Dax Tagesrückblick: Erholung zum Wochenschluss - BMW mit Dividendenabschlag und neuer Auftrag für Rheinmetall?

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Der deutsche Leitindex die gestern am späten Nachmittag begonnene Kurserholung am Vormittag fortsetzen, ein Ausbruch über den Widerstand der vergangenen tage um 15.980 Punkte gelang allerdings nicht. Am Ende des Tages stand ein Plus von gut 80 Punkten oder 0,5 Prozent auf 15.913 Punkte zu Buche.

Gestützt wurde die leicht positive Stimmung durch freundliche US-Börsen und Gespräche zwischen den USA und China. Inmitten großer Spannungen gab es zwischen hochrangigen Vertretern aus beiden Regierungen nach längerer Funkstille wieder ein Treffen. Laut dem Weißen Haus wurden "offene, sachliche und konstruktive Gespräche" geführt. Unsicherheitsfaktoren wie etwa die Diskussionen in den USA um die Anhebung der Schuldenobergrenze, Rezessionssorgen oder auch der US-Bankensektor bestehen zugleich aber fort.

Die Bewegungsarmut im Dax bleibe trotz allem weiterhin die "große Konstante" und die Handelsumsätze seien unterdurchschnittlich, sagte Portfoliomanager Thomas Altmann. Die Hoffnung, dass die Berichtssaison neuen Schwung bringen könnte, habe sich nicht erfüllt, selbst wenn zumindest auch keine abnehmende Risikobereitschaft zu beobachten sei. Seit gut einem Monat schon bewegt sich das deutsche Börsenbarometer in einem Schwankungsbereich von rund 400 Punkten. Unterstützung gibt es knapp unterhalb von 15 700 Punkten. Auf der anderen Seite aber liegt die psychologisch wichtige Marke von 16 000 Punkten wie ein Deckel auf dem Weg zum Rekordhoch bei rund 16 290 Punkten.

BMW Ex-Dividende gehandelt

BMW war heute mit einem Tagesminus von über 8 Prozent größter Verlierer im deutschen Börsenbarometer. Der Grund - der heutige Dividendenabschlag. BMW zahlt seinen Aktionären eine Dividende von 8,50 EUR. Wer die Aktie bis gestern im Depot hatte, wird die Dividende erhalten, die am 16. Mai den Aktionären gutgeschrieben wird.

Siemens Energy und Rheinmetall gefragt

Siemens Energy und Rheinmetall waren mit Zugewinnen von über 3 Prozent Tagesgewinner im DAX40 zum Wochenausklang. Siemens Energy berichtet in der kommenden Handelswoche seine Quartalszahlen für das abgelaufene Trimester.

Rheinmetall winkt wohl ein neuer Großauftrag: Ende des Monats könnte ein Auftrag über 18 Leopard 2 als Ersatz für die in die Ukraine geschickten Panzer genehmigt werden, meldete Bloomberg am Freitag mit Berufung auf Insider. Im Gespräch sei auch eine Option über 105 weitere Panzer. Das Gesamtvolumen läge dann bei rund 2,9 Milliarden Euro.

Ölpreise auf Stabilisierungskurs

Nach den merklichen Abschlägen am Vortag haben sich die Ölpreise am Freitag stabilisiert. Zuletzt kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli 74,14 US-Dollar. Das waren 16 Cent mehr als am Donnerstag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juni-Lieferung stieg um 23 Cent auf 71,10 Dollar.

An den Finanz- und Rohstoffmärkten herrscht Skepsis über die Konjunkturentwicklung. Für die weltgrößte Volkswirtschaft USA wird im Laufe des Jahres eine Rezession befürchtet. Die zweitgrößte Wirtschaftsnation China erholt sich zwar, allerdings uneinheitlich. Während die Dienstleister wachsen, gibt es Probleme in der energieintensiven Industrie. Die Erdölpreise werden durch diesen Konjunkturpessimismus belastet.

Laut den Rohstoffexperten der Commerzbank zeichnet sich für das zweite Halbjahr eine deutliche Unterversorgung des Marktes ab. "Diese dürfte aufgrund der ab Mai geltenden freiwilligen Produktionskürzungen einiger OPEC-Länder sogar noch größer ausfallen, selbst wenn man für den Irak keine weitere Drosselung mehr unterstellt", heißt es in einem Kommentar. Das sich abzeichnende "beträchtliche" Angebotsdefizit spreche für steigende Ölpreise im Jahresverlauf.  (mit Material von dpa-AFX)

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