Börse am Morgen: Dax mit ruhigem Start – United Internet plant Aktienrückkauf

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Vor wichtigen US-Konjunkturdaten haben die Anleger am deutschen Aktienmarkt zur Wochenmitte erst einmal nur zaghaft zugegriffen. In den ersten Handelsminuten stieg der Dax um 0,37 Prozent auf 15.436 Punkte. Damit verharrt der deutsche Leitindex zwar in der Konsolidierungsspanne der vergangenen zwei Wochen, aus der er am Donnerstag einen letztlich erfolglosen Ausbruchsversuch gewagt hatte, er bleibt aber auch in Sichtweite seines höchsten Stands seit über einem Jahr.

United Internet will eigene Aktien zurückkaufen - Kurs zieht an

Der Internetdienstleister und Telekomkonzern United Internet will für knapp 300 Millionen Euro eigene Aktien zurückkaufen. Dabei können Aktionäre bis zu 13,9 Millionen Aktien zu einem Preis von 21 Euro an das Unternehmen zurückgeben, wie United Internet am Dienstagabend überraschend in Montabaur mitteilte. Der Schlusskurs im Xetra-Hauptgeschäft am Dienstag hatte bei rund 19,67 Euro gelegen. Die United-Internet-Aktie legte am Freitagvormittag kräftig zu. Mit einem Plus von 4,3 Prozent kostete ein Schein 20,50 Euro.

Goldman-Sachs-Analyst Yemi Falana rechnete damit, dass die Ankündigung wohlwollend von den Aktionären aufgefasst werde. Das Volumen liege deutlich über den Erwartungen an einen etwaigen Aktienrückkauf. United Internet selbst gehe davon aus, dass die Aktie unterbewertet sei und nicht den tatsächlichen Wert des Unternehmens darstelle.

Wie United Internet weiter mitteilte, beläuft sich das Volumen des öffentlichen Aktienrückkaufs damit auf knapp 292 Millionen Euro. Weitere Einzelheiten des öffentlichen Angebotes waren zunächst unklar.

Zudem kündigte der Konzernvorstand an, zwei Millionen eigene Aktien einzuziehen und das Grundkapital leicht zu reduzieren. Dieses solle mit 192 Millionen Euro dann zwei Millionen Euro niedriger ausfallen. Der anteilige Betrag des Grundkapitals der ausgegebenen Aktien solle bei einem Euro je Papier bleiben. Der Einzug der Papiere erhöht die prozentuale Beteiligung der United-Internet-Aktionäre. United Internet wird danach noch knapp 5,3 Millionen eigene Anteile halten, was rund 2,75 Prozent des Grundkapitals entspricht.

Personaldienstleister Amadeus Fire verfehlt Gewinnziel wegen Krankheitswelle

Der Personaldienstleister Amadeus Fire hat im vergangenen Jahr wegen einer Krankheitswelle im Schlussquartal seine Ergebnisprognose nicht erreicht. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen legte zwar 2022 um 2,4 Prozent auf 68 Millionen Euro zu und erreichte damit einen Höchststand, wie das Unternehmen am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen in Frankfurt mitteilte.

Allerdings hatte sich der im SDax notierte Anbieter zuletzt noch mindestens 70 Millionen Euro operatives Ergebnis vorgenommen. In der Sparte Personaldienstleistungen belastete dem Konzern zufolge eine deutschlandweite, außergewöhnlich starke Krankheitswelle, die demzufolge über drei Millionen Euro Umsatz und Ergebnis kostete. Der Umsatz stieg im Gesamtjahr um 9,3 Prozent auf gut 407 Millionen Euro. Detaillierte Jahreszahlen sowie die Prognose für das laufende Jahr legt Amadeus Fire am 21. März vor.

Großbritannien: Hohe Inflation geht weiter zurück

Die Teuerung in Großbritannien geht weiter zurück, befindet sich allerdings immer noch auf hohem Niveau. Im Januar lagen die Verbraucherpreise 10,1 Prozent über dem Stand im Vorjahresmonat, wie das Statistikamt ONS am Mittwoch in London mitteilte. Im Dezember hatte die Teuerung 10,5 Prozent betragen. Der Rückgang der Rate fiel stärker aus als Analysten im Schnitt mit 10,3 Prozent erwartet hatten.

Im vergangenen Oktober hatte die Inflationsrate mit 11,1 Prozent einen rund 41-jährigen Höchststand markiert, seither geht sie zurück. Für Entlastung sorgte zu Jahresbeginn die Preisentwicklung von Kraftstoffen und im Gastronomiebereich. Dagegen deutete die Preistendenz bei Alkohol- und Tabakprodukten nach oben.

Die britische Notenbank stemmt sich seit längerem gegen die hohe Inflation. Seit Ende 2021 hat sie ihren Leitzins um fast vier Prozentpunkte angehoben. Zuletzt kam an den Finanzmärkten jedoch die Frage auf, ob die Bank of England bald eine Zinspause einlegen könnte.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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