Dax Tagesrückblick: Gewinnmitnahmen nach gutem Start - Zalando unter Druck

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Der deutsche Leitindex startete am Morgen zunächst erneut sehr bullisch in die neue Handelswoche und notierte am Vormittag zeitweise nördlich der 16.100er Marke bevor erste Gewinnmitnahmen einsetzten nach der jüngsten Erholungsrally.

Nach dem schwächer als erwartet ausgefallenen ISM Index für den US-Servicesektor bekam der Index dann nach 16 Uhr größeren Verkaufsdruck und brachte die am Vormittag avisierte Korrektur. Zudem stellte die Präsidentin der Europäischen Zentralbank (EZB), Christine Lagarde, vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments weitere Leitzinserhöhungen in Aussicht, dies belastete am Nachmittag zusätzlich.

Am Ende des Tages stand im Dax ein Minus von 0,54 Prozent auf 15.963 Punkte zu Buche, der MDAX verlor 0,59 Prozent auf 27.104 Punkte.

Telekom auf Erholungskurs

Die Aktie der Deutschen Telekom konnte sich nach den heftigen Kursverlusten vom vergangenen Freitag heute etwas erholen und war mit einem Zugewinn von knapp 1,6 Prozent Tagesgewinner im Dax, knapp gefolgt von Porsche Holding mit + 1,5 Prozent.

 Nachrichten über eine mögliche Konkurrenz durch Amazon in den USA hatten den Telekom-Sektor am Freitag massiv belastet, egal ob die Unternehmen in den USA aktiv sind oder nicht. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg mit Verweis auf Insider berichtete, prüft der Internethändler ein Mobilfunkangebot für seine Prime-Kunden in den USA. Ein Amazon-Sprecher erklärte jedoch, dass dieses Thema derzeit nicht auf der Agenda steht.

Zalando Tagesverlierer

Die Aktien von Zalando gerieten nach einer kritischen Studie der Bank JPMorgan unter Verkaufsdruck und "zierten" mit einem Tagesminus von über 3,5 Prozent das Tabellenende im deutschen Leitindex.

Analystin Georgina Johanan blickt skeptisch auf die Geschäftsentwicklung des Online-Modehändlers. Internet-Zugriffsdaten und Indikatoren für die Markendynamik belegen der Expertin zufolge für den Mai eine nachlassende Geschäftsdynamik in Deutschland.

Ölpreise ziehen an - Saudis kürzen die Produktion

Die Ankündigung einer deutlichen Förderkürzung durch Saudi-Arabien hat die Ölpreise am Montag gestützt. Am späten Nachmittag kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im August 77,17 US-Dollar. Das waren 1,04 Dollar mehr als am Freitag. Der Preis für ein Barrel der amerikanischen Sorte West Texas Intermediate (WTI) zur Juli-Lieferung stieg um 87 Cent auf 72,61 Dollar.

Die Reaktionen am Ölmarkt hielten sich jedoch in Grenzen. Zeitweise deutlichere Aufschläge gaben die Ölpreise wieder ab. Nach einer turbulenten Opec-Sitzung kündigte der Ölriese Saudi-Arabien am Sonntag eine einseitige Kürzung seiner Produktion um eine Million Barrel je Tag zunächst für Juli an. Das Land führt die gut zwanzig Staaten der Opec+ gemeinsam mit Russland faktisch an. Man werde alles Notwendige tun, um Stabilität in den Markt zu bringen, sagte Energieminister Prinz Abdulaziz bin Salman nach der Sitzung. Im Gegensatz zu Saudi-Arabien und anderen Opec-Staaten könnten die Vereinigten Arabischen Emirate ihre Förderung im kommenden Jahr etwas anheben.

Der Beginn der Sitzung hatte sich um mehrere Stunden verzögert, weil es Diskussionen über die Förderquoten der afrikanischen Opec-Mitglieder gegeben haben soll. Die Opec-Länder hatten ihre Produktion bereits im vergangenen Jahr gedrosselt. Im April weiteten einige Opec-Länder, darunter Saudi-Arabien, die Kürzungen zur Überraschung vieler Experten dann aus. Hintergrund ist, dass die Erdölpreise wegen der schwächelnden Weltwirtschaft im Trend fallen.  (mit Material von dpa-AFX)

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