Weitere Zinserhöhung hängt von den Verbraucherpreisen ab

Vorbörse heute 10.11.2022: Rücksetzer beim Dax zeichnet sich ab – US-Verbraucherpreise im Mittelpunkt

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Nach dem Rückschlag an der Wall Street zur Wochenmitte zeichnet sich auch im Dax am Donnerstag ein Rücksetzer ab. Eine Stunde vor dem Xetra-Start deutet der X-Dax als außerbörslicher Indikator für den Leitindex Verluste von 0,4 Prozent auf 13 616 Punkte an. Bereits tags zuvor hatte die Erholungsrallye auf dem höchsten Niveau seit Mitte August eine Pause eingelegt. Nun steht die 200-Tage-Linie wieder auf dem Prüfstand, die am Dienstag erstmals seit Januar überwunden worden war. Sie gilt als Indikator für den längerfristigen Trend. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 wird am Donnerstag ebenfalls im Minus erwartet.

Nach den US-Zwischenwahlen in der Mitte der Präsidentschaft von Joe Biden rücken am Donnerstag die US-Verbraucherpreise in den Fokus. "Die Teuerung dürfte etwas gesunken sein und damit die Signale der Fed von letzter Woche unterstützen, die auf ein etwas langsameres Tempo beim Zinszyklus deuten", schrieb Commerzbank-Devisenexpertin Antje Praefcke. Der Höhepunkt der Inflation dürfte erreicht sein, zurückgehen werde sie aber wohl nur langsam.

Sollte die Inflation allerdings wider Erwarten nicht gesunken oder gar gestiegen sein, wären Spekulationen auf ein höheres Maximum des Fed-Leitzinses sowie noch einmal einen großen Zinsschritt im Dezember die Folge, so Praefcke. Stephen Innes von SPI Asset Management geht am Aktienmarkt weiter von hohen Schwankungen aus. Die entscheidende Frage sei, Erreicht die US-Zinswende ihren Höhepunkt oder nicht?

Berichtssaison geht weiter

Derweil bekommen die Anleger von den Unternehmen noch einmal einen Strauß an Quartalsberichten. Die Allianz hat bereits am Vorabend Geschäftszahlen vorgelegt und das operative Gewinnziel nach oben präzisiert. Von Anlegern wurde dies vorbörslich honoriert. Die Telekom steckte sich sogar höhere Ziele. T-Aktien befinden sich allerdings bereits auf dem höchsten Niveau seit 2001 als bester Dax-Wert 2022 mit plus 21 Prozent. Sie gaben etwas nach.

Der Energiekonzern RWE hat derweil seinen Ausblick nach guten Zahlen nur bestätigt, was bei Börsianern zunächst für etwas Ernüchterung sorgte. Der Düngerkonzern K+S wurde für enttäuschte Erwartungen sogar besonders abgestraft. Gleiches gilt für LEG Immobilien - allerdings nicht wegen der Ergebnisse. Die Düsseldorfer wollen sich künftig nicht mehr an der branchenüblichen Ergebniskennziffer FFO I orientieren, was für Irritationen sorgte

Deutliche Verluste an der Wall Street

Die US-Aktienmärkte haben nach der jüngsten Rally den Rückwärtsgang eingelegt. Börsianer führten die klaren Verluste auf die ersten Ergebnisse der Zwischenwahlen in den USA, enttäuschende Unternehmenszahlen sowie die jüngsten Verwerfungen bei Kryptowährungen zurück. Der Bitcoin fiel erstmals seit 2020 unter die Marke von 17 000 US-Dollar. Der Dow Jones Industrial bröckelte am Mittwoch im Handelsverlauf langsam aber stetig ab und schloss nahe seines Tagestiefs mit einem Minus von 1,95 Prozent bei 32 513,94 Punkten. Im Blick standen die Zwischenwahlen, die sogenannten Midterms. Ersten Ergebnissen zufolge blieb die zunächst erwartete Erfolgswelle der Republikaner aus.

Kursverluste in Asien         

 Die wichtigsten Aktienmärkte in Asien haben am Donnerstag schwächer tendiert. Die Kursverluste an den US-Aktienmärkten dämpften die Stimmung auch in Asien. Insbesondere Technologiewerte schwächelten. In Japan schloss der Tokioter Leitindex Nikkei 225 ein Prozent tiefer. Der CSI-300-Index mit den 300 wichtigsten chinesischen Unternehmen an den Festlandbörsen in China büßte zuletzt 1,3 Prozent ein. Der Hang-Seng-Index der Sonderverwaltungszone Hongkong sank um 2,1 Prozent.

Renten

Bund-Future                    138,58          0,12%\°

Devisen: Euro knapp über Dollar-Parität

Der Euro hat am Donnerstag knapp über der Parität zum US-Dollar notiert. Am Morgen kostete die Gemeinschaftswährung 1,0035 Dollar und damit etwas mehr als am Vorabend. Die Europäische Zentralbank (EZB) hatte den Referenzkurs am Mittwochnachmittag auf 1,0039 Dollar festgesetzt.

Im Tagesverlauf richten sich die Blicke auf Inflationsdaten aus den USA. Die Regierung veröffentlicht Zahlen zu den Verbraucherpreisen für Oktober. Analysten erwarten im Schnitt, dass sich die hohe Inflation leicht abschwächt. Kommt es so, würde dies die allgemeine Erwartung einer etwas sachteren geldpolitischen Straffung durch die US-Notenbank stützen.

Die Federal Reserve hat ihre Leitzinsen zwecks Bekämpfung der Inflation schon stark angehoben. Um die Wirtschaft nicht zu überfordern, hat sie aber zuletzt ein etwas gemächlicheres Tempo in Aussicht gestellt.

Euro/USD                                        1,0036                        0,26      

USD/Yen                             146,1395                               -0,27                      

Euro/Yen                             146,6655                               -0,01\°

Ölpreise bewegen sich wenig

Die Ölpreise haben sich am Donnerstag im frühen Handel zunächst kaum von der Stelle bewegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent kostete am Morgen 92,53 US-Dollar. Das waren 12 Cent weniger als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) fiel um 18 Cent auf 85,65 Dollar.

Gedämpft wird die Stimmung am Ölmarkt vor allem durch die Corona-Lage in China. Nach neuerlichen Ausbrüchen drohen weitere Gegenmaßnahmen, die die zweitgrößte Volkswirtschaft der Welt zusätzlich belasten würden. Die strikte Virus-Politik der chinesischen Führung gehört seit längerem zu den größten wirtschaftlichen Belastungsfaktoren.

Neue Lagerdaten aus den USA übten zusätzlichen Preisdruck auf. Wie am Mittwochnachmittag bekannt wurde, sind die landesweiten Rohölvorräte auf den höchsten Stand seit Mitte 2021 gestiegen. Hohe Bestände drücken in der Regel die Rohölpreise, da sie auf einen Angebotsüberhang hindeuten.

Brent                              92,50           -0,14 USD

WTI                                85,66           -0,17 USD\°

Umstufungen von Aktien

- BARCLAYS HEBT ZIEL FÜR SIEMENS HEALTHINEERS AUF 64 (62) EUR - 'OVERWEIGHT'

- BERENBERG HEBT ZIEL FÜR NEXUS AUF 58 (52) EUR - 'HOLD'

- BERNSTEIN HEBT PORSCHE SE AUF 'MARKET-PERFORM' (UNDERPERFORM) - ZIEL 60 EUR

- BOFA HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 306 (300) EUR - 'BUY'

- BOFA SENKT ZIEL FÜR EON AUF 11 (12) EUR - 'BUY'

- BOFA SENKT ZIEL FÜR FRAPORT AUF 63 (69) EUR - 'BUY'

- DEUTSCHE BANK RESEARCH SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 150 (165) EUR - 'BUY'

- HSBC HEBT BILFINGER AUF 'BUY' (HOLD) - ZIEL 37 (32) EUR

- HSBC SENKT COVESTRO AUF 'HOLD' (BUY) - ZIEL 40 (48) EUR

- JEFFERIES HEBT ZIEL FÜR MUNICH RE AUF 320 (280) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR EVOTEC AUF 34 (38) EUR - 'BUY'

- JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR SIXT-STÄMME AUF 100 (115) EUR - 'HOLD'

- WDH/GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 137 (115) EUR - 'NEUTRAL'

- WDH/GOLDMAN SENKT ZIEL FÜR EON AUF 10,75 (11,00) EUR - 'BUY'

- WDH/JEFFERIES SENKT ZIEL FÜR ADIDAS AUF 140 (170) EUR - 'BUY'

- WDH/JPM SENKT SIEMENS-HEALTHINEERS-ZIEL AUF 62,10 (63,10) EUR - 'OVERWEIGHT'

- WDH/DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR WALT DISNEY AUF 120 (145) USD - 'KAUFEN'

- JPMORGAN SENKT ROBLOX AUF 'NEUTRAL' (OVERWEIGHT) - ZIEL 35 (53) USD

- UBS SENKT ALTRIA AUF 'SELL' (NEUTRAL) - ZIEL 38 (43) USD

- BARCLAYS STARTET ASTON MARTIN MIT 'OVERWEIGHT' - ZIEL 175 PENCE

- CREDIT SUISSE HEBT DRAX GROUP AUF 'NEUTRAL' (UNDERPERFORM) - ZIEL 570 (625) P

- CREDIT SUISSE HEBT ZIEL FÜR INTESA SANPAOLO AUF 2,20 (2) EUR - 'NEUTRAL'

- GOLDMAN HEBT ZIEL FÜR IBERDROLA AUF 12,50 (12) EUR - 'BUY'

- KEEFE, BRUYETTE & WOODS HEBT ST JAMES'S PLACE AUF 'OUTPERFORM'

- OPPENHEIMER HEBT CNH INDUSTRIAL AUF 'OUTPERFORM'

- WDH/DZ BANK SENKT FAIREN WERT FÜR TELEFONICA SA AUF 3,80 (4,60) EUR - 'HALTEN'

- WDH/NUMIS SENKT ASHMORE GROUP AUF 'REDUCE' (HOLD) - ZIEL 185 (200) PENCE

Redaktion onvista/dpa-AFX

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