Börse am Morgen: Dax-Bullen bleiben am Ball - Inflationsdaten beflügeln

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Der deutsche Leitindex Dax setzte den freundlichen Handelsstart ins neue Kalenderjahr auch am Mittwoch weiter fort und kletterte über die Marke von 14.350 Punkten.

Leicht unter den Erwartungen vermeldete Inflationsdaten aus Frankreich sorgten europaweit für ein Aufatmen bei den Anlegern, der Eurostoxx 50 legte ebenfalls über 1 Prozent zu in der ersten Handelsstunde.

Inflationsdaten sorgen für bessere Laune

Rückenwind erhalten die Börsen von tendenziell sinkenden Zinsen an den Kapitalmärkten. So gab es jüngst gewisse Entspannungssignale mit Blick auf die hohe Inflation. Nachdem am Dienstag die deutschen Verbraucherpreise für den Dezember eine weitere Verlangsamung der Teuerung auf hohem Niveau belegt hatten, zeigten die am Mittwoch veröffentlichten französischen Verbraucher- sowie die deutschen Importpreise in die gleiche Richtung.

Zudem fielen die Einkaufsmanagerindizes für den spanischen und italienischen Dienstleistungssektor im Dezember besser als erwartet aus. Dazu stehen noch die Einkaufsmanagerindizes weiterer Euroländer sowie für den Währungsraum insgesamt auf der Agenda.

Durchwachsene US-Vorgaben

Die Vorgaben aus Übersee fielen derweil durchwachsen aus. In New York machte der US-Leitindex Dow Jones Industrial seinen Verlust bis zum Handelsende fast noch wett, während der technologielastige Nasdaq 100 schwächer schloss. An den asiatischen Handelsplätzen fehlte ebenfalls eine gemeinsame Richtung.

Grenke im Fokus

Unternehmensseitig standen am hiesigen Markt Grenke und DIC Asset  aus dem Nebenwerte-Index SDax  im Fokus. Die Grenke-Titel gewannen an der Indexspitze knapp sechs Prozent und setzten damit die Erholung der vergangenen Tage. Mit einem Neugeschäftsvolumen von 2,3 Milliarden Euro erreichte der Leasingspezialist 2022 das obere Ende der im Oktober angehobenen Zielspanne. Ein Händler merkte hierzu an, dass sich das Wachstum beschleunige, allerdings bei einer geringeren Profitabilität. Das Analysehaus Pareto Securities sprach von starken Neugeschäftszahlen für das Schlussquartal.

Die zuletzt ebenfalls erholten Anteilsscheine von DIC Asset  legten um über ein Prozent zu, obwohl der Gewerbeimmobilien-Spezialisten im vergangenen Jahr gerade so das untere Ende seiner Zielspanne für Immobilienverkäufe geschafft hat. Erst im November hatte das Unternehmen seine Ergebnisprognose für 2022 wegen erwarteter geringerer Transaktionen und Immobilienmanagement-Erträge gesenkt. Die rasant gestiegenen Zinsen trafen insbesondere Immobilienunternehmen schwer, da die Finanzierungskosten nach oben schnellten.

Im Dax lagen die Aktien des Technologiekonzerns Siemens mit plus anderthalb Prozent lediglich im Mittelfeld. Das US-Analysehaus Bernstein Research hatte sie hochgestuft und bewertet sie nun mit "Market-Perform". Eine Normalisierung der Ergebnisse nach der Corona-Pandemie sei bei den meisten Investitionsgüterherstellern eine Tatsache und weniger eine Ansichtssache, schrieb Experte Nicholas Green in einem Branchenausblick. Die zahlreichen konjunkturellen Widrigkeiten des vergangenen Jahres und auch die Aussicht auf mehrere Quartale mit schwachen Auftragseingängen dürften in den Kursen eingepreist sein. (mit Material von dpa-AFX) 

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