwicklung dürfte zu Wochenschluss die Adidas-Aktie wegen einer erneut gekappten Prognose beitragen. Wegen teils hausgemachter Probleme in China, einer schleppenden Nachfrage in vielen Ländern und steigender Kosten senkte der Sportartikelkonzern seine Ziele für 2022 bereits zum dritten Mal. Die Papiere sackten daraufhin auf Tradegate um 6,5 Prozent unter ihren Xetra-Schlusskurs und steuern damit auf ein Mehrjahrestief zu. In den zehn Jahren der Beobachtung des Sportartikelsektors sei die Stimmung nie so negativ gewesen, sagte die JPMorgan-Expertin Chiara Battistini.

Besser ergeht es wohl der Aktie von PNE Wind, die vor dem offiziellen Xetra-Handel um 5,8 Prozent hochspringt. Der von Morgan Stanley kontrollierte Hauptaktionär Photon Management beabsichtigt, Vorgespräche mit potenziellen Interessenten zu führen. Bei Anlegern sorgt dies für Kursfantasie: Sollte die gesamte Beteiligung an einen Erwerber veräußert werden, wäre damit wohl die Abgabe eines freiwilligen öffentlichen Übernahmeangebots oder eines Pflichtangebots verbunden.

Wall Street leicht im Minus

Die weiter steigenden Anleiherenditen haben die zeitweise deutliche Kurserholung am US-Aktienmarkt am Donnerstag ausgebremst. Der Leitindex Dow Jones Industrial drehte ins Minus und verlor zum Schluss 0,30 Prozent auf 30 333,59 Punkte. Für den marktbreiten S&P 500 ging es letztlich um 0,80 Prozent auf 3665,78 Punkte bergab und der technologielastige Nasdaq 100 sank um 0,51 Prozent auf 11 046,71 Punkte. Damit knüpften die Indizes an ihre schwache Vortagsentwicklung an, nachdem sie am Montag und Dienstag noch deutlich angezogen hatten

Asiens Börsen uneinheitlich

In Asien haben sich die wichtigsten Aktienmärkte am Freitag in unterschiedliche Richtungen bewegt - wobei sich die Ausschläge in Grenzen hielten. In Tokio gab der japanische Leitindex Nikkei 225 am Freitag leicht nach und steuert damit auf ein minimales Wochenminus zu. Auch in der chinesischen Sonderverwaltungszone Hongkong ging es zum Wochenabschluss etwas nach unten. Der dortige, technologielastige Leitindex Hang Seng gab zuletzt rund 0,4 Prozent nach - seit vergangenem Freitag ist das ein Minus von rund zwei Prozent. Nur etwas besser sah es am Freitag in Shanghai aus. Der chinesische CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten Unternehmen der Festlandbörsen, hielt sich zuletzt stabil. Auf Wochensicht gab der CSI 300 bislang ebenfalls rund zwei Prozent nach.

Renten

Bund-Future                       134,63                   -0,24%

Devisen: Eurokurs gibt etwas nach

Der Kurs des Euro ist am Freitag leicht gesunken. Am Morgen wurde die Gemeinschaftswährung bei 0,9766 US-Dollar gehandelt und damit etwas tiefer als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs zuletzt am Donnerstagnachmittag auf 0,9811 (Mittwoch: 0,9778) Dollar festgesetzt.

Im weiteren Tagesverlauf wird nicht mit stärkeren Impulsen beim Handel mit dem Euro gerechnet. Kurz vor dem Wochenende stehen kaum wichtige Konjunkturdaten auf dem Programm, die für mehr Kursbewegung sorgen könnten. Ähnlich wie der Euro stand auch das britische Pfund nur leicht unter Druck, nachdem die britische Premierministerin Liz Truss am Vortag ihren Rücktritt erklärt hatte und die konservative Tory-Partei eine schnelle Nachfolgelösung anstrebt.

Im Fokus der Anleger stand die Kursentwicklung des japanischen Yen. Am Vortag mussten für einen US-Dollar erstmals seit 1990 mehr als 150 Yen gezahlt werden. Die Yen-Schwäche hielt im frühen Freitagshandel an. Der Kurs zum Dollar wurde weiter über der Marke von 150 Yen gehandelt, was Spekulationen über ein erneutes Eingreifen der japanischen Regierung am Devisenmarkt zur Stützung des Yen verstärkte.

Euro/USD                            0,9770                   -0,16%

USD/Yen                             150,40                   0,17%

Euro/Yen                             146,93                   -0,01%

Ölpreise legen weiter zu

Die Ölpreise sind am Freitag weiter gestiegen. Im Vergleich zum Vortag fielen die Kursgewinne am Morgen aber nur noch gering aus. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent mit Lieferung im Dezember kostete am Morgen 92,76 US-Dollar. Das waren 38 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der US-Sorte West Texas Intermediate (WTI) mit Lieferung im November stieg um 0,38 Cent auf 84,89 Dollar.

Nach Einschätzung von Marktbeobachtern wurden die Ölpreise zuletzt durch den starken US-Dollar etwas ausgebremst. Kursgewinne beim Dollar verteuern den Rohstoff in Ländern außerhalb des Dollar-Raums, was die Nachfrage bremst und den Preis belastet. Im Verlauf der Woche konnten die Ölpreise nur zeitweise von einer allgemein freundlichen Stimmung an den Finanzmärkten profitieren. Am Freitag wurde der Brent-Preis für Rohöl aus der Nordsee etwa auf dem gleichen Niveau gehandelt, mit dem er am Montag in die Woche gestartet war.

Tendenziell lastet weiterhin die Sorge über ein Abflauen der Weltwirtschaft auf den Ölpreisen. Aus diesem Grund hat Nordsee-Öl seit Anfang Juni etwa ein Drittel an Wert verloren. Belastet haben unter anderem die hohe Inflation und stark steigende Zinsen, die sich immer stärker zu einer Bremse für die konjunkturelle Entwicklung entwickelten.

Brent                          92,94                +0,56 USD

WTI                            85,04                +0,53 USD

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ALLIANZ SE AUF 205 (214) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 170 (175) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BOFA SENKT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 215 (224) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN HEBT SAP AUF 'OVERWEIGHT' (NEUTRAL) - ZIEL 115 (105) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 185 (215) EUR - 'NEUTRAL'

- UBS SENKT ZIEL FÜR GRAND CITY PROPERTIES AUF 11,50 (17,50) EUR - 'BUY'

- UBS SENKT ZIEL FÜR LEG IMMOBILIEN AUF 85 (100) EUR - 'BUY'

- UBS SENKT ZIEL FÜR VONOVIA AUF 24 (36,50) EUR - 'BUY'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR COMMERZBANK AUF 8,60 (8,50) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/JPMORGAN HEBT ZIEL FÜR DEUTSCHE BÖRSE AUF 206 (204) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/LBBW SENKT ZIEL FÜR SARTORIUS AUF 440 (500) EUR - 'KAUFEN'

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR COCA-COLA AUF 63 (70) USD - 'OVERWEIGHT'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ORACLE AUF 75 (85) USD - 'HOLD'

- RAYMOND JAMES HEBT JUNIPER NETWORKS AUF 'STRONG BUY'

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR ZURICH AUF 532 (525) CHF - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS NIMMT GB GROUP MIT 'OVERWEIGHT' WIEDER AUF - ZIEL 700 PENCE

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 85 (95) SEK - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR GENERALI AUF 16 (17) EUR - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR JUST EAT TAKEAWAY.COM AUF 1450(1490) P - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR NOKIA AUF 5,30 (5,60) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 265 (281) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR RIO TINTO AUF 4300 (4500) PENCE - 'UNDERWEIGHT'

- BARCLAYS SENKT ZIEL FÜR TELEFONICA SA AUF 3,90 (4,10) EUR - 'EQUAL WEIGHT'

- BERENBERG HEBT SYNTHOMER AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 160 PENCE

- BERENBERG STARTET GRENERGY RENOVABLES MIT 'BUY' - ZIEL 35 EUR

- BOFA HEBT ZIEL FÜR VOLVO B AUF 208 (205) SEK - 'NEUTRAL'

- BOFA HEBT ZIEL FÜR YARA AUF 380 (350) NOK - 'UNDERPERFORM'

- CITIGROUP HEBT JUPITER FUND AUF 'NEUTRAL' (SELL) - ZIEL 95 (85) PENCE

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR HERMES AUF 1234 (1180) EUR - 'SELL'

- GOLDMAN NIMMT RENTOKIL INITIAL MIT 'NEUTRAL' WIEDER AUF - ZIEL 600 PENCE

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR L'OREAL AUF 440 (460) EUR - 'CONVICTION BUY LIST'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 230 (241) EUR - 'BUY'

- GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR ROCHE AUF 429 (446,5) CHF - 'CONVICTION BUY LIST'

- HSBC SENKT ASOS AUF 'REDUCE'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ERICSSON AUF 66 (80) SEK - 'HOLD'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR PERNOD RICARD AUF 215 (230) EUR - 'BUY'

- JPMORGAN SENKT DASSAULT SYSTEMS AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 33 (54) EUR

- JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR ASML AUF 690 (780) EUR - 'OVERWEIGHT'

- JPMORGAN SETZT WOOD GROUP AUF 'POSITIVE CATALYST WATCH'

- UBS HEBT ZIEL FÜR HERMES AUF 1518 (1382) EUR - 'BUY'

- UBS HEBT ZIEL FÜR YARA AUF 435 (390) NOK - 'NEUTRAL'

- WDH/JPMORGAN SENKT ZIEL FÜR NEL ASA AUF 10,00 (10,10) NOK - 'UNDERWEIGHT'

- WDH/RBC SENKT ZIEL FÜR VOLVO B AUF 201 (229) SEK - 'SECTOR PERFORM'

Termine Unternehmen

06:00 CHE: Sika AG, 9Monatszahlen

06:30 CHE: Rieter, Investor Update (9.00 h Call)

07:00 CHE: BB Biotech, Q3-Zahlen

07:00 CHE: Gurit, Q3-Umsatz

07:00 FRA: Renault, Q3-Zahlen

07:00 FRA: EssilorLuxottica, Q3-Umsatz

07:30 FIN: Stora Enso, Q3-Zahlen

07:30 FRA: Faurecia, Q3-Umsatz

07:30 SWE: Husqvarna, Q3-Zahlen

08:00 DEU: Metro, Jahresumsatz

08:00 DEU: Villeroy & Boch, 9Monatszahlen

08:00 GBR: Deliveroo, Q3-Umsatz

08:00 GBR: London Stock Exchange (LSE), Q3-Umsatz

13:00 USA: Schlumberger, Q3-Zahlen

13:00 USA: American Express, Q3-Zahlen

13:30 USA: Verizon Communications, Q3-Zahlen

16:00 USA: Walmart, außerordentliche Hauptversammlung

Termine Unternehmen ohne Zeitangabe

SWE: Telia Company AB, Q3-Zahlen

SWE: Autoliv, Q3-Zahlen

Termine Konjunktur

01:01 GBR: GfK Verbrauchervertrauen 10/22

01:30 JPN: Verbraucherpreise 09/22

08:00 GBR: Einzelhandelsumsatz 09/22

08:00 DEU: Fehlende finanzielle Mittel für angemessenes Heizen der Wohnung in Deutschland und in der EU, Jahr 2021

10:00 POL: Einzelhandelsumsatz 09/22

12:00 DEU: Bundesbank, Monatsbericht 10/22

16:00 EUR: Verbrauchervertrauen 10/22 (vorläufig)

EUR: Fitch Ratingergebnis Deutschland, Tschechien

EUR: S&P Ratingergebnis Großbritannien, Griechenland, Niederlande, Italien

EUR: Moody's Ratingergebnis Slowenien, Großbritannien

Sonstige Termine

09:00 DEU: Bundestag entscheidet über 200-Milliarden-Euro-Topf zur Finanzierung der geplanten Energiepreisbremsen

10:00 DEU: Online-Pk Paritätischer Gesamtverband zu Auswirkungen der aktuellen Preissteigerungen für die soziale Infrastruktur

DEU: Pk Bund der Steuerzahler zu Energiepreis-Abwehrschirm und reaktiviertem Wirtschaftsstabilisierungsfonds

+ 11.00 Pk Präsident des Bundes der Steuerzahler, Reiner Holznagel

DEU: UN stellen Bericht zu Klimaschutzplänen der einzelnen Staaten vor, Bonn

BEL: EU-Gipfel - 2. und letzter Tag, Brüssel

EUR: EU-Verkehrsminister sprechen über Zugverkehr und Energiekrise

Beim informellen Treffen der EU-Verkehrsminister stehen unter anderem Debatten über die Entwicklung des Eisenbahnverkehrs, Hochgeschwindigkeitsstrecken und die Energiekrise auf der Agenda.

+ 08.45 Ankunft

+ 16.00 PK

19:00 DEU: 33. "EuropaAbend" des AGA Unternehmensverbands, mit Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, Hamburg

Redaktion onvista/dpa-AFX

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