Börse am Morgen

Dax im frühen Handel erholt – Bilfinger steigert Gewinn – Talanx erhöht Prognose

onvista · Uhr
Quelle: 360b/Shutterstock.com

Der deutsche Aktienmarkt ist am Montag recht verhalten in die neue Woche gestartet. Der Leitindex Dax schaffte zuletzt ein Plus von fast 0,5 Prozent und erreichte 15.905 Punkte, nachdem er vorbörslich auf Tradegate unter die Marke von 15.800 Punkten rutschte.

Konjunktursorgen prägen aktuell weiterhin das Bild. So verschärfte sich in den vergangenen Tagen in China die Krise des Immobilienentwicklers Country Garden, der in Zahlungsschwierigkeiten steckt. Sie wirkt sich auch international negativ aus. Hinzu kommt aktuell die Unsicherheit, ob die US-Notenbank Fed den Leitzins noch weiter anheben wird im Kampf gegen die hohe Inflation.

Bilfinger steigert Gewinn erneut deutlich - Jahresziele bestätigt

Eine hohe Nachfrage hat dem Industriedienstleister Bilfinger auch im zweiten Quartal einen Schub gegeben. Insbesondere profitiere das Unternehmen von den wachsenden Märkten im Bereich der Energiewende. Gleichzeitig setze das Unternehmen seine Strategie und vor allem sein Effizienzprogramm um. Mit der Umstrukturierung in den USA liege Bilfinger im Zeitplan.

Die Nachfrage nach unseren Lösungen in unseren Kernindustrien ist auf hohem Niveau stabil, in einigen Bereichen nimmt sie weiter zu.

Thomas Schulz (Vorstandsvorsitzender)

Bilfinger will in den kommenden Jahren mit einer verschlankten Verwaltung sowie standardisierten Arbeitsabläufen effizienter werden. Jährlich sollen ab dem kommenden Jahr dadurch rund 55 Millionen Euro eingespart werden. Geplant ist auch der Abbau von 750 Stellen. Davon habe Bilfinger bereits bis Ende Juni 251 abgebaut, hieß es. Im Gegenzug fallen in diesem Jahr für das Programm 62 Millionen Euro Kosten an.

Quartalszahlen Q2/23 Bilfinger im Überblick

Mit mehr als einer Milliarde Euro ging ein fast so hohes Auftragsvolumen wie im Vorjahr ein. Das EBITDA konnte durch ein Sparprogramm gesteigert werden.

Bis 2024 soll die EBITDA-Marge früheren Angaben zufolge auf mindestens 5 Prozent steigen und in den nächsten drei bis vier Jahren dann auf sechs bis sieben Prozent klettern. Dabei will das Unternehmen jährlich um vier bis fünf Prozent wachsen. Im laufenden Jahr peilt der Konzern Erlöse von 4,3 bis 4,6 Milliarden Euro an, nach gut 4,3 Milliarden 2022.

Versicherer Talanx will Gewinnziel 2023 übertreffen

Der Versicherungskonzern Talanx legt nach einem Rekordgewinn im ersten Halbjahr die Latte für 2023 etwas höher. Trotz der noch ausstehenden Hurrikan-Saison dürfte der Konzerngewinn im laufenden Jahr die bisher angepeilten 1,4 Milliarden Euro übertreffen, teilte der im MDax gelistete Versicherer mit der Hauptmarke HDI am Montag in Hannover mit. Ein Grund dafür sind höhere Einnahmen: So soll der Versicherungsumsatz in diesem Jahr den Zielwert von 42 Milliarden Euro ebenfalls überschreiten.

Im ersten Halbjahr verdiente Talanx unter dem Strich 827 Millionen Euro und damit gut ein Fünftel mehr als ein Jahr zuvor. Im zweiten Quartal legte der Gewinn im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um elf Prozent auf 404 Millionen Euro zu. Dabei profitierte der Konzern von dem Gewinnsprung beim weltweit drittgrößten Rückversicherer Hannover Rück, an dem er gut die Hälfte der Anteile hält. In diesem Jahr berechnen große Versicherer ihre Geschäftszahlen erstmals nach den neuen Rechnungslegungsstandards IFRS 17 und IFRS 9. Die Vorjahreswerte wurden entsprechend angepasst.

Deutschland: Großhandelspreise geben vierten Monat in Folge nach

In Deutschland sind die Preise auf Großhandelsebene auch im Juli deutlich gesunken. Im Jahresvergleich gingen die Großhandelspreise um 2,8 Prozent zurück, wie das Statistische Bundesamt am Montag in Wiesbaden mitteilte. Es ist der vierte Rückgang in Folge. Im Juni hatte die Veränderungsrate gegenüber dem Vorjahresmonat bei minus 2,9 Prozent gelegen und im Mai bei minus 2,6 Prozent. Im Monatsvergleich sank das Preisniveau im Juli um 0,2 Prozent.

Im vergangenen Jahr waren die Preise im deutschen Großhandel noch stark gestiegen. Zeitweise ging es im Jahresvergleich um mehr als zwanzig Prozent nach oben, vor allem wegen der westlichen Sanktionen gegen Russland.

Ausschlaggebend für den aktuellen Preisrückgang ist die Entwicklung von Mineralölerzeugnissen wie Benzin, die im Juli 20,8 Prozent günstiger waren als vor einem Jahr. Rückläufig waren auch die Preise im Großhandel mit Altmaterial und Reststoffen, mit Getreide, Rohtabak, Saatgut und Futtermitteln, mit Erzen und Metallen sowie mit chemischen Erzeugnissen.

Redaktion onvista/dpa-AFX

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