Dax Tagesrückblick

Minus 0,97 Prozent: Talfahrt des Dax geht weiter – Vonovia am Dax-Ende – Wall Street in Verlustzone

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Die Talfahrt des Dax geht weiter: Der deutsche Leitindex ging heute mit 15.255 Punkten aus dem Handel, was ein Minus von 0,97 Prozent entspricht. Besonders tragisch: das Chartbild ist eingetrübt. Der Dax ist unter die die viel beachteten 200-Tage-Durchschnittslinien, die die langfristigen Trends beschreiben.

Dass es sich damit nur um eine Falle für die potenziellen Verkäufer handelt und die Schwächephase schnell wieder beendet wird, sei eher unwahrscheinlich, schrieb Marktanalyst Jochen Stanzl vom Handelshaus CMC Marktes. Falls in den kommenden Tagen keine Welle an Käufen mit einem starken Aufwärtsimpuls starte, könnte es seiner Auffassung nach mit einer Bodenbildung schwer werden.

Vonovia: Verlierer des Tages

Die Vonovia-Aktie büßte über 5 Prozent ein und liegt mit 22,74 EUR am Dax-Ende. Die Hoffnung auf eine weitere Zinspause oder gar Senkungen wurden gestern von der EZB-Präsidentin Lagarde zunichte gemacht. Lagarde betonte, dass die Zinsen so lange wie möglich hoch bleiben werden, bis die Inflation auf 2 Prozent fällt. Die Bau- und Immobilienbranche leidet unter hohen Zinsen.

Wall Street im Minus: Zinsangst, Konjunktursorgen, Haushaltssperre

Die jüngste Stabilisierung an den New Yorker Börsen ist am Dienstag wieder dahin. Der Dow Jones liegt gut zwei Stunden nach Handelsbeginn mit 0,87 Prozent im Minus bei 33.710 Punkten. Schlimmer steht es um den S&P 500, der mit 1,13 Prozent im Minus liegt bei 4.288 Punkten. Den Nasdaq 100 hat es am schlimmsten getroffen: Er liegt mit 1,18 Prozent im Minus bei 14.594 Punkten.

Nach wie vor belastet die US-Geldpolitik die Stimmung und die nahende mögliche Haushaltssperre strapaziert die Nerven der Anleger. Zudem werden die US-Verbraucher vorsichtiger, ihre Stimmung trübte sich im September überraschend deutlich ein, wie das Marktforschungsinstitut Conference Board mitteilte.

Am vergangenen Mittwoch hatte die US-Notenbank Fed den Leitzins zwar wie erwartet unverändert gelassen, aber eine mögliche weitere Zinserhöhung in den Raum gestellt. Zudem gehen die Währungshüter für 2024 von weniger Zinssenkungen aus als zuvor. Bereits jetzt liegt der Leitzins mit 5,25 bis 5,5 Prozent auf dem höchsten Niveau seit mehr als zwanzig Jahren. 

Aussagen amerikanischer Notenbanker hatten zuletzt die Zinsängste weiter geschürt. Öl ins Feuer goss auch Jamie Dimon, Chef der größten US-Bank JPMorgan, mit seinen Gedankenspielen eines Zinsanstiegs bis auf sieben Prozent.

Derweil mahnte die Ratingagentur Moody‘s, dass eine Haushaltssperre in den USA negative Auswirkungen auf die Kreditwürdigkeit der weltgrößten Volkswirtschaft hätte. Noch bis zum Wochenende haben die Abgeordneten in Washington Zeit, sich auf eine Anhebung der Schuldenobergrenze zu einigen.

Devisen: Euro bleibt unterhalb von 1,06 US-Dollar 

Der Euro hat sich am Dienstag weiter nahe seines tiefsten Stands seit März bewegt. Am Nachmittag wurde die Gemeinschaftswährung zum Preis von 1,0589 US-Dollar gehandelt und damit auf dem Niveau des Vorabends. Die Europäische Zentralbank setzte den Referenzkurs auf 1,0605 (Montag: 1,0633) US-Dollar fest. Der Dollar kostete damit 0,9429 (0,9404) Euro. 

Zum Wochenstart war der Euro erstmals seit einem halben Jahr unter 1,06 Dollar gefallen. Ausschlaggebend für die Euro-Schwäche ist zum einen die angeschlagene Konjunktur im Währungsraum. Hinzu kommt ein jüngst starker US-Dollar, der von einer weitgehend stabilen amerikanischen Volkswirtschaft getrieben wird. „Der Euro bleibt zum US-Dollar in der Defensive“, schreiben die Experten der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba). 

Außerdem haben sich in den vergangenen Tagen mehrere Notenbanker von der US-Zentralbank Fed zu Wort gemeldet, die noch höhere Leitzinsen für möglich halten. Steigende Zinsen lassen viele Finanzanlagen attraktiver erscheinen und kommen damit meist der jeweiligen Währung zugute. 

Redaktion onvista/dpa-AFX

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