Dax Tagesrückblick: Neues Jahreshoch zum Wochenschluss - Bankwerte gefragt

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Nach einer eher lethargischen ersten Handelshälfte kletterte der deutsche Leitindex am Nachmittag auf ein neues Wochen- und damit auch ein neues Jahreshoch bei 15.841 Punkten. In den letzten beiden Handelsstunden gab es dann kleinere Gewinnmitnahmen zum Wochenschluss, der Index ging bei 15.807 Punkten mit einem Plus von 78 Punkten oder 0,5 Prozent aus dem Handel.

  Am Nachmittag nahmen schwächere US-Börsen etwas den Schwung aus den Kursen. Starke Geschäftszahlen von US-Banken stützten, teils überraschend positive US-Konjunkturdaten dämpften andererseits etwas die Hoffnung auf eine baldige Zinspause der US-Notenbank. Zudem forderte Fed-Direktor Christopher Waller eine weitere Verschärfung der US-Geldpolitik, da die Inflation immer noch sehr hoch sei und der Arbeitsmarkt sehr robust.

Am Ende des Tages gewann der EuroStoxx 50 0,63 Prozent auf 4390,75 Punkte. Auf Wochensicht steht für das Leitbarometer der Eurozone damit ein Plus von 1,9 Prozent zu Buche. Der französische Cac 40 setzte auch am Freitag seine Rally mit einem weiteren Rekordhoch fort und schloss mit plus 0,52 Prozent auf 7519,61 Punkten. Für den britischen FTSE 100 ging es mit einem Zuwachs von 0,36 Prozent auf 7871,91 Zählern ins Wochenende.

Bankwerte im Fokus

Die starken Zahlen von US-Banken wie JPMorgan und Citigroup  beflügelten auch den europäischen Bankensektor, der die Stoxx-600-Branchenübersicht mit einem Plus von drei Prozent anführte. Im EuroStoxx nahmen Bankenwerte die vorderen Plätze ein: Santander und ING gewannen jeweils 3,8 Prozent. Intesa Sanpaolo und BNP Paribas  folgten mit ähnlich hohem Zuwachs.

Commerzbank und Deutsche Bank waren mit Zugewinnen von 4,94 und 4,28 Prozent wenig überraschend die Tagesgewinner im DAX40 Index, Deutsche Börse, Siemens Healthineers und MTU Aero Engines zierten mit Verlusten von jeweils circa 1,60 Prozent das Tabellenende zum Wochenschluss.

Gute Zahlen von Hermes ließen die tags zuvor sehr starken Luxuswerte nochmals steigen. Nach den viel umjubelten Zahlen von Branchenprimus LVMH  war der Überraschungseffekt aber nicht mehr ganz so groß. Die wieder anziehende Nachfrage aus China hatte Hermes einen starken Jahresstart beschert. Dabei waren das Bekleidungs- und Accessoires-Segment sowie das Uhren-Geschäft überdurchschnittlich gewachsen. Die Hermes-Aktien zogen um 1,5 Prozent an, auch Kering und LVMH waren nochmals gefragt.

Rohöl mit viertem Wochengewinn in Folge

Die Ölpreise haben am Freitag leicht zugelegt. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juni kostete zuletzt 86,39 US-Dollar. Das waren 30 Cent mehr als am Vortag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Lieferung im Mai stieg um 58 Cent auf 82,73 Dollar.Am Vormittag (MESZ) wurde bekannt, dass die Internationale Energieagentur (IEA) im Lauf des Jahres mit einem Rückgang des Angebots auf dem Weltmarkt rechnet. Eine ab Mai angekündigte Kürzung der Ölproduktion durch Länder der Opec+ dürfte das Angebot demnach zum Ende des Jahres um 0,4 Millionen Barrel pro Tag senken.

Dagegen hat die IEA die Prognose für die weltweite Rohöl-Nachfrage im laufenden Jahr kaum verändert. Der Interessenverband führender Industriestaaten rechnet mit einer globalen Nachfrage von durchschnittlich 101,9 Millionen Barrel pro Tag, wie aus dem Monatsbericht hervorgeht. Das sind 0,1 Millionen weniger als zuletzt erwartet. Der sich am Nachmittag deutlich erholende US-Dollar hat die Ölpreise nur kurzzeitig belastet. Mit den leichten Gewinnen steuern die Ölpreise auf die vierte Woche infolge mit höheren Notierungen zu. Marktbeobachter sprachen von der längsten Aufwärtsbewegung seit Juni.

Der Preis für Brent-Öl hat seit Montag um etwa zwei Dollar je Barrel zugelegt. Wichtiger Preistreiber am Ölmarkt bleibt die angekündigte Förderkürzung zahlreicher Ölstaaten der Opec+. In der Ölallianz sind Opec-Mitglieder und andere wichtige Förderstaaten zusammengeschlossen, darunter Russland.  (mit Material von dpa-AFX)

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