Börse am Morgen

Börse am Morgen: Lethargie an den Märkten - Autoabsatz erholt sich - Handelskammer besucht China

onvista · Uhr (aktualisiert: Uhr)
Quelle: SergeiShimanovich/Shutterstock.com

In der ersten halben Stunde stieg der Dax um 0,5 Prozent auf sein derzeitiges Tageshoch bei 15.742 Punkten. Anschließend flachte der Kurs wieder etwas ab, rund eine Stunde nach Eröffnung notiert der Index mit einem Gewinn von 0,4 Prozent bei 15.728 Punkten.

Seit Wochen schon befindet er sich im Bereich zwischen 15.500 bis etwa 16.000 Punkten, und laut Jürgen Molnar, Kapitalmarktstratege bei Robomarkets ist zu befürchten, dass die Lethargie auch nach den Ergebnissen der US-Notenbank-Sitzung andauern wird.

"Der Grund für die aktuelle Zurückhaltung am Aktienmarkt darf nicht allein der Unsicherheit in Sachen Geldpolitik in die Schuhe geschoben werden", sagte Molnar. "Vielmehr gibt es - egal, ob Zinspause oder nicht - aktuell keinen wirklichen Grund, an der Börse auf große Einkaufstour zu gehen. Die konjunkturellen Indikatoren sprechen eine eindeutige Sprache, insbesondere in Europa und Deutschland stehen die Zeichen auf Rezession."

Der MDax gewann 0,64 Prozent auf 27 076,45 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 rückte um 0,15 Prozent auf 4.248,86 Punkte vor. 

Autoabsatz in der EU erholt sich weiter von Engpässen

Der Autoabsatz in der Europäischen Union erholt sich weiter deutlich von den Engpässen bei Komponenten aus dem vergangenen Jahr. Insgesamt wurden im August 787 626 Pkw neu zugelassen und damit 21 Prozent mehr als ein Jahr zuvor, wie der europäische Branchenverband Acea am Mittwoch in Brüssel mitteilte. Dabei fällt der August mit Blick auf Autoverkäufe in der Regel etwas schwächer aus. In diesem Jahr hat die Erholung hingegen weiter an Fahrt aufgenommen: Insgesamt sind die Autoverkäufe in den ersten acht Monaten des Jahres im Schnitt nämlich nur um 17,9 Prozent auf knapp 7,1 Millionen Autos gewachsen. Das sind allerdings immer noch knapp 2 Millionen weniger als im Vor-Corona-Jahr 2019. Die Knappheit an Elektronikchips und anderen Bauteilen hatte die Autoproduktion 2022 gebremst. 

Handelskammer setzt Hoffnung in China-Besuch von EU-Handelskommissar 

Die Europäische Handelskammer in China hat anlässlich des Besuchs von EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis die Hoffnung geäußert, dass wichtige Probleme für EU-Unternehmen zur Sprache kommen. "Meine Erwartung wäre, dass das historisch sehr hohe Handelsungleichgewicht zwischen Europa und China zur Sprache gebracht wird", sagte Kammer-Präsident Jens Eskelund am Mittwoch in Peking. Der Besuch Dombrovskis' sei richtig.

Eskelund ging davon aus, dass auch die in der vergangenen Woche angekündigte EU-Untersuchung wegen Chinas Unterstützung für Hersteller von Elektroautos besprochen wird. "Ich bin sicher, die chinesische Seite wird auch eine Reihe von Fragen an Europa haben". Die EU wirft China vor, den Preis dieser Autos mit hohen staatlichen Subventionen künstlich zu drücken, was den Markt verzerre. 

Commerzbank rechnet im Gesamtjahr mit noch etwas höherem Zinsüberschuss

Die Commerzbank rechnet im laufenden Jahr wegen der kräftig gestiegenen Zinsen offenbar mit einem noch etwas größeren Zinsüberschuss. Wie die Finanzchefin des Konzerns, Bettina Orlopp, am Dienstag auf einer Finanzkonferenz sagte, dürfte der Zinsüberschuss auf acht Milliaden Euro steigen. Zuletzt hatte der Konzern mindestens 7,8 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Commerzbank ist stark vom Privat- und Firmenkundengeschäft abhängig. Deshalb profitiert sie besonders von höheren Zinsen. 

BMW-Chef Zipse soll bis 2026 bleiben 

BMW-Chef Oliver Zipse steht laut einem Zeitungsbericht vor einer vorzeitigen Vertragsverlängerung. Wie das "Handelsblatt" (Mittwoch) unter Berufung auf Kreise berichtete, soll sein Vertrag auf einer Aufsichtsratssitzung kommende Woche um weitere zwei Jahre verlängert werden. Der 59-Jährige solle demnach bis Sommer 2026 an der Spitze des Dax -Konzerns bleiben. BMW wollte die Personalie auf Anfrage des Blatts nicht kommentieren. 

Berenberg belässt SMA Solar auf 'Hold' - Ziel 85 Euro 

Die Privatbank Berenberg hat die Einstufung für SMA Solar nach einem Treffen mit der Finanzchefin auf einer hausinternen Unternehmenskonferenz auf "Hold" mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Während sich die Managerin zuversichtlich zu den Chancen bei solaren Großanlagen geäußert habe, belasteten hohe Lagerbestände im Vertrieb weiterhin die kurzfristige Nachfrage, schrieb Analyst Lasse Stüben in einer am Mittwoch vorliegenden Studie. Es deute sich aber eine Normalisierung im dritten und vierten Quartal an. Zu Preisnachverhandlungen mit den Kunden dürfte es nicht kommen.

Delivery Hero erholt sich nach Kaufempfehlung 

Eine Kaufempfehlung von Hauck & Aufhäuser Investment Banking hat Delivery Hero am Mittwochmorgen weiter stabilisiert. Die Papiere des Essenslieferanten erholten sich um 5,8 Prozent auf 31,51 Euro. In der Vorwoche waren sie mit 28,64 Euro noch auf den tiefsten Stand seit Mai 2022 gefallen. 

Hauck & Aufhäuser-Analyst Christian Salis traut ihnen in seiner aktuellen Studie perspektivisch eine Rückkehr auf 65 Euro zu. Nach der Korrektur der Markterwartungen zu Jahresbeginn dürfte sich die Nachrichtenlage bessern, so der Experte. Der Effizienzplan werde umgesetzt und das Umsatzwachstum habe sich belebt. Im zweiten Halbjahr rechnet er mit einer deutlichen Verbesserung der Profitabilität. 

JPMorgan äußerte sich ebenfalls optimistisch, Analyst Marcus Diebel bestätigte bei einem Kursziel von 57 Euro sein "Overweight"-Votum.

onvista Redaktion/dpa-AFX

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